tests/24-04-23_merason
 

Merason Reuss

23.04.2024 // Finn Corvin Gallowsky

Der Wandler bietet jeweils einen S/PDIF-, AES-, Toslink- und USB-Eingang
Der Wandler bietet jeweils einen S/PDIF-, AES-, Toslink- und USB-Eingang

In einer ersten Annäherung betreibe ich den Merason Reuss bewusst über den Analog-Eingang meines Mytek Brooklyn DAC+ Wandlers. Da ich auch den Brooklyn DAC+ für gewöhnlich über seinen internen Vorverstärker direkt an meiner Endstufe betreibe, kann ich den Merason so besser in das gewohnte Hörumfeld einordnen. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass dies einen Flaschenhals darstellen kann, aber ich möchte herausfinden, wie sich der Reuss ohne einen dedizierten Vorverstärker verhält. Denn oft ist es ja so, dass eine bessere Quelle sich trotz weniger aufwendigen nachfolgenden Komponenten durchsetzt – so auch in diesem Fall. Sowohl der Brooklyn DAC+ als auch der Reuss bekommen ihr Signal von meinem Mutec-Reclocker: AES/EBU für den Reuss und S/PDIF für den Brooklyn, womit ich letzterem zusätzlich einen Vorteil verschaffe, denn diese Schnittstelle halte ich am Brooklyn für musikalischer als den AES/EBU-Anschluss.

Die Rückseite ist gleichermaßen übersichtlich wie die Front
Die Rückseite ist gleichermaßen übersichtlich wie die Front

Ich starte mit Musik, die mir einfach gut gefällt. Peter Gabriels „Mercy Street“ vom Album So ist so ein Stück. Ab den ersten Tönen macht der Reuss klar, was in ihm steckt. So musikalisch ansprechend und unbeschwert dahinfließend habe ich das Stück auf meiner Anlage noch nicht gehört. Gleichzeitig arbeitet er eine ganze Menge Raum und Abstand zwischen den Instrumenten heraus, ohne das gesamte Instrumentengefüge dabei auseinanderzureißen. Dadurch wird die Wiedergabe, auch wenn sie unheimlich ruhig, angenehm und auf eine gewisse Weise entschleunigt wirkt, nicht im geringsten langweilig, sondern vielmehr eindringlich und faszinierend. Die verschiedenen Gesangsstimmen des Stückes werden mit hoher Präzision herausgearbeitet, wirken dabei aber nie unangenehm exponiert. Obwohl die einzelnen Instrumente extrem konzentriert, energiereich und mit minutiöser Impulsgenauigkeit abgebildet werden, gilt es für sie gleichermaßen. Der Reuss spielt präzise und detailreich, klingt dabei aber nicht im Geringsten nach einem analytischen Studiowerkzeug, sondern steht stets im Dienste der Musik – unangestrengt, seidig sanft und geschmeidig. Ich habe das Gefühl, dass er die verschiedenen Frequenzbereiche der Musik mit einer größeren Gleichberechtigung behandelt, als dies beispielsweise mein eigener Wandler vermag. Auch dies spielt der Emotionalität der Wiedergabe in die Karten, denn insbesondere Peter Gabriels Stimme wirkt noch natürlicher, als ich es von dieser Aufnahme gewohnt bin.

Bei einem Blick ins Innere lassen sich die getrennten Trafos und die vier identischen Pfade des symmetrischen Aufbaus ausmachen
Bei einem Blick ins Innere lassen sich die getrennten Trafos und die vier identischen Pfade des symmetrischen Aufbaus ausmachen


  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025
  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025
  • Lumin T3X

    Der neue Lumin T3X Netzwerkplayer ist das Nachfolgemodell des hochgelobten Lumin T3 Netzwerkplayers und wartet mit einem neuen linearen Netzteil mit Ringkerntransformator und der Möglichkeit einer optischen Netzwerkverbindung auf. Der LUMIN T3X High-End-Netzwerkstreamer besitzt ein massives Aluminiumgehäuse, das die internen Komponenten vor mechanischen Vibrationen und elektromagnetischen Störungen schützt. Das neu entwickelte lineare Netzteil beinhaltet einen speziell gewickelten, großzügig dimensionierten Ringkerntransfo. Das Netzteil ist durch ein extra Metallgehäuse von den übrigen elektronischen Komponenten getrennt, hierdurch sollen…
    28.03.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.