tests/24-09-17_transrotor
 

Transrotor Strato Bianco

17.09.2024 // Roland Dietl

Neben dem Lager ist in dem zentralen Aluminiumblock auch der Antrieb integriert. Dieser besteht beim Strato aus gleich drei Motoren, wobei der gleiche Synchronmotor zum Einsatz kommt wie in allen anderen Transrotor-Modellen. Die Verbindung zwischen den Motoren und der unteren Hälfte des Subtellers erfolgt über drei in der Höhe versetzte Rundriemen. Der erste Riemen läuft um die jeweils unterste Nut an den drei Motor-Pulleys und am Subtellerunterteil, der zweite Riemen um die mittleren Nuten und der dritte Riemen schließlich um die obersten Nuten. Wichtig ist, dass sich die Riemen nicht berühren, sondern sauber in den jeweils vorgesehenen Nuten einzeln für sich laufen. Diese aufwändige Form des Antriebs soll den Vorteil haben, dass das Lager von allen Seiten den gleichen Zug erfährt und dass drei Motoren und drei Riemen eventuell vorhandene Restschwankungen und Ungleichheiten besser untereinander ausgleichen können. Alles zusammen soll sich besonders positiv auf die Laufruhe des Laufwerks auswirken.

Bei abgenommenem Subteller kann man die aus dem zentralen Aluminiumblock ragende Lagerachse und die in den unteren Teil des Subtellers eingelassene Lagerbuchse erkennen, die zusammen das Invers-Lager bilden
Bei abgenommenem Subteller kann man die aus dem zentralen Aluminiumblock ragende Lagerachse und die in den unteren Teil des Subtellers eingelassene Lagerbuchse erkennen, die zusammen das Invers-Lager bilden

Die Stromversorgung für die drei Motoren ist ausgelagert und wird beim Strato dem größten Netzteil von Transrotor, dem „Konstant FMD“ anvertraut. Das Netzteil ist in einem verchromten, massiven Gehäuse mit Kühlrippen untergebracht. Es bietet die Wahl zwischen den Geschwindigkeiten 33 1/3 und 45 U/min. Darüber hinaus ist auch ein Feinabgleich der beiden Geschwindigkeiten um jeweils +/- 5 % durch zwei kleine kreisrunde Öffnungen auf der Frontplatte möglich. Dazu rate ich Ihnen allerdings nur, wenn Sie die Möglichkeit haben, die tatsächlichen Abweichungen von den Nennwerten im laufenden Betrieb exakt zu ermitteln. Wir verlassen uns deshalb lieber auf die voreingestellten Werte. Das Netzteil lässt die Motoren langsam mit hohem Drehmoment anlaufen, um Lager, Riemen und Motoren zu schonen. Das mit etwa einem Meter erfreulich lange Verbindungskabel vom Netzteil zum Plattenspieler erlaubt es uns, das Netzteil in gebührendem Abstand vom Strato zu platzieren.

Das Transrotor Netzteil „Konstant FMD“ ermöglicht die Wahl zwischen den Geschwindigkeiten 33 1/3 und 45 U/min
Das Transrotor Netzteil „Konstant FMD“ ermöglicht die Wahl zwischen den Geschwindigkeiten 33 1/3 und 45 U/min

Kommen wir zum Tonarm: Transrotor stattet den Strato mit dem hauseigenen Top-Arm „TRA 9“ in der verchromten Version aus, der auf einer massiven Aluminiumbasis montiert ist. Unser Chefredakteur Dirk Sommer hat sich an anderer Stelle bereits ausführlich mit dem TRA 9 beschäftigt, so dass ich mich hier kurz fassen kann. Der TRA 9 (Neunzöller) ist ein klassischer Drehtonarm, der alle Möglichkeiten der Feinjustage bietet, wie Auflagekraft, Antiskating, Tonarm-Höhe (VTA) oder Azimut. Damit sind wir für alle zukünftigen Eventualitäten gerüstet, brauchen uns an dieser Stelle aber nicht weiter damit zu beschäftigen, denn Transrotor hat für uns ja bereits alles perfekt für das hauseigene Tonabnehmersystem „Figaro“ justiert. Das „Figaro“ wird von Goldring speziell für Transrotor gefertigt. Es ist ein Low-Output MC-Tonabnehmer mit einem Nadelträger aus Aluminium und Vital-Line-Schliff für die Nadel. Die technischen Daten nennen eine relativ geringe Ausgangsspannung von 0,28 Millivolt bei 1 Kilohertz und eine recht niedrige Impedanz von 5 Ohm. Verantwortlich dafür ist wohl die geringe Wicklungsanzahl, welche die bewegte Masse niedrig halten soll. Als Auflagegewicht werden 1,7 bis 2,0 Gramm empfohlen. Der Abschlusswiderstand soll sich zwischen 100 und 500 Ohm bewegen, wobei 200 Ohm als ideal bezeichnet werden.


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