Auf der Rückseite finden wir eine Vielzahl verschiedenster analoger Anschlüsse inklusive XLR-Ein- als auch -Ausgänge. Betreibt man den Artera Pre im XLR Direct Mode, bleibt der Signalweg konstant symmetrisch. Abgesehen davon finden wir eingangsseitig noch drei Stereo-Cinch-Anschlüsse für analoge Line-Level-Signale. Der Aux 3 Input verfügt über einen sogenannten AV-Bypass, der durch Umgehen der Pegelkontrolle des Artera Pres die Verwendung mit AV-Receivern ermöglicht. Ein Phono-Eingang ist ebenfalls mit von der Partie. Dessen Eingangsstufe ist komplett als Class-A-Schaltung ausgelegt und sowohl für MC- als auch MM-Systeme geeignet. Die Betriebsmodi stellt man im Menü über die Fernbedienung ein. An Ausgängen findet sich neben den XLR-Buchse sowohl ein Pre-Out via Cinch, ein Aux-Ausgang, ebenfalls über Cinch, als auch die 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse des Kopfhörerverstärkers, die auf der Vorderseite des Vorverstärkers zu finden ist. Und bevor ich es vergesse: Jeweils ein Ein- und Ausgang im 3,5-Millimeter-Klinkenformat für 12-Volt-Trigger-Signale sind ebenfalls vorhanden. Soviel zur Konnektivität.
Kommen wir nun zu den restlichen Funktionen. So gibt es zum Beispiel bei der Klangregelung ein kleines Comeback zu feiern. Denn mit dem Artera Pre bringt Quad die sogenannte Tilt Control zurück, die erstmals im 1982 erschienenen QUAD 34 zum Einsatz kam. Dabei werden etwa nicht wie bei den klassischen Zweiband-Equalizern Bässe und Höhen separat geregelt, sondern der Frequenzgang wird wie eine Wippe um eine Mittenfrequenz gekippt. Werden Bässe abgesenkt, werden die Höhen gleichzeitig angehoben und umgekehrt. Diese Art von Equalizer wird auch gerne im Pro-Audio-Bereich verwendet, um den Klang eines Signals wärmer oder offener zu gestalten, und ihr wird nachgesagt, dabei besonders natürlich zu wirken. Die EQ-Wippe des Artera Pre kann inklusive der neutralen Einstellung in sieben Stufen geregelt werden. Zusätzlich steht noch ein Bass-EQ zur Verfügung, der sowohl Anhebungen wie Absenkungen erlaubt und mit der Tilt Control kombiniert werden kann. Die Einstellungen können übrigens pro Eingang gespeichert werden.
Die Artera Monoblöcke passen wie zu erwarten optisch perfekt zum Artera Pre, wirken aber schon allein ob ihrer größeren Abmessungen natürlich um einiges mächtiger. Sie stehen in Sachen Verarbeitungsqualität der Vorstufe in nichts nach. Auch hier ist der innere Aufbau tadellos und überzeugt mit kurzen Signalwegen und einem sehr übersichtlichen Layout. Es war der Chefentwickler Peter Walker, der mit dem berühmten Bonmot vom perfekten Verstärker als einem Stück Draht mit Verstärkung ein definitives Statement in Sachen Verstärkertechnologie setzte. Der Anspruch, den Signalweg so rein wie möglich zu gestalten, war damals zeitgemäß, und er ist es bis heute. Peter Walker war es auch, der der Audio Engineering Society auf ihrer 50. Jahrestagung 1975 ein Papier präsentierte, in dem er eine neue Schaltungstopologie vorstellte. Die bald patentierte Currentdumping-Technologie liegt auch den hier vorgestellten Geräten zugrunde. Diese nutzt, um eine möglichst saubere Verstärkung zu erzielen, zwei Verstärkerstufen pro Kanal. Ein möglichst akkurat arbeitender Class A Verstärker mit niedriger Leistung und eine weitere Verstärkerstufe mit hoher Leistung werden dabei durch ein Netzwerk so miteinander verbunden, dass die Verzerrungen des Verstärkers mit hoher Leistung – dieser ist der sogenannte Current Dumper – effektiv eliminiert werden sollen. In den Artera-Monos liefert ein Class-AB-Verstärker mit nur geringer Leistung gleichsam nur die Signaldetails, während zusätzliche Transistoren in der Currentdumping-Sektion ihre Leistung abgeben, ohne das sich Probleme wie Ruhestrom-Einstellungen oder die leidigen Übernahmeverzerrungen im Class-B-Betrieb auswirken.
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