Versorgt wird der RS130 von einem Linearnetzteil, dem Hifi Rose neben konventionellen Kondensatoren einen Supercap mit hoher Kapazität spendierte, um das Netzteilrauschen stark zu reduzieren. Die Sauberkeit der Stromversorgung erreiche so fast das Niveau einer Batteriespeisung. Zur Zwischenspeicherung von Daten verfügt der RS über einen Cache. Die SSD mit 256 Gigabyte arbeitet mit dem schnellen NVMe-Protokoll. Den 10-Megahertz-Takt gibt ein beheizter Quarzoszillator vor, wenn keine externe Clock verwendet wird. Seit dem Verfassen der obigen Zeilen sind einige Wochen vergangen, in denen ich mich anderen Themen widmete, nicht ohne immer mal wieder mit dem Hifi-Rose ein wenig Musik zu hören. Und diese Zeit habe ich wohl benötigt, mich besser mit dem RS 130 und vor allem der App vertraut zu machen. Noch empfinde ich zwar die Bedienung am Gerät ein wenig intuitiver, aber das Bedienkonzept von RoseConnect Premium erschließt sich mit jedem Tag der Nutzung besser und folgt auch einer sich mir langsam einsichtigen Logik. Wer nicht abgesehen von Tests über acht Jahre ein und dieselbe App benutzt hat, dürfe sich mit der des RS130 gewiss noch schneller anfreunden als ich. Nachdem ich nur zum Spaß Aufnahmen eines Symphonieorchester gemacht hatte und die noch nicht mit allen Tags versehenen Stücke kurz anhören wollte, erwies sich beispielsweise die Titelsuche nach Ordnern als Methode der Wahl: Nach ein paar Fingertipps auf dem Display war der Inhalt des eingesteckten USB-Sticks verfügbar, ohne dass die Hauptdatenbank dadurch beeinträchtigt wurde
Auch wenn ein Freund diesen Titel als Test-Track beim gemeinsamen Hören des mit dem Statement in High Fidelity ausgezeichneten dCS-Trios verwendetet und ich es bei späteren Tests auch tat, ist Carla Bleys Album Life Goes On und besonders das Titelstück für meine Gattin und mich vor allem ein musikalischer Hochgenuss. Allein die ruhige und unaufgeregte Spielweise der Pianistin, Steve Swallows und Andy Sheppards beeindrucken: Nur äußerst selten wird mit so wenigen Tönen und wohlgesetzten Pausen so viel Intensität erzeugt. Dazu verwöhnt Steve Swallows spezielle Bassgitarre diesmal mit ungewöhnlich viel Druck und Tiefe – keine Wunder, wenn, wie auf dem Foto im Booklet zu sehen, der Sound einer Ampeg-Box mit einem Neumann U47 fet abgenommen wird. Zudem ist es Aufnahmeingenieur Stefano Amerio hervorragend gelungen, die Instrumente im Zusammenwirken mit der natürlichen Akustik des Auditorio Stelio Moro in Lugano abzubilden. Und diese ungemein fesselnde Darbietung transportiert der RS 130 – mit dem Rest der Kette – sehr überzeugend in den Hörraum.
Doch genug der Schwärmerei über aktuelle Lieblingsstücke und ihre stimmige Reproduktion, denn mich treibt immer noch die Frage um, um wie viel eine externe Clock den Klang des Hifi Rose verbessern kann. Für den Betrieb mit meinem SOtM-Switch sNH-10G hatte ich auch eine Clock desselben Herstellers samt dem speziellen 75-Ohm-BNC-Kabel (SOtM dCBL-BNC75) und einem Keces-Netzteil erworben. Dieses Trio gibt jetzt dem RS 130 den Takt vor. Hier ist die Wahl zwischen dem internen und externen Taktgeber bequem per RoseConnect-Premium-App möglich. So steht nach ein wenig Fingertippen und konzentriertem Hören zweier, in natürlicher Akustik aufgenommenen Test-Tracks schnell fest, dass die externe Clock für eine noch ausgedehntere Raumillusion und das ein oder andere deutlicher wahrnehmbare Detail sorgt. Zudem wirkt die Wiedergabe so noch flüssiger und in sich stimmiger. Natürlich liegen zwischen dem Klang mit und ohne Clock keine riesigen Unterschiede, aber alles andere wäre bei dem extrem hohen Niveau, auf dem sich die Kette bewegt, auch eine faustdicke Überraschung. Dass die letzten paar Promille mehr Wohlklang einen immensen technischen und in der Folge pekuniären Aufwand erfordern, dürften erfahrene Audiophilen ja gewiss schon selbst erfahren haben.
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