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Test.
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MUTEC REF10 NANO

19.03.2024 // Roland Dietl

Das Herz des REF 10 NANO: der super rauscharme OCXO Oszillator
Das Herz des REF 10 NANO: der super rauscharme OCXO Oszillator

Während ich mich anschließend durch das Album Dune von Otmar Liebert höre, stechen mir der musikalische Fluss und die Geschmeidigkeit besonders ins Ohr. Bei „On the Road to Shiraz“ besitzt die Gitarre von Otmar Liebert mehr Volumen, die Handclaps kommen realistischer und das immer irgendwie etwas nebulöse Akkordeon ist jetzt auf einmal fein definiert zu hören. Der E-Bass verankert die Melodie fester und treibt das Stück mit Verve nach vorne. Auch hier ist die Bühne tiefer und die Darstellung wirkt insgesamt plastischer und energiegeladener. Eine weitere Eigenschaft, die sofort auffällt, ist die gesteigerte Transparenz in den Mitten und Höhen. In der „Tarantella“ von Sarasate (The Chasing Dragon – Audiophile Recordings) jagt die Solo-Violine in halsbrecherischem Tempo und im höchsten Schwierigkeitsgrad durch den gesamten Ton-Raum. Weiche Töne wechseln sich mit in äußerster Härte gespielten Passagen ab, hohe Flageolett-Töne mit mittleren und tiefen Lagen. Gerade in den Höhen kann dieser Parforceritt schnell anstrengend werden, und das Vergnügen ist dann dahin. Mit dem REF10 NANO klingt die Solo-Violine geschmeidiger und weit weniger grobkörnig. Doch nicht nur das: Das gesamte Klangbild gewinnt an innerer Ruhe und erscheint weniger aufgeregt. Damit werden Feinheiten in den übrigen Instrumenten hörbar, die bislang von der in den Vordergrund drängenden Solo-Violine überdeckt wurden. Diese Transparenz setzt sich in den Mitten fort und verleiht menschlichen Stimmen mehr Natürlichkeit. Bei „The very thought of you“ mit Emilie-Claire Barlow (Jazz Ballads - 2xHD 24/44,1) beeindruckt, wie selbstverständlich und klar umrissen die Sängerin nun zwischen meinen Lautsprechern steht. Das Schöne daran ist, dass die Größenverhältnisse erhalten bleiben und Sängerin und Begleitinstrumente nicht einfach nur größer dargestellt werden, so wie wenn man dem Zoom einer Kamera ein Objekt heranzieht. An dieser Stelle eine Warnung: Wer einen REF10 NANO zum ersten Mal im Zusammenspiel mit einem MUTEC MC-3+ USB hört, dem könnten die klanglichen Verbesserungen anfangs vielleicht wenig spektakulär vorkommen. Das Aha-Erlebnis kommt spätestens dann, wenn der REF10 NANO wieder aus der Kette entfernt wird. Das will man nicht wirklich haben, sprich hören. Bisher war ich immer der Meinung, dass zwei MUTEC MC-3+ USB besser sind als einer. Dabei bleibe ich auch, aber ich würde die Reihenfolge der Anschaffungen ändern. Vor der Anschaffung eines zweiten MUTEC MC-3+ USB würde ich Ihnen nun erst zur Investition in einen REF10 NANO raten. Mit einem MUTEC MC-3+ USB, der von einer REF10 NANO seinen Takt bezieht, kommen Sie den gerade geschilderten Höreindrücken wesentlich näher als mit zwei MUTEC MC-3+ USB allein. Und wahrscheinlich würde ich noch eine weitere Anschaffung dazwischen schalten: ein gutes Linear-Netzteil. Ich weiß, dass ich, was das Thema Schaltnetzteil betrifft, voreingenommen bin. Doch wenn Sie hören, wie bereits ein erschwingliches SBooster BOTW Power & Precision ECO Netzteil nochmals mehr Ruhe und Fluss in die musikalische Darbietung bringt, werden Sie mich verstehen. Mit einem guten Linear-Netzteil rückt der REF10 NANO noch einmal ein gutes Stück näher an den großen REF10 heran. Aber lassen Sie bei den Anschaffungskosten für ein solches Netzteil die Kirche im Dorf, sonst können Sie gleich in einen REF10 investieren. Vor dem Hintergrund der gerade geschilderten Erfahrungen stellt sich mir die Frage, ob da noch mehr geht. Was wäre, wenn der REF10 NANO noch mehr Geräte in meiner digitalen Kette mit seinem 10 MHz-Referenz-Takt beglücken könnte. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, verwende ich nun einen Server von SOtM, bei dem alle wesentlichen Komponenten, wie Motherboard, Ethernet-Modul und USB-Modul extern getaktet werden können und baue auch gleich noch den SOtM Switch sNH-10G i – ebenfalls mit externem Takteingang – in meine Kette ein. Damit erlebe ich die „Spanische Ouvertüre Nr. 1: Capriccio brillante über „La Jota Aragonesa““ von Mikhail Glinka mit Vladimir Jurowski und dem London Philharmonic Orchestra (Valdimir Jurowski: 10 years) mit einem kaum zuvor gehörten Maß an Transparenz und Auflösung: Jedes Instrument hat seinen felsenfest, unverrückbaren Platz auf der Bühne und die Größenverhältnisse der Instrumente untereinander passen einfach perfekt zueinander. Besonders beeindruckend wird das Ganze, wenn hintere Instrumentengruppen, wie beispielsweise die Pauken, bereits im Fortissimo angelangt sind und dabei die noch leise Pizzicato spielenden und weiter vorne sitzenden Violinen nicht verdecken. Das Verfolgen der unterschiedlichen musikalischen Ebenen in diesem Stück wandelt sich von konzentriertem Hören in entspannten Genuss! Dieser Versuch, zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in einem REF 10 NANO steckt, wenn wir möglichst viele oder gar alle Geräte in einer digitalen Kette von seinem 10-Megahertz-Referenz-Takt versorgen lassen.

