tests/24-02-27_prime
 

PrimeCore Audio A7

27.02.2024 // Finn Corvin Gallowsky

Mit seinen 80 Watt ist es offiziell unterdimensioniert, trotzdem haben wir das Ferrum Hypsos als Netzteil für den PrimeCore getestet. Mit ihm erscheint uns die Wiedergabe vor einem noch ruhigeren Hintergrund stattzufinden und die Instrumente packen leidenschaftlicher zu. Im Vergleich wirkt das Progressive Audio Netzteil etwas nüchterner. Besser spielt keines der beiden, es ist eher eine Geschmacksfrage. Einige prinzipiell zu schwache Linearnetzteile haben ebenso wie das Ferrum für eine Beruhigung des Klangbildes gesorgt, teilweise jedoch auch das Tempo aus der Wiedergabe genommen. Beim Betrieb einer Audiozone mit DSP-Nutzung hat der PrimeCore Audio laut Anzeige am Ferrum nie mehr als 1 Ampere Strom gezogen. Es funktioniert also, eine explizite Empfehlung kann ich Ihnen in diesem Fall trotzdem nicht aussprechen. Der Einsatz eines Ferrum Hypsos erfolgt auf eigene Gefahr. Mit dem Progressive Audio wieder am PrimeCore, wandert das Hypsos an die Fritz!box. Diese Konfiguration macht einfach nochmal mehr Musik als die Fritz!box mit Beipack-Netzteil. Transienten wirken besser kontrolliert, ähnlich, aber natürlich weniger stark ausgeprägt, wie mit dem Hypsos direkt am PrimeCore. Einzelne Klavieranschläge des GoGo Penguin Stücks, die sich über das Bass- und Schlagzeugfundament erheben, offenbaren noch mehr Strahlkraft und Anschlagdetails. Gleich zwei weitere Netzteile sind natürlich eine nicht zu verachtende Investition, ein Netzteil für den PrimeCore selbst bleibt meiner Meinung nach jedoch Pflicht. Dass bereits ein günstiges Sbooster an der Fritz!box Verbesserung bewirkt, hat sich in meiner Kette zu Hause gezeigt, dass ein Hypsos noch mehr kann jetzt „leider“ auch. Als letzten Schritt bringen wir nochmals den Mutec ins Spiel, der das aufbereitete Signal dann per AES/EBU an den PS-Audio-DAC weiterreicht. Vordergründig ist die Wiedergabe nicht ganz so anspringend spektakulär und offensichtlich detailsprühend wie der PrimeCore allein, aber genau das macht den „Mutec-Effekt“ aus. Die einzelnen Instrumente von „Raven“ klingen konzentrierter, greifbarer. Ihr Zusammenspiel wird präziser und unangestrengter. Wie stark sich der Mutec auswirkt, hängt immer auch vom eingesetzten DAC ab, dennoch spielt er dem PrimeCore in den meisten Fällen in die Karten. Der PrimeCore Audio bringt grundsolide Fähigkeiten mit, ohne die es überhaupt gar nicht möglich wäre, ihm durch Optimierung des Heimnetzwerks, hochwertige Netzteile oder den Mutec Reclocker, eine derart hochwertige Wiedergabe zu entlocken, mit der er sogar sehr nah zu absoluten High-End-Servern aufschließen kann. Denn, wie bereits festgehalten, was an der Quelle verloren geht, kann nicht wieder, egal durch wie viel Aufwand, zurückgewonnen werden. Dies spricht vollumfassend für den PrimeCore Audio.

Um es mit den Worten eines Freundes zusammenzufassen, dem ich mit dem PrimeCore ebenfalls einen Besuch abgestattet habe: „Wer Qobuz hören möchte braucht das!“. Mein persönliches Fazit ist eher: „Wenn man nicht vorhat, ein Vermögen in einen Server zu versenken: PrimeCore kaufen und nicht mehr weiter über Server nachdenken müssen.“

STATEMENT

Der PrimeCore Audio A7 ist die ideale Hardwarebasis für den Betrieb eines Roon-ROCK-Servers. Bei direktem Einsatz in der Audiokette zeigt er sich spielfreudig, ausgewogen und detailreich. Der Einsatz hochwertiger Peripherie belohnt stets mit einer noch musikalischeren und authentischeren Wiedergabe und zeigt, was der unscheinbare Streamer/Server zu leisten vermag. Der PrimeCore Audio A7 brilliert mit einer überragenden klanglichen Leistung – nicht nur gemessen am aufgerufenen Preis, sondern nach preisunabhängigen Maßstäben.
Gehört mit
Router & Zubehör Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3)
Server Roon ROCK (Intel NUC10i5FNH)
Transport Silent Angel Munich M1T 4GB (mit Keces P3)
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE, IOTAVX PA3
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz)
Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp)
Kopfhörerverstärker iFi Micro iDSD Black Label
Kopfhörer Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match
Kabel Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer
Herstellerangaben
PrimeCore Audio® Streamer A5/A7
Gehäusematerial Spezial-Aluminium, aus dem Vollen gefräst, mit Kühlungsoptimierung für die CPU und die SSD
Breite x Höhe x Tiefe 25,5 x 4,7 x 11,3 cm
Gewicht 2,12 kg (ohne Netzteil)
Füße geschraubt / M3
Stromanschluss 19 V/6 A – 2,5mm Hohlstecker-Buchse
Stromversorgung Schaltnetzteil, empf. 120 W
Mainboard Intel NUC13L5Bv7 oder NUC13L5Bv
M.2-SSD Xmore 128 GB, M2CC128GXACTS-024N
RAM-Riegel 2x 8 GB (i5), 2x 16 GB (i7); A4F16QG8BNWEME; A4F08QG8BNWEME; DDR4, SO-DIMM, 3200MHz
Garantie 3 Jahre
Preis A5 (I5, 2x 8GB RAM) 2.000 Euro; A7 (I7, 2x 8GB RAM) 2.200 Euro; A7 (I7, 2x 16GB RAM) 2.400 Euro
Herstellerangaben
Progressive Audio PSU 1 mit 19V/6A Special Edition
Breite x Höhe x Tiefe 10,5 x 5,5 x 23 cm
Gewicht 1 kg
Preis 869 Euro

Hersteller/Vertrieb
AUDIOSAUL
Anschrift Wolfgang Saul
Neukölner Str. 116
46147 Oberhausen
Telefon +49 208 671424
E-Mail hifistudio@audiosaul.de
Web audiosaul.de


  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025
  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.