Nach einem kurzen Funktionstest kam der Signature dann aber eher sporadisch zum Einsatz, unter anderem beim Test des E.A.T. E-Glo 2. Aber es standen noch die Beschäftigung mit der WestminsterLab Monologue sowie die mit dem DS Audio W3 an, und bei den dafür nötigen System- und Armumbauten hantierte ich lieber mit besser vertrauten Komponenten. Darüber hinaus wollte ich um keinen Preis Johnny Bergmanns Einstellungen am Odin Signature verändern. Außerdem hatte ich bei aller Begeisterung für die dänischen Analog-Pretiosen noch immer kleinen Vorbehalt gegen die Laufwerke: Ich habe gewiss schon häufiger geschrieben, dass ich kein Freund der Vakuum-Ansaugtechnik für Schallplatten bin. So schön es ist, leicht verwellte oder schüsselförmig gebogene LPs plan auf den Teller zu bekommen, so groß ist die Gefahr, dass auf der nicht gespielten Seite der LP etwa vorhandene Staubpartikel in die Oberfläche respektive in die Rille gedrückt werden.
Wie groß die Gefahr der Beschädigung für die Platte ist, hängt natürlich auch davon ab, wie hoch der Unterdruck ist, der die LP auf den Teller saugt. Schon bei den Tests der bisherigen Laufwerke hatte ich den Eindruck, dass Johnnie Bergmanns Konstruktion hier relativ moderat zu Werke geht: Auch wenn es bei keiner Platte Probleme gab, sie zu „glätten“, konnte man den Puck, der das Mittelloch um die Tellerachse luftdicht verschließt, mit sehr geringem Kraftaufwand von der Platte nehmen, ohne das Vakuum auszuschalten. Noch wichtiger ist aber penibelste Plattenhygiene. Seit mir dabei die ungemein benutzerfreundliche Degritter Mark II zur Hand geht, gebe ich mir dabei deutlich mehr Mühe. So habe ich jede LP gewaschen, bevor ich sie vom Signature auf dem Teller fixieren ließ. Nach diesem Prozedere habe ich der Plattenansaugung auch frei von Bedenken meine Lieblingsscheiben anvertraut. Zu denen gehört seit einer Zeit Carla Bleys Life Goes On. Schon die ersten Töne des Flügels im Auditorio Stelio Molo, einem großen Saal, machen die enormen Fähigkeiten der Lyra/Bergmann-Kombination deutlich. Mir war vorher klar, dass das Etna kein Kind von Traurigkeit ist, aber dass es einen mit den passenden Spielpartnern akustisch an einen so großen, luftigen Aufnahmeort versetzen kann, ist mir neu und geht auf Rechnung des Galder & Odin Signature.
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