Das Thema beschäftigt mich und die Kollegen nun schon eine Weile. Vor etwas mehr als zwei Jahren gab es dazu zwei Downloads – allerdings nur im DSD-Format. Dann wurden diese Dateien zu allem Überfluss auch noch auf dem Server beschädigt. Da von Leserseite aber immer mal wieder Nachfragen dazu kommen, gibt es hier neue Files und diesmal auch in PCM.
Die Frage in der Überschrift treibt uns aber schon viel länger um: Um zu klären, wie groß der Einfluss des verwendeten A/D-Wandlers auf die Qualität eines Files ist, produzierte ich als ersten Schritt drei Varianten ein und desselben Songs zum Download, die mit Wandlern aus recht unterschiedlichen Preisklassen vom selben Mastertape erstellt wurden. 2019 berichtete Roland Dietl dann über die aktuelle Version des Audiophile Optimizers und kurz darauf über die Kombination des neuen Optimizers mit Windows Server. Die Wiedergabe von Audio-Dateien profitierte ganz beträchtlich von dieser Betriebssystemvariante.
Um irgendeine Windows-Variante kam ich nicht herum, als ich Ihnen einen Song von Michel Godards Album Soyeusement in drei verschiedenen DSD-Formaten zum kostenlosen Download anbieten wollte: Damals übernahm Playback Designs' Pinot die A/D-Wandlung. Aus dem von ihm erzeugten Datenstrom macht das ebenfalls von den amerikanisch/deutschen Digitalspezialisten bereitgestellte Programm Sonoma dann ein File. Wie mir Bert Gerlach, einer der Entwickler, mitteilte, läuft sein Programm ausschließlich auf Windows-Rechnern. Da hilft weder Boot Camp noch Parallels auf einem Mac.
Zuerst nutzte ich das kleine Programm nur auf meinem extra für diese Anwendung erworbenen Notebook mit i7-Prozessor unter Windows 10, doch dann spielte unser Digital-Audio-Spezialist Roland Dietl auf einer speziellen Partition auch Windows Server auf. In Kombination mit dem Audiophile Optimizer sind dann, wie ein Blick auf die aktiven Tasks zeigt, mehr als 50 Prozent weniger Programme im Hintergrund als bei Windows 10 aktiv – was klanglich doch auch der Generierung von Musik-Files zugute kommen sollte. Gedacht, getan: Zur Demonstration in unserem Raum bei den letzen Norddeutschen Hifi-Tagen digitalisierte ich dann einen Song von Soyeusement: „Villa Erba“. Bei der ersten Variante wurde das Notebook über sein Schaltnetzteil gespeist und Sonoma lief unter Windows. Die zweite Version unterschied sich in Sachen Stromversorgung nicht, das Aufnahmeprogramm arbeitete nun aber unter Windows Server mit dem Audiophile Optimizer. Der war auch bei der dritten Aufnahme mit von der Partie, die Energie kam nun aber nicht aus einem Schaltnetzteil, sondern aus einem PowerAdd mit 23.000 Milliampere-Stunden. Um es dem Notebook nicht zu leicht zu machen, entschied ich mich für DSD-Files mit 11,3 Megahertz.
Über das Profi-Equipment in unserem Vorführraum konnte ich einige subtile, aber im High-End-Bereich keinesfalls zu vernachlässigende Unterschiede zwischen den drei Varianten wahrnehmen. Unsere Besucher/Leser bewerteten die Differenzen übrigens sehr unterschiedlich: Das reichte von „minimal anders, aber nicht eindeutig zu beschreiben“ bis zu „klarer, als ich mir vorstellen konnte“. Den größten Eindruck machten die Unterschiede übrigens auf einen zuerst sehr skeptischen Kollegen aus dem Pro-Bereich mit eigenem Studio.
Die – wie erwähnt – inzwischen beschädigten Versionen von „Villa Erba“ hatte ich mit Playback Designs' Pinot erstellt, der inzwischen wieder beim Hersteller ist. Für die hier herunterladbaren Stücke wandelte ich „Pane Caiente“, ebenfalls vom Album Soyeusement, direkt vom Mastertape mit einem Mytek Brooklyn ADC, der von einen einem SBooster MKII mit zwölf Volt Gleichstrom versorgt wird, in einen Datenstrom. Aus dem erstellte das Asus Zenbook mit Windows 10 respektive Windows Server die entsprechenden Files. Für die dritte Variante übernahm dann ein Akku die Speisung des Notebooks. Sie haben die Wahl zwischen jeweils drei Versionen in PCM mit 192 Kilohertz, DSD mit 2,8 Megahertz und 11,3 Megahertz. Viel Spaß beim Vergleichen!
PS: Immer mal wieder werden wir gefragt, ob man die Musik-Dateien nur auf dem Computer anhören oder doch auf der eigenen Festplatte speichern könne. Natürlich ist letzteres möglich. Hier erst einmal eine kleine Bedienungsanleitung für Mac-User: Führen Sie einen sogenannten Sekundärklick durch, je nach Trackpad-Einstellungen durch Tippen mit einem Finger unten rechts auf das Trackpad oder an beliebiger Stelle durch Tippen mit zwei Fingern. Bei der Magic Mouse kann man den Sekundärklick mit Druck auf die rechte (Standardeinstellung) oder linke Maus-Hälfte ausführen. Daraufhin erscheint ein Auswahlfenster, in dem man „Verknüpfte Datei laden‟ oder „Verknüpfte Datei laden unter‟ anklickt. Schon wird die gewünschte Datei heruntergeladen.
Wie es unter Windows funktioniert, hat Wolfgang Kemper für Sie notiert: Mit der rechten Maustaste das Download-Symbol anklicken und „Ziel speichern unter...‟ auswählen. Dann erscheint das Fenster, in dem Sie den Speicherort bestimmen können. Dort den „Speichern‟-Button anklicken und schon läuft´s.