Schlussendlich möchte ich WANDLA in einer Kette hören, mit der ich inzwischen gut vertraut bin und die zu einer der Referenzketten in meinem direkten Umfeld gehört. Als Lautsprecher kommt ein Stereokonzept Prototyp zum Einsatz, den ich während der Entwicklung in verschiedenen Stadien hören konnte. Es ist ohne Frage einer der hochauflösendsten passiven Lautsprecher, die ich kenne. Als Quelle dient ein modifizierter High-End-Server ohne Anbindung ans Internet mit S/PDIF-Ausgang, ein Audiomat Maestro 4 Reference dient als Wandler und eine VTL 7.5 Series II Vorstufe versorgt eine Plinius SA103 Endstufe. Spaßeshalber lasse ich zunächst den WANDLA mit HYPSOS direkt an einer NAD M23 Class-D Endstufe gegen die Kombi aus Audiomat Wandler, VTL Vor- und Plinius Endstufe antreten. Der Preis dieser zwei Ketten steht in einem Verhältnis von knapp Faktor zehn. Der klangliche Unterschied spielt sich hingegen in Nuancen ab. Wie zu erwarten, spielt die deutlich teurere Kette mit einem höheren Grad an Realismus, lässt noch tiefer in den imaginären Raum hineinhören und offeriert die Musik emotionaler und etwas unbeschwerter. Die qualitative Nähe zur nur aus Wandler und Endstufe bestehenden Kette jedoch ist verblüffend. Kommt der WANDLA mit umgangener Lautstärkeregelung am VTL und mit dem Plinius zum Einsatz, steht er in direkter, nicht ganz fairer, Konkurrenz zum Audiomat-Wandler. In Raumbreite und -Tiefe geben sich die Wandler nahezu nichts. Auch in Detailfragen herrscht eine Pattsituation. Der Audiomat geht die Sache energetischer und eindringlicher an, während Transitionen zwischen Tönen mit dem WANDLA geschmeidiger ausgeführt werden, aber das Klangbild insgesamt weniger energetisch wirkt. Nach dem Umschalten des Linear-Phase-Filters auf das Minimum-Phase-Filter oder das Gaussian-Filter wird der Abstand zwischen WANDLA und Audiomat nochmals kleiner. Bei Cécile McLorin Salvants „Le Mal de Vivre“ vom Album For One to Love zeigt sich dann aber doch die Überlegenheit des mindestens dreimal teureren Audiomat. Wieder verfügt die Wiedergabe über das schwer zu beschreibende „Mehr“ an Körperhaftigkeit, Realismus und Geschmeidigkeit. Dass sich der WANDLA in seinen Grundfähigkeiten ohne Schwierigkeiten mit einem Wandler dieser Preisklasse messen kann, beweist nochmals, wie gut Ferrum den ESS-Chip im Griff hat und jedes letzte Quäntchen Wiedergabequalität aus ihm herauszuholen weiß. Für Ketten im unteren bis mittleren fünfstelligen Preissegment ist WANDLA eine absolut sichere Wahl, als Einstieg sowieso. Insbesondere seine integrierte Vorstufe sollte nicht unterschätzt werden. In vielen Fällen dürfte ein zusätzlicher Vorverstärker überflüssig bleiben. So lassen sich wunderbar platzsparende Systeme realisieren, die dennoch genügend Optionen für die Kombination verschiedener Komponenten lassen. Dies ist ein Aspekt des WANDLA, auf den ich bisher noch überhaupt nicht eingegangen bin. Während viele hochwertige Audioprodukte auch viel Platz beanspruchen, konzentriert er seine Qualitäten auf kleinster Fläche.
Gehört mit
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Router & Zubehör | Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3) |
Server | Roon ROCK (Intel NUC10i5FNH) |
Transport | Silent Angel Munich M1T 4GB (mit Keces P3) |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz) |
Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match |
Kabel | Text |
Herstellerangaben
Ferrum WANDLA
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Aufbau | Vollsymmetrisch, proprietäre IC-basierte Leistungsverstärker |
DAC-Chip | ESS Sabre ES9038PRO |
Eingansformate | PCM 768kHz/32bit, DSD 256 |
Digitaleingänge | AES/EBU (bis zu 196kHz/24bit, DoP 64), S/PDIF optisch (bis zu 196kHz/24bit, DoP 64), S/PDIF koaxial (bis zu 196kHz/24bit, DoP 64), USB-C (bis zu 768kHz/32bit, DSD 256), ARC (bis zu 192kHz/24bit), TV-Input mit CEC, I2S (bis zu 768kHz/32bit, DSD 256), PS Audio® kompatibel |
MQA® | Decoder und Renderer (für alle digitalen Inputs) |
Analogeingänge | RCA |
Vmax Analogeingang | 9,5V RMS (2 – 3,5V RMS empfohlen) |
Impedanz Analogeingang | 47kΩ |
Lineausgänge | symmetrisch XLR; unsymmetrisch RCA |
Lautstärkeregelung | Analog mit Bypass-Option / digital nur für den DAC-Betrieb |
Ausgangspegel | @0dBFS, 1kHz Sinus, 9,3V RMS symmetrisch, 4,65V RMS unsymmetrisch |
Frequenzgang | 10Hz – 200kHz +/- 0,1dB |
DAC THD | -121dB (0,00009%); THD+N: -115dB (ungewichtet) |
Analogeingang THD | -123dB @ 2V RMS Ausgangspegel |
Dynamikumfang | 127dB (A-gewichtet) |
Crosstalk | -120dB für 1kHz, besser als -100dB für 20Hz -20kHz |
Ausgangsimpedanz | 22Ω unsymmetrisch, 44Ω symmetrisch |
Stromverbrauch | 10W Leerlauf / 15W maximal |
Stromeingänge | 5,5/2,5 mm DC-Buchse Center-Pin positiv, proprietärer FPL 4-pin DC-Verbinder (FPL), 22-30VDC |
Netztteil | 100-240 VAC zu 24VDC |
Abmessungen | 21,7 x 20,6 x 5 cm (BxTxH) |
Gewicht | 1,8 kg |
Preis | 2.795 Euro |
Vertrieb
HEM Electronics Marcin Hamerla
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Anschrift | Aleje Jerozolimskie 475 05-800 Pruszków Poland |
Telefon | +48 22 823 7238 |
info@hem-e.com | |
Web | ferrum.audio |