STATEMENT

MUTEC ist mit dem REF10 NANO ein echter Knüller gelungen! Er ist der kongeniale Spielpartner für den MUTEC MC-3+ USB und der perfekte Einstieg in das audiophile Clocking. Soviel Master Clock fürs Geld bekommt man aktuell sonst nirgends.
Gehört mit
Computer Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil, Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge oder Volumio mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, JPLAY iOS App, Upplay, JRiver Media Center 24, MinimServer, Roon Server, Volumio
LAN Switch Silent Angel Switch Bonn NX, SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock Silent Angel Clock Genesis GX, SOtM SCLK-OCX10
USB MUTEC MC-3+ USB, SOtM USB Hub tX-USBultra
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC MK1
Plattenspieler Platine Verdier
Tonarm Souther TRIBEAM
Tonabnehmer Clearaudio Veritas
Vorstufe Erno Borbely, Omtec Anturion
Endstufe Stax DA-80m, Omtec CA 25
Lautsprecher Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV
Kabel und Zubehör Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000, Ansuz Sortz RCA, LAN und BNC
Herstellerangaben
MUTEC REF10 NANO
Schnittstellen 2 x BNC-Ausgang für 10 MHz-Referenztaktsignale, 50 Ω-Terminierung unsymmetrisch, 2 x BNC-Ausgang für 10 MHz-Referenztaktsignale, 75 Ω-Terminierung unsymmetrisch
Signalformat aller Schnittstellen Rechteck, 10.000 MHz, 2 Vpp, 50:50 Tastverhältnis
Phasenrauschen ≤-112 dBc/Hz bei 1 Hz, ≤-142 dBc/Hz bei 10 Hz, ≤-158 dBc/Hz bei 100 Hz, ≤-164 dBc/Hz bei 1000 Hz, ≤-167 Noise fllor
Jitter-Verhalten ≈ 30 fs (1-100 Hz), gemessen an den Ausgängen des REF10 NANO
Gewicht 2070 g
Abmessungen 196 x 44 x 300 mm (B x H x T, ohne Steckverbinder und Gehäusefüße)
Preis 2.000 Euro

Hersteller
MUTEC Gesellschaft für Systementwicklung und Komponentenvertrieb mbH
Anschrift Siekeweg 6/8
12309 Berlin
Telefon +49 30 7468800
Fax +49 30 74688099
E-Mail contact@mutec-net.com
Web www.mutec-net.com


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