Der Lyravox Karlos ist der preisgünstigste Lautsprecher der Hamburger Manufaktur, jedoch nicht der kleinste. Das typische, eigenwillige Design von Lyravox in Verbindung mit dem aktiven Konzept und einem DSP zur Raumanpassung macht neugierig. Es wird sich zeigen, dass bei Lyravox noch etwas Besonderes hinzukommt, das viel zum Klangerlebnis beiträgt.
Erinnern Sie sich noch an den Testbericht des kompakten Lyravox Karlsson, der meinem Kollege Finn Corvin Gallowsky, der im Hauptberuf täglich mit professionellem Audio und Akustik zu tun hat, ausnehmend gut gefiel? Der Karlsson unterscheidet sich durch seine kleinen Abmessungen und seinen Monitor-Charakter vom Karlos, einem reinrassigen, aber dennoch in den Abmessungen nicht wirklich großen Hifi-Lautsprecher für normale Wohn- und Hörräume bis etwa 40 Quadratmeter, wie auf der Lyravox Website zu lesen ist. Die optisch wahrgenommene Größe ist bei allen Lyravox Modellen abgesehen von dem kleinen Karlsson allerdings nicht gering. Denn bei recht wenig Tiefe ist das 40 Zentimeter breite Gehäuse unseres Testkandidaten durchaus auffällig. Dies allerdings in recht sympathischer Art, wie ich finde, da der Ständer den Karlos nach hinten neigt und so zur gefälligen Optik beiträgt. Technisch und akustisch ist der Standfuß aus Esche, einem Holz, das auch im Instrumentenbau gern genutzt wird, ebenfalls von Bedeutung, da sich unten im Gehäuse eine Belüftungsöffnung für die Aktiv-Elektronik und der Bassreflex-Ausgang befinden.
Eigentlich wollte man mir eines der großen Modelle zum Test zur Verfügung stellen, aber mein Hörraum unter dem Dach mit einer Grundfläche von gut zwanzig Quadratmetern bietet Karlos beste Voraussetzungen. Hinzu kommt, dass ich mich sehr gerne mit nicht allzu kostspieligen Komponenten beschäftige. Karlos kostet immerhin 13.800 Euro inklusive der Einmessung im Hörraum durch einen Lyravox-Experten. Dieser Preis beinhaltet praktisch ein komplettes Audio-System abgesehen von der oder den Tonquellen. Eine wertvoll anmutende Fernbedienung aus Metall für alle wichtigen Funktionen und auch einige Anschlusskabel sind im Preis enthalten. Egal, ob Sie analoge oder digitale Tonquellen anschließen möchten, es stehen etliche Eingänge an den Lautsprechern zur Verfügung. Je ein analoger Cinch- und XLR-Eingang erlauben die direkte Verbindung von einem CD-Spieler, Phono-Vorverstärker, Bandgerät oder, wenn man es denn doch möchte, auch einem analogen Vorverstäker. Digitale Eingänge warten in Form von S/PDIF Koax, Toslink oder AES/EBU zum Beispiel auf die Verbindung mit einem Musikplayer oder Streamer. Bis vor einiger Zeit bot Lyravox den Karlos als Modell Karlos-Komplett mit integriertem Streamer an, wovon man inzwischen wieder Abstand genommen hat. Denn die recht schnellen technischen Entwicklungen bei Streaming-Hardware machen eine Produkt-Konstanz beinahe unmöglich, wenn man nicht veraltete Module verwenden will. Die hier zum Test stehenden Karlos tragen noch immer die Zusatzbezeichnung Pure, was jedoch inzwischen keine Bedeutung mehr hat.
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