Technisch ähneln sich die drei Wireworld USB 2.0 Kabel. Ein wichtiges Merkmal ihres Aufbaus ist die Isolierung mit Composilex 3, einem Material, das eigens bei Wireworld für diesen Zweck entwickelt wurde und, wie der Name andeutet, bereits in der dritten Entwicklungsstufe angewendet wird. Composilex 3 ist laut Wireworld bestens geeignet, um Reibungsrauschen zu unterbinden, das zwischen sich berührenden Materialien entstehen kann. Es sei anderen hochwertigen Stoffen überlegen und führe zu einer deutlich geringeren Berührungsspannung. Hörbar werde dies in der Sauberkeit des Signals. Nach meinen Hörerfahrungen mit verschiedenen Wireworld Kabeltypen, in denen Composilex Anwendung findet, ist oder war dies nachvollziehbar. Denn gerade dieser feine saubere Klang ist typisch für die Kabel aus der Entwicklung von Davis Salz und seinem Team. Das Ultraviolet USB besitzt versilberte OFC-Leiter die im Symmetricon®-Design zueinander verlaufen. Dies ist weniger aufwändig als die von Wireworld bekannte DNA-Helix, geht aber hinsichtlich der elektromagnetischen Abschirmung in die gleiche Richtung. Ähnliches gilt für den Uni-PathTM-Aufbau des Starlight 8, das im Aufbau ansonsten dem Ultraviolet 8 sehr gleich scheint. Alle drei USB-Kabel besitzen eine separate, abgeschirmte Stromführung für die üblichen fünf Volt, um deren Einfluss auf das digitale Nutzsignal möglichst zu eliminieren.
Als ich das Ultraviolet 8 gegen das Starlight 8 austauschte, war hinsichtlich der Tonalität kein signifikanter Unterschied auszumachen. Das sehe ich als ausgesprochen gutes Zeichen hinsichtlich der Entwicklungs-Seriösität. David Salz legt offenbar schon in der unteren Preisklasse wert auf tonale, musikalische Authentizität. Warum also mehr ausgeben als 60 Euro? Die Frage beantwortet der Höreindruck schon nach wenigen Takten Musik unabhängig vom Genre. Es ist die räumliche Tiefe, die imaginäre Bühne, die Staffelung und Ordnung im Klang-Bild. Für, je nach Länge, etwa den doppelten Preis des Ultraviolet erhalten Sie mit dem Starlight 8 dieses zusätzliche Vergnügen. Hierin liegt nach meiner Erfahrung der relevante Unterschied. Dieser Gewinn an Staffelung lässt natürlich auch Instrumente und Stimmen klarer zueinander abgegrenzt auftreten und öffnet so noch besser den Blick auf Nuancen. Dies überzeugt besonders bei orchestralen Werken wie den Sinfonien von Brahms in den beeindruckenden Aufnahmen unter dem Dirigat von Herbert Blomstedt mit dem Gewandhausorchester Leipzig, die bei Qobuz in Highres-Qualität geboten werden. Diese Musik gewinnt mit dem Starlight 8 eindeutig, weil ihre Großartigkeit durch räumliche Tiefe und Differenzierung unterstrichen wird. Der Mehrpreis scheint mir für das Starlight 8 gut angelegt. Aber ich sag es gerne: Selbst nach dem Genuss dieses Kabels mit seinem klanglichen Mehrwert ist ein Zurück auf das Ultraviolet 8 nicht schmerzhaft. Das musiziert plakativ, weniger gestaffelt, ist in den Klangfarben auf Augenhöhe, vermittelt aber die Details in der Musik wegen der reduzierten räumlichen Anordnung nicht so zugänglich.
Jetzt kommt das Spitzenmodell, das Platinum Starlight 8 an die Reihe. Konstruktiv unterscheidet es sich durch massive Silberleiter, die entscheidend die Preisdifferenz begründen und die wertvollen Karbon-Stecker. Optisch ist in seiner grau-silbernen Optik unauffälliger als das rote Starlight 8 oder das violette Ultraviolet 8 und auch nicht dicker. So eignet es sich bestens zum Understatement und gibt sich nur wenig imposanter als manches Billig-USB-Kabel. Das gilt jedoch allein für die Optik des Kabels und keineswegs für seine klanglichen Fähigkeiten. Es erinnert mich sehr an meinen Test der AudioQuest HDMI 48 Kabel vor einigen Monaten, wo das sauteure Dragon alles hinter sich ließ und eine Klangbeschreibung überflüssig machte, ja beinahe absurd erscheinen ließ. Ein ähnliches Gefühl hatte ich nun, als ich das Platinum Starlight 8 erlebte. Eines ist klar: Es disqualifiziert die preiswerten Geschwister keineswegs. Denn die musikalische Ähnlichkeit ist ausgeprägt und die Verwandtschaft hörbar.
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