Bei den Wiedergabemöglichkeiten bietet Volumio mannigfache Einstellungsoptionen: Unter dem Menüpunkt DSD-Abspielmodus hat man die Wahl zwischen DSD Direkt und DSD über PCM (DoP): DSD Direkt verwendet auf unterstützter Hardware natives DSD. Sollte auf der verwendeten Hardware DSD nicht unterstützt werden, wird DSD on-the-fly zu PCM konvertiert. Weiterhin kann die automatische Lautstärke aktiviert werden. Hier sollte beachtet werden, dass bei der Verwendung von DSD die Lautstärke auf 100 Prozent gesetzt wird. Mahnend ploppt ein Hinweis auf, dass diese Option nur mit äußerster Vorsicht zu verwenden ist – hach ich liebe diese Warnhinweise. Um Unterbrechungen beim Streaming zu beheben, kann die Größe des Audiopuffers zwischen einem und zwölf Megabyte gewählt werden. Auf dem Rivo lassen sich mehrere Playlisten erstellen. Um auf diese nach einem Neustart zurückgreifen zu können, sollte im Menü die entsprechende Option aktiviert werden.
Bei den Lautstärkeeinstellungen stehen „keine Lautstärkeregelung“, „Software“ mit Einschränkung der Tonqualität und „Hardware“ mit einem Lautstärkeregler ohne Verlust beim Klang zur Wahl. Ein sehr schönes Feature ist das Re-Sampling. Bei der Anwendung von lokalen Audiodateien lässt sich dieses aktivieren, bei Shairport oder Drittanbietern wie Roon bleibt es außen vor. Wem das Angebot von Ziel-Bit-Tiefe und -abtastrate nicht ausreicht, kann zusätzlich die Qualität des Resampling-Algorithmus bestimmen. Ein wenig Fingerspitzengefühl ist hier gefordert, da der Rivo aufgrund seiner vierkernigen CPU-Einheit mit 1,9-Gigahertz-Taktung und einem Arbeitsspeicher von zwei Gigabyte DDR4 nicht jede Kombinationsmöglichkeit liebt. Generell läuft die Software des Rivo sehr flüssig, hier fällt die verbesserte Rechenleistung gegenüber dem Primo auf. Voller Erwartung freue ich mich schon auf den Release der zweiten Generation des Primo. Erweitern lässt sich die Open-Source-Software durch diverse Plugins von findigen Programmierern. Hier bekommen die an an Abulie Leidenden richtig Stress – die Puristen werden dieses Angebot hingegen bewusst ignorieren.
Nun zur Hörsession: Um mir hierfür ein wenig Freiraum zu verschaffen, wird die beste Frau von allen zusammen mit meiner herzallerliebsten Tochter mal wieder zu den Schwiegereltern verbannt. Schließlich wurde die Anlage in letzter Zeit hin und wieder für Disney- und Kinderlieder missbraucht – aber im Alter von knapp zwei Jahren war auch mein musikalischer Geschmack noch nicht völlig ausgeprägt: Es sei ihr verziehen. Das zukunftsträchtige Design des Rivo lässt eine Reminiszenz an den Science-Fiction-Blockbuster TRON Legacy aufkommen. Ob mein Testkandidat mich in Kombination mit dem Soundtrack des französischen Elektronika-Duos Daft Punk in die digitale Welt des Kevin Flynn entführen kann? Ich beginne mit der „Overture“ und schon die ersten mit anschwellenden Streichern unterlegten Hörnerklänge klingen sehr sonor. Vor allem die Dynamik des zweieinhalbminüten Tracks gibt der elegante Streamer gekonnt wieder. Bei „Adagio For Tron“ zieht mich der Rivo in seinen Bann, oder soll ich sagen in neue Dimensionen. Das Zusammenspiel des Cellos mit den elektronischen Synthi-Klänge gelingt perfekt. Im Vergleich zu seinem kleinen Bruder Primo ist hier der Unterschied sofort zu erkennen. Wo der Primo kompakt und mit Druck überzeugt, entwickelt der Rivo eine natürliche Räumlichkeit und transportiert dadurch die Emotionalität des Tracks. Nachdem ich den Soundtrack über mehrere Stunden nicht nur mir, sondern aufgrund der Lautstärke auch meinen Nachbarn zu gemüte führte, betrachte ich das Upsampling als klaren Gewinn. Vor allem CD-Tracks mit ihren 44,1 Kilohertz erhalten mit den nun errechneten 192 Kilohertz und 24 Bit sofort mehr Tiefe und Detailreichtum.
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