tests/22-09-27_playback
 

Playback Designs MPS-6 Edelweiss Player

27.09.2022 // Dirk Sommer

Andreas Koch und Bert Vogt haben in einem längeren Artikel auf der Webseite in Englisch sehr ausführlich beschrieben, was ihnen bei der Konzeption und ihrer Umsetzung der Edelweiss-Serie wichtig war. Ich habe dieses white paper paraphrasiert und gekürzt. Dass es hier dennoch eine Menge Raum einnimmt, liegt einfach daran, dass sie viele spannende Aspekte der digitale Wiedergabe angesprochen und ihre alles andere als üblichen Lösungen darlegt haben. Die Edelweiss-Serie ist preislich unterhalb der Dream-Serie angesiedelt, lehnt sich technisch aber stark an diese an. Wo