Des Ensemble Stupor Mundi musikalische Gaumenfreuden

04.08.2012 // Dirk Sommer

In der Theorie schien die Aufnahme des Ensemble Stupor Mundi eine der leichteren Aufgaben zu sein. Wie schon bei der Aufzeichnung eines Konzertes mit Michel Godard und Gavino Murgia vor etwa einem Jahr im Kloster von Noirlac – die LP wird wohl gegen Ende des Monats erhältlich sein, die Pressstempel sind soeben fertig geworden – dürfte der natürliche Hall des großen Raumes auch in der Kirche von Lorch für ein großes, lebendiges Klangbild sorgen. Allein die Vielzahl der Kanäle – Michel Godard belegt mit seinen Instrumenten gleich drei davon – führte bei der Mikrofonierung zu einer gewissen Selbstbeschränkung: Das Acousta-Pult bietet nur zehn Känale und die wurden für die Stimmen und Instrumente der fünf Musiker auch benötigt. Wenn ich also mit diesem einen Pult auskommen wollte, musste ich auf zusätzliche Raummikros verzichten, was aber nach den Erfahrungen in Noirlac kein Verlust sein musste.

Gavino Murgia spielte ein neues, handgefertigtes Sopransaxophon. Carlo Rizzi verstärkte den Klang seines Tamburins sehr dezent mit Hilfe eines AKG-Ansteckmikros
Gavino Murgia spielte ein neues, handgefertigtes Sopransaxophon. Carlo Rizzi verstärkte den Klang seines Tamburins sehr dezent mit Hilfe eines AKG-Ansteckmikros

Bei bisherigen Aufnahmen hatte es sich als überaus vorteilhaft erwiesen, im Zweifelsfall lieber eine Mikrofonvariante zu wählen, bei der sich der Musiker hundertprozentig wohl fühlt als eine, die aus akustischer Sicht ein wenig vielversprechender wäre. Und Carlo Rizzi muss sich bei seinem rhythmischen Spiel einfach frei bewegen können, so dass ein Kopfmikrofon für die Stimme und ein Anklipp-Mikro am Tamburin für ihn die erste Wahl waren – selbst wenn mir die größeren Hallanteile bei etwas weiter entfernteren stationären Mikros lieber gewesen wären. Und in den Proben stellte sich heraus, dass auch Vincent Klink sich nicht gerne durch ein Mikro in seinem Bewegungsdrang einschränken ließ. Er spielte schließlich über ein am Trichter seiner Trompete angebrachtes DPA-Mikro.

Für unseren Download hat Patrick Bebelaar, der musikalischen Leiter der Session, aber „Natuschkas Song‟, das erste Stück aus den Proben ausgesucht, so dass Sie Vincent Klinks Trompetenstimme noch mit etwas mehr Raumanteilen hören als auf den darauffolgenden Stücken. Aber letztlich sind solche Klangbetrachtungen eher Marginalien: Was zählt, ist die wunderbare Musik eines ebenso lustvoll wie engagiert agierenden Ensembles.

Bei Vincent Klink liefen alle Fäden zusammen: Er hatte die Gerichte für die Speisung der 400 (Konzertbesucher) kreiert, bestritt den historischen Teil des Programms und spielte Basstrompete
Bei Vincent Klink liefen alle Fäden zusammen: Er hatte die Gerichte für die Speisung der 400 (Konzertbesucher) kreiert, bestritt den historischen Teil des Programms und spielte Basstrompete

Das Konzert haben wir auf eine Studer A810 analog aufgezeichnet, um eventuell eine Schallplatte mit dieser faszinierenden Musik veröffentlichen zu können. Für den Download lief wie fast immer eine Nagra LB mit. Die 24-Bit/192-Kilohertz-Aufnahme wurde dann wie üblich mit Sonic Studios soundBlade geschnitten, normalisiert und auf CD-Format heruntergerechnet. Dieses Mal haben wir zusätzlich einen Tascam DV-RA1000HD verwendet, um Ihnen den Song auch im DSD-Format anbieten zu können. Anfang und Ende des Files wurde dann mit Korgs AudioGate beschnitten, eine Pegelveränderung wurde nicht vorgenommen. Viel Spaß beim Vergleichen!

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Ensemble Stupor Mundi
Natuschkas Song
16 bit / 44,1 kHz
ca. 40,6 (wav)
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Ensemble Stupor Mundi
Natuschkas Song
24 bit / 192 kHz
ca. 264,8 mb (wav)
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Ensemble Stupor Mundi
Natuschkas Song
2,8 MHz
ca. 158,5 mb (dff)

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