Der griechische Spezialist für digitale Audio Komponenten Ideon Audio stellt mit den brandneuen Komponenten der EOS Linie drei Geräte vor, die zwar kostspielig sind, aber auch musikalisch auf sehr hohen Niveau spielen sollen. Wir erhielten die ersten Geräte, die nach Deutschland kamen, zum Test.
Ich gebe gerne zu, dass dieser Hersteller aus Athen es mir angetan hat. Einen guten Ruf hatte Ideon Audio weltweit schon lange. Dazu trug auch der kleine, inzwischen auf den 3R USB Renaissance mk2 Black Star weiterentwickelte USB-Reclocker für aktuell 360 Euro erheblich bei. Mein Erstkontakt mit einem Produkt von Ideon Audio war der D/A-Wandler Absolute Epsilon DAC für extreme 44.500 Euro. Diesem Preis stellte er jedoch auch eine beeindruckende Musikalität gegenüber, die mein Freund mit der ungefähr so lautenden Bemerkung kommentierte: „Der löst ja so fein auf, dem kann ich kaum folgen.“ Sehr angetan von seinen klanglichen Fähigkeiten war ich jüngst beim wesentlich preisgünstigeren und hoffentlich für viele erschwinglichen Ayazi MKII D/A-Wandler für aktuell 3.500 Euro.
Der neue Eos Wandler kostet 9.900 Euro, also eine ganze Menge Geld, aber nicht einmal ein Viertel des Flaggschiffes der Athener. Zu ihm in der Eos-Linie gesellt sich der Eos Stream, der mit seinem stolzen Preis von 10.150 Euro bei mir hohe Erwartungen weckt. Ergänzt werden die zwei um den Eos Time, einen neuen USB-Reclocker, den kennenzulernen ich auch spannend finde, weil das USB-Reclocking in der Vergangenheit eine der Stärken von Ideon Audio war. Alle drei Testgeräte waren brandneu, und so wollte ich sie erst einmal einige Tage in Betrieb nehmen, um sie gemeinsam einzuspielen. Dazu verband ich sie mit den gleichen Audioquest Hurricane Netzkabeln wie meine etatmäßigen Digital-Komponenten mit meinem Audioquest Niagara 5000 Netzfilter. Klar, dass ich dabei auch hörte. Die ersten sehr wenigen Stunden klangen schon viel versprechend, wenn auch noch nicht so homogen und offen, wie ich es bereits nach nicht einmal zehn Stunden erleben konnte. Dieser angenehme, klangfarbenstarke und völlig stressfreie Sound war ungewöhnlich und erinnerte mich an den teuren Absolute Epsilon DAC. Als Tonquelle diente in dieser Phase mein Antipodes Oladra als Roon Core und war mit dem Eos Stream als Roon-Ready-Player per Ansuz LAN-Kabel verbunden. Hier war der Oladra also etwas überdimensioniert, weil er nur als Server diente. Aus dem Antipodes Portfolio wäre hier in dieser Konfiguration ein K41 als Roon-Core-Server auf vergleichbarem Niveau und mit 9.900 Euro im preislichen Rahmen zum Eos-Trio für insgesamt 26.550 Euro eher adäquat. Was dieses Gespann an Klangqualität in meinen Hörraum zauberte, ist ganz einfach mit dem Wort „schön“ beschreibbar. Aha, ein Schönfärber und Schmeichler, mag man jetzt denken. Das stimmt jedoch keineswegs. Denn bei aller absolut stressfreien Darbietung in der Einspielzeit kristallisierten sich zunehmend die Fähigkeit zur Darstellung einer sehr nuancierten Zeichnung mit angemessenen üppigen Klangfarben – besonders beeindruckend für mich bei akustischen Gitarren – und einer glaubhaften, großen, nach hinten in den Raum und seitlich über die Boxen hinaus konturierten imaginären Bühne heraus. Ich habe meiner Frau das Eos-Trio im Vergleich zu meinem getunten PS Audio DirectStream-DAC mit ihrem Lieblingstitel „Shallow“ mit Lady Gaga und Bradley Cooper vom A Star ist Born Soundtrack vorgeführt. „Das klingt, als läge da eine Decke auf der Musik und würde vor allem den Bass ersticken.“ war ihr Kommentar zu Gunsten der griechischen Göttin der Morgenröte, deren Namen das neue Dreigespann trägt. Ich schloss mich ihrer Meinung an, durchaus ungern, weil mein eigenes Setup in mehrerlei Hinsicht unterlegen war. Auflösung, Klangfarben und Räumlichkeit waren bei den Eos unüberhörbar auf höherem, mitreißendem Niveau. Mich persönlich faszinierte diese von digitalen Artefakten scheinbar völlig freie Musik, der ich demzufolge endlos zuhören mochte.
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