Bei den Anschlüssen gibt es zwar keine Überraschungen, aber es ist alles vorhanden was ein Endverstärker braucht. Sprich einn symmetrischer XLR-Anschluss ist genauso vorhanden wie ein Cinch-Eingang pro Kanal. Die obligatorischen Lautsprecheranschlüsse nehmen sowohl Bananenstecker als auch Kabelschuhe problemlos auf. Optisch strahlen die Monos die Kraft des Understatements und Eleganz aus. Mit 32 Zentimetern nehmen sie gut zwei Drittel der üblichen Gerätebreite ein. Mit den 13 Kilogramm Gewicht pro Stück lässt sich gut hantieren. Understatement auch auf der schwarzen Frontplatte aus massivem Aluminium: Sie zeigt nur die nötigen Features, den Standby Schalter und eine schlanke, den Betriebszustand anzeigende Leuchtsäule. Zuerst wunderte ich mich über die separat verpackte Glasplatte, die auch dem Pre beiliegt. Sie sieht ein wenig wie eine Personenwaage aus, besitzt aber keine Wägezellen und auch kein Display, schließlich hat sie eine ganz andere Funktion. Mittels Entkopplungsfüßen liegt sie passgenau auf dem etwas tiefer liegenden Gehäusedeckel und kann durch ihr Gewicht unerwünschte Schwingungen verhindern. Ebenfalls soll sie, wenn HiFi-Komponenten gestapelt werden, eine sehr gute Entkopplung gewährleisten sowie für den für die Kühlung notwendigen Abstand sorgen. Für die Ausgangsstufe, das betont Quad, wurde eine Verkabelung aus monokristallinem Kupfer gewählt. OCC (Ohno Continuous Cast) ist von einem patentierten Verfahren abgeleitet, das entwickelt wurde, um Glühprobleme in Kupfer oder Silber zu vermeiden. Bei der OCC-Gießmethode werden spezielle beheizte Formen verwendet, um einen „Einkristall“ mit einer Länge von bis zu 125 Metern zu ziehen. Da nur ein einziger „Kristall“ in sehr großen Längen gezogen wird, soll es einen ungehinderten freien Weg für die Signalübertragung geben. Ebenfalls bietet das OCC-Verfahren die Möglichkeit, Kupfer- und Silberleiter mit geringstmöglichen Oxiden und anderen Verunreinigungen herzustellen. Mit einer Leistung von 300 Watt pro Kanal an 8 Ohm ist der QUAD Artera Mono in der Lage, auch sehr anspruchsvolle Systeme anzutreiben. Die Verstärkerschaltung soll sofortige Überlastungswiederherstellung und vollen Schutz gegen Übersteuerung bieten, ohne auf Ausgangssicherungen oder Relais zurückgreifen zu müssen.
Nun war ich gespannt, wie die Quad Kombi in meinem Wohnzimmer klingt. Zuvor kam
natürlich die obligatorische Einspielzeit, aber dann ging es richtig ab. Die Kombi rockt und grooved, als ob es kein Morgen gäbe. Der Bass wird gut kontrolliert, klingt knackig und bietet ein solides Fundament für die gut aufgelösten Mittel- und Hochtöne. Klanglich gibt sich das Duo wie zu erwarten ausgezeichnet aufeinander abgestimmt. Der Grundklang der Kette ist akkurat und transparent und verkörpert mit seiner Musikalität die bekannten Quad Tugenden. Ich startete den Hörtest mit „Have you ever seen the Rain“ vom 1983 erschienenen Album Faster Than The Speed Of Night von Bonnie Tyler. Das Vinylalbum lag auf meinem Konstant auf, das Tonarmkabel war direkt an dem MM/MC Eingang des Quad Vorverstärkers angeschlossen. Die Quad Komponenten spielen hier richtig gut auf. Die Stimme von Bonnie erklingt neutral und präzise aus den Schallwandlern, wirkt aber zu keiner Zeit aggressiv. Auch die verwendeten Instrumente werden mit Nachdruck im Hörraum abgebildet und lassen es nicht an Präzision fehlen. Die Wiedergabe ist mit einer ausgezeichneten Auflösung über den gesamten Frequenzbereich versehen und bietet eine echt wirkende Räumlichkeit. Auf der virtuellen Bühne wird die Stimme Bonnies sehr gut von den instrumentalen Anteilen getrennt, ohne dass die Wirkung des Liedes als homogenes Ganzes negativ beeinträchtigt wird.
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