Vom Antipodes Oladra als Roon-Server/PLayer geht das USB-Signal nun zuerst an den Eos Time und von dort - von der Steuerspannug befreit - in den Eos Dac. Ich konnte in der Vergangenheit einige Erfahrungen mit USB Reclockern machen. Aber einen Klanggewinn wie bei dieser Kombination habe ich nie erlebt. Auch der Absolute Time konnte seinerzeit beim Test des Absolute Epsilon Dacs nur wenig zusätzliche Musikalität beisteuern. Da ist der Eos Time eine ganz andere Nummer. Das Concierto di Aranjuez klingt noch direkter, jetzt auch etwas nach vorn und vor die Lautsprecher-Linie dargeboten und mit noch mehr Dreidimensionalität, was besonders bei der Gitarre fasziniert. Ich kann beinahe die Hand beim Zupfen und Schlagen der Saiten sehen. Beim Song „No More Walks in the Woods“ vom Doppelalbum Long Road out of Eden der Eagles klingen die Stimmen erheblich klarer und vor allem sauberer. Nun singt der Acapella-Chor mit den vier Stimmen von Glenn Frey, Don Henley, Timothy B.Schmit und Joe Walsh nicht nur plakativ sondern wunderbar raumgreifend. Wenn ich dann wieder auf den Dac allein zurückgehe, klingen die Stimmen fast flächig, sogar etwas rau und farblos. Mit dem Time ergibt sich eine Natürlichkeit, die erheblich mehr Authentizität besitzt. Tut mir leid, aber ohne den Time mag ich den Dac allein jetzt nicht mehr betreiben.
Was macht nun der Eos Stream? Erst einmal etwas zu seiner Bedienung und Steuerung. Sobald man in einen Web-Browser beim Tablet, Smartphone oder Computer entweder die Geräte-ID des Streamers im Netzwerk oder einfacher „http://eos.local“ eingibt, erhält man Zugang zur Musikbibliothek, die sich auf einem NAS im Netzwerk oder einem per USB angeschlossenen Speichermedium befinden kann. Ideon Audio empfiehlt, ein NAS zu verwenden. Das kann zum Beispiel ein Server von Antipodes Audio oder Melco sein, der die Files per MinimServer bereithält. Leider lassen sich die Highres-Portale Tidal und Qobuz auf dieser Benutzerebene nicht einbinden – noch nicht. Laut Ideon Audio ändert sich dies im November, wie man mir versicherte. Für diese wenigen Monate kann man jedoch mit einer UpnP-Software wie Mconnect oder Bubble auf die Streamingportale zugreifen. Ich habe dies mit Bubble völlig unproblematisch machen können. Es ist nur etwas umständlich und lästig, zwei Softwares für Internet-Streaming und die eigene Bibliothek gleichzeitig nutzen zu müssen. Wie gesagt, nicht mehr lange. Beim Blick auf das Innenleben des Eos Stream fällt auf, dass das Gehäuse gut gefüllt ist. Neben der typisch aufwändigen Stromversorgung, bestückt mit „Silk“-Kondensatoren, sehe ich auch hier eine Femto-Reclocker-Platine, die der im Eos Time sehr ähnelt, aber nicht mit ihr identisch ist. Dazu schrieb mir George Ligerakis, CEO im Unternehmen und Mastermind in Sachen der klangliche Ausrichtung: „Beide Module nutzen die gleiche Technologie, aber im Eos Time verwenden wir höherwertige Oszillatoren. Im Betrieb arbeiten beide Geräte kaskadiert zusammen und verbessern die Performance deutlich. Generell gilt, dass doppeltes, dreifaches oder mehr-faches Reclocking zu immer besserer Klangqualität führt“. Das im Eos Stream verwendete Computerboard ist ausschließlich für die Wiedergabe von Musik optimiert. Selbstredend ist auch beim Eos Stream wieder der Ideon-typische Aufwand in der Stromversorgung gegeben. So wird der Strom zur CPU durch ein eigens entwickeltes Bypass-Power-Filter mit extrem geringem ESR-Wert geleitet, was sich klanglich deutlich positiv bemerkbar machen soll.
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