Auf der firmeneigenen Website wird gerade mal verraten, dass die Haupteinheit des S10 auf einem stark verbesserten S100 basiere und von der externen Stromversorgungseinheit mit ihrem Ringkerntrafo profitiere. Zudem werde das abschirmende Stahlgehäuse von einem nun verbesserten Aluminium-Gehäuse umgeben. Die 1,5 Megabyte Pufferkapazität zur Kompensation unregelmäßiger externer Verbindungen gab es auch schon beim S100, ebenso wie die Kondensatoren in Audioqualität, die auch im Hauptgehäuse des S10 zu finden sind. Beiden Switches sind auch die beiden Schächte für SFP-Module für die Verwendung von Lichtwellenleitern gemein, und natürlich hat man beim größeren Modell den Schalter zur Deaktivierung der Anzeigenlämpchen über den RJ45-Buchsen ebenfalls eingebaut.
Um wenigstens die Besonderheiten der Melco Switches im Vergleich zu denen anderer Anbieter darzustellen, bleibt mir wohl nichts anders übrig, als die Informationen, die mir Alan Ainslie, Melcos General Manager für Europa zum S100 gab, kurz zusammenzufassen: Das grundlegende Geheimnis der klanglichen Leistungsstärke des S100 sei seine Architektur. Die Anschlüsse 1 bis 4 arbeiten mit 100 Megabit und die klängen immer besser als solche mit 1 Gigabit, auch wenn man ansonsten nichts weiter ändere. Viel wichtiger als eine präzise Clock sei die Art und Weise, wie die Datenpakete intern verarbeitet würden. Melco sei es gelungen, die Audiopakete zu identifizieren und die Güte der Übertragung (Quality of Service oder QoS) für die Anschlüsse 1 bis 4 für die Verbindungen zu Netzwerkspielern und Streamern zu optimieren. Bei der Entwicklung des S100 sei aufgefallen, wie empfindlich Switches auf die Stromversorgung reagierten, weshalb der S100 intern über mehrere rauscharme Regler und eine Bank mit Kondensatoren in Audio-Qualität verfüge. Für die Verbindungen mit dem wenig audiophilen Router und etwaigen Roon-Komponenten, die einen schnellen Zugriff auf Daten benötigten, seien die Anschlüsse 5 bis 8 mit 1000 Megabit vorgesehen. Hier habe Melco einige clevere Lösungen implementiert, um auch auf diesem Signalweg die Klangqualität zu verbessern. Sorry, konkretere Angaben zur Technik von S100 und S10 konnte ich trotz aller Bemühungen nicht bekommen.
Vielleicht sollte ich Sie und mich ja mit der Abwandlung einer alten Fußballweisheit trösten: Entscheidend is' im Hörraum. Dort kommen die Steuer- und die Musiksignale von Qobuz per Lichtwellenleiter an und werden von einem ADOT-Medienkonverter, der von einem Plixir Linearnetzteil gespeist wird, wieder in elektrische Signale gewandelt. Nach der – wie erwähnt – recht langen Akklimatisierung probiere ich den S10 als erstes mit einem seiner beiden integrierten Medienkonverter aus. Dazu ist noch anzumerken, dass ADOT die Firma Alan Ainslies ist und seine Medienkonverter gewiss im Kooperation mit Buffalo, der Mutterfirma von Melco, entwickelt wurden. Für den Vergleich brauche ich lediglich das Finisar-SPF-Modul aus dem Schacht des ADOT zu ziehen und in den des Melco S10 einzustecken – und das Ethernet-Kabel vom ADOT vom Switch zu trennen. Als Test-Stück habe ich „Chat One“ von Gina Schwarz' neuem Album Way To Blue ausgewählt, einen zweiminütigen Dialog zwischen tiefer Klarinette und Kontrabass, aufgenommen in recht halliger Umgebung und so nah mikrofoniert, dass man Luftstrom, Klappen-, Saiten- und Griffbrettgeräusche so genau mitbekommt, als stünde man direkt vor den Musikern.
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