Nachdem das Melco-Switch S100 meine Kollegen und mich mit seinen klanglichen Leistungen und dem dafür ausgesprochen kundenfreundlichen Preis derart beeindruckt hat, dass wir es mit dem Statement in High Fidelity auszeichneten, freute ich mich darauf, Melcos Topmodell unter den Switches zu testen. Das ging nicht ganz so reibungslos wie gedacht.
Die zwischenzeitliche Beschäftigung mit Melcos Spitzenprodukt bei den firmenintern so genannten Musikbibliotheken hatte die Erwartungen noch gesteigert: Obwohl ich meinen N1Z/2EX-H60 mit wirklich guten SSDs und einem dreifach Linearnetzteil, das die beiden serienmäßigen Schaltnetzteile ersetzt, deutlich aufgewertet hatte, ließ der Melco N10/2-S38 es klanglich ein gutes Stück hinter sich. Das eine analoge Netzteil im separaten Gehäuse und der Verzicht auf eine zweite Festplatte und damit auf den RAID-Kontroller machten sich wirklich sehr positiv bemerkbar. Tuning hin oder her: Ich habe bisher keinen besseren klassischen Melco gehört als den N10/2-S38.
Ich weiß nicht, ob es allein an der großen Nachfrage oder auch an Lieferkettenproblemen lag, jedenfalls war kurz nach der Vorstellung des zweiteiligen Switches kein Exemplar zum Test zu bekommen. Mika Dauphin, Chef des Drei-H- und damit des deutschen Melco-Vertriebs, verwaltete längere Zeit einen Mangel und konnte kein Testgerät abzweigen. Sobald es dann doch klappte, integrierte ich das Switch in meine Kette, ohne den Wechsel von mehrfach teureren Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme zum S10 zu bereuen: Ohne direkten Vergleich genoss ich die Files von den SSDs des N1Z/2EX-H60 genau so zufrieden wie zuvor. Den Test habe ich aber dennoch immer wieder verschoben – aus dem simplen Grund, dass mir einfach Stoff fehlte, über den ich schreiben konnte. So wichtig klangliche Eindrücke auch immer sein mögen, so sehr liegt es mir am Herzen, ein paar technische Informationen zu bekommen und Ihnen weitergeben zu können, die nicht auf der Website des Herstellers oder in der Pressemitteilung des Vertriebs zu finden sind. Aber beim S10 nutzten selbst die guten Kontakte zum Europa-Vertrieb in England nichts: Auch der konnte den japanischen Hersteller nicht zu größerer Auskunftsfreudigkeit bewegen. Erschwerend kommt hinzu, dass auch der Blick ins Innere von S100 und S10 keine Unterschiede erkennen lässt.
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