tests/23-06-06_westminsterlab
 

WestminsterLab Rei mal vier

06.06.2023 // Dirk Sommer

Im Vorfeld des Artikels über das WestminsterLab-Trio aus Vor- und zwei Mono-Endstufen gab sich Firmengründer Angus Leung überraschend auskunftsfreudig und ließ sogar einen Blick auf seine eigene Hifi-Historie zu. Er erwähnte auch, dass sich zwei Reis im Brückenbetrieb nutzen lassen, nicht aber, dass diese Variante die ursprüngliche Schaltung darstellt.

Das erfuhr ich erst, als mich Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen WestminsterLab-Vertrieb IAD kurz vor der High End ein zweites Mal besuchten. Die Rei wurde zu Beginn ihrer Entwicklung als Mono-Class-A-Endstufe in Brückenschaltung mit einer Leistung von 800 Watt an vier Ohm und der Hälfte davon an acht Ohm konzipiert. Allerdings schien es einigermaßen verwegen zu versuchen, mit einem Pärchen Monos für über 70.000 Euro eine neue Verstärker-Linie am Markt zu etablieren. Da auch schon eine Hälfte des Verstärkers die klanglichen Erwartungen der drei WestminsterLab-Inhaber zu einem Großteil erfüllte, entschied man sich, mit dieser deutlich erschwinglicheren Variante zu starten. So haben auch die Kunden die Möglichkeit, schrittweise ein extrem hohes Klang- und Leistungsniveau zu erreichen.

Zwei Rei Monos finden auf einer SSC Big Magic Base Platz
Zwei Rei Monos finden auf einer SSC Big Magic Base Platz

Angus Leung und Krey Baumgartl hatten nicht nur zwei weitere Mono-Endstufen dabei, sondern auch noch die für den Brückenbetrieb nötigen Kabel aus dem Westminster-Programm. Ein relativ kurzes Lautsprecherkabel verbindet die Minus-Klemmen der beiden Endstufen eines Kanals. Da eine jede sowohl einen XLR-Eingang als auch einen XLR-Ausgang besitzt, ist das Durchschleifen des Vorstufensignals sehr einfach: Man benötigt lediglich ein symmetrisches Kabel, das die Phase invertiert. Das Lautsprecherkabel wird dann an die jeweiligen Plus-Klemmen angeschlossen, der Plus-Leiter an die des Verstärkers, der sein Signal direkt von der Vorstufe bezieht, der Minus-Leiter an das Terminal des Rei, der mit dem invertierten Signal angesteuert wird.

Das weiße Westminster XLR-Kabel verbindet den Ausgang der ersten Mono-Endstufe mit dem Eingang der zweiten und invertiert die Phase
Das weiße Westminster XLR-Kabel verbindet den Ausgang der ersten Mono-Endstufe mit dem Eingang der zweiten und invertiert die Phase

Leider konnte ich für die vier Rei keine exakt gleichen Arbeitsbedingungen schaffen, denn die beiden bisher allein verstärkenden Monos beziehen ihre Energie über zwei sechs Meter lange Audioquest Tornado HC von einem Niagara 5000. Die beiden zusätzlichen Endstufen stehen über WestminsterLab Netzleitungen mit einer ungefilterten Netzleiste in Kontakt. Die Ungleichbehandlung der beiden gebrückten Endstufen eines Kanals sah Angus Leung glücklicherweise nicht als Problem. Er war sich sicher, dass die klanglichen Verbesserungen auch unter diesen Bedingungen deutlich sein würden. In Sachen Aufstellung gibt es keinerlei Unterschiede. Dank ihres kompakten Formats passen die beiden Rei eines jeden Kanals auf jeweils eine meiner beiden SSC Big Magic Base.

Das weiße Lautsprecherkabel mit blauem Schrumpfschlauch stellt die Verbindung zwischen den Minus-Terminals der beiden Endstufen her
Das weiße Lautsprecherkabel mit blauem Schrumpfschlauch stellt die Verbindung zwischen den Minus-Terminals der beiden Endstufen her


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