Deshalb möchte ich ihr zum Abschluss noch einmal mit extremem Material zu Leibe rücken und herausfinden, ob sie auch hier musikalisch bleibt. Endlich Musik aus französischer Feder. Der Musiker Gautier Serre mischt in seinem Projekt Igorrr gemeinsam mit anderen Musikern so ziemlich jeden erdenklichen Musikstil, wobei elektronische Breakcore- und Metal-Elemente oft im Fokus stehen. Neben folkloristischen Anleihen aus aller Welt mischen sich immer wieder mitteleuropäisch-barock anmutende Melodien und Operngesang in Igorrrs Werke. So auch in „Opus Brain“ vom Album Savage Sinusoid. Obwohl ich sonst nicht unbedingt ein Lauthörer bin, dieses Stück muss laut gehört werden. Ich erinnere mich noch gut an den Live-Auftritt sehr spät in einer Festivalnacht im Sommer, dessen Mix mich sehr beeindruckt hat. Viele Elemente dieser Musik sind zwangsläufig vorproduziert und dementsprechend weniger mixkritisch als Liveinstrumente. Gesang, Schlagzeug und Gitarre wurden aber sehr wohl live gespielt. Die markerschütternde Snare ist mir besonders im Ohr geblieben. Von der brutalen Livelautstärke mal abgesehen kann ich klanglich keinen Unterschied auf dem Album ausmachen. Die fiesen Synthsounds gleich zu Beginn des Stücks gehen tief in den Frequenzkeller. Die Master 35 lassen die tiefste Oktave vermissen, trotzdem liefern sie genügend Material, um mir zu vermitteln, was im Frequenzkeller noch lauert. Die flächig verteilten Synthsounds werden etwas stärker zusammengehalten, aber doch effektvoll im Stereopanorama umhergeworfen. Der E-Bass ist wieder so präsent und markig, wie ich es inzwischen gewohnt bin. Kurz darauf folgt ein Höhepunkt: Die energetische Entladung des China-Beckens auf dem rechten Kanal will ich einfach immer wieder hören. Ein perfekter kleiner Moment. Dann macht das Stück direkt einen Umweg über indische Sitar zu Konzertgitarre mit Sopranistin. Dass die Sängerin auf den Olympia One fantastisch klingt, muss ich – glaube ich – nicht mehr erwähnen. Die Konzertgitarre wird weniger als Soloinstrument im klassischen Sinne genutzt, sondern stark zusammenkomprimiert als Grundlage für die gesamte Passage. Losgelöst und scheinbar aus dem Nichts spielend steht sie fordernd im Raum. Mir wird nochmals klar, dass die etwas weniger tiefe Raumabbildung der Lautsprecher nach mehreren Hörstunden unheimlich authentisch wirkt und einen großen Anteil an ihrer organischen Wiedergabekomponente ausmacht. Instrumente selbst werden nämlich durchaus mit einer für Kompaktlautsprecher beachtlichen Größe reproduziert. Der folgende Songabschnitt zeigt, dass sie außerdem doch ganz schön anschieben können, wenn es darauf ankommt. Ein Trip durch das geniale oder doch wahnsinnige Gehirn eines französischen Musikers. Am Ende möchte ich sofort wieder an den Anfang springen. Der Härtetest war erfolgreich. Der Lautsprecher setzt die von der Endstufe generierte Energie effizient und unmittelbar in Klang um.
Natürlich habe ich auch hochauflösende Aufnahmen sämtlicher Genres gehört und die Wiedergabequalität skaliert erwartungsgemäß dementsprechend. Dass ich aber auch mit durchschnittlichen und gar schlechten Aufnahmen so viel Spaß hatte, spricht vollumfänglich für die ausgewogenen Grundfähigkeiten der Olympia One Master 35. Sollen mir die Lautsprecher schlussendlich so gut gefallen, weil Olivier Visan und ich einen ähnlich breit gestreuten Musikhorizont haben und unser Herz gleichermaßen für rohe Gitarrenmusik schlägt?
Gehört mit
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Router & Zubehör | Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3) |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, Qobuz) |
Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match |
Kabel | Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer |
Herstellerangaben
Davis Acoustics Olympia One Master 35
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Maße (BxHxT) | 18 x 35 x 25 Zentimeter |
Versandgewicht pro Paar (inkl. Karton) | 18 Kilogramm |
Prinzip | 2-Wege Monitorlautsprecher |
Hochtontreiber | 28 Millimeter Seidenkalotte |
Tief-/Mitteltontreiber | 1 x Davis 13 cm Kevlar |
Empfindlichkeit | 90 dB bei 1 Watt/1 Meter |
Impedanz | 4-8 Ohm |
Farbe | Ebenholz, Tamo |
Maximale Belastbarkeit | 120 Watt |
Übergangsfrequenz | 3500 Hz |
Frequenzgang (+/-3dB) | 55-25.000 Hertz |
Gehäuse | Bassreflex rückseitig |
Preis | 2.490 Euro |
Vertrieb
B&T hifi vertrieb GmbH
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Anschrift | Hauptstr. 14 40699 Erkrath |
team@bthifi.com | |
Web | www.bthifi.com |