Doch genug mit audiophilen Haarspaltereien, denn die sind so ziemlich das Letzte, was die wahren SPU-Liebhaber interessiert. Die Hard-Core-Fraktion unter ihnen dürfte zwar auch das Century schon für zu modernistisch halten, aber für mich ist es schlicht das beste SPU, das ich kennenlernen durfte, weil es die bekannten Tugenden wie Spielfreude und musikalischen Fluss auf perfekte Art mit sehr guter Durchzeichnung und Raumdarstellung verbindet. Also muss der AMG wieder für den AS-309R Platz machen. Mit dem schweren Gegengewicht lässt sich das nicht gerade leichte Century fein ausbalancieren und die Auflagekraft präzise einstellen. Das geht beispielsweise beim RMG 309i nicht so einfach, wenn man die Auflagekraft per Feder einstellen möchte. Aus Erfahrung weiß ich, dass ein SPU mit dem SPU-T100 Silberübertrager an den meisten Phonostufen am MM-Eingang besser klingt als direkt am MC-Eingang. Deshalb verzichte ich nun auf Einsteins The Turntable's Coice und verbinde den T100 mit einem der beiden unsymmetrischen Eingänge des Soulnote E2, der für MM-Systeme konfiguriert ist.
Um das Century nach einer längeren Ruhephase wieder ein wenig aufzulockern, spiele ich ein paar mit diesem SPU oft gehörten Scheiben. Auch hier fällt wieder auf, dass der AS-309R für Feininformation ungemein durchlässig ist, ohne dadurch den SPU-typischen Sound zu schmälern. In der Direktschnitt-Ära war einer meiner ganz normalen Testscheiben Bilder einer Ausstellung in der Interpretation des Chicago Symohony Orchestras unter Carlo Maria Giulini. Ich weiß nicht mehr, bei wie vielen Veränderungen in meiner Kette ich mir Aufschlüsse über deren Qualität von „Die Hütte der Baba Jaga“ und „Das Große Tor von Kiew“ versprach. Wucht und Dynamik der Deutsche-Grammophon-Produktion sprechen mit auch heute sofort wieder an, aber inzwischen habe ich viele Aufnahmen kennengelernt, die eine größere, vor allem tiefere Bühne suggerieren. Dennoch schwelge ich ein wenig weiter in Nostalgie und höre die beiden Stücke dreimal, bevor ich das Century in den RMG 309i umbaue. Der sorgt wirklich dafür, dass die eher mediokre Aufnahme einen Hauch mehr Tiefe bekommt, aber leider nur, was die Raumanmutung betrifft. Der RMG verschiebt auch ein klein wenig die tonale Balance: Es fehlt ein Tick Druck im Tieftonbereich und die Streicher erklingen nun etwas energiereicher, um nicht zu sagen einen Hauch rauher. So sehr mir die etwas tiefere Bühne dank des RMG auch gefällt, eine in sich stimmigere Wiedergabe gelingt dem AS-309R. Ich ziehe ihn auch in der Kombination mit dem Century vor.
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 9“, AMG 12JT, Ortofon RMG 309i |
Tonabnehmer | Ortofon Diamond und SPU Century, DS Audio DS-W3 |
Übertrager | Ortofon SPU-T100 |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym), Soulnote E-2, DS Audio DS-W3 |
Vorstufe | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, ForceLines, Ansuz Speakz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Acapella Basis. Thixar Silence MK III, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Ortofon AS-309R
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Gewicht des Tonabnehmers | 18 bis 26 g.(Standardgewicht, inkl. Headshell), 26 bis 38 g (schweres Gewicht, inkl. Headshell) |
Montageabstand | 311 mm |
Effektive Länge | 323,5 mm |
Überhang | 12,5 mm |
Kröpfungswinkel | 16,75 Grad |
Durchmesser der Armschafts | 18 mm |
Empf. Lochdurchmesser für Armschaft | 22 mm |
Gewicht des Tonarms | 680 g mit Standardgewicht, 730 g mit schwerem Gewicht |
Höhe über der Montagefläche | 59 – 79 mm (bis zur Oberseite des Tonarms) |
Radialer Abstand des Gegengewichts | 85 mm für Standardgewicht, 93 mm für schweres Gewicht (gemessen vom Drehpunkt) |
Abstand der Montagefläche bis zur Oberseite des Plattentellers | 20 – 48 mm |
Effektive Masse | 11g |
Preis | 3100 Euro |
Herstellerangaben
Ortofon LH-10000
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Montageabstand | 42,4 mm |
Material des Headshell | hochwertige Aluminiumlegierung mit Zink |
Gewicht ohne Schrauben | 14,5 g |
Länge des Headshell | 52,0 mm |
Breite des Headshell | 19,4 mm |
Preis | 500 Euro |
Hersteller
ORTOFON A/S
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Anschrift | Stavangervej 9 DK-4900 Nakskov Denmark |
support@ortofon.dk | |
Web | ortofon.com |
Vertrieb
Ortofon Deutschland
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Anschrift | Mendelstrasse 11 48149 Münster |
Telefon | +49 251 9801450 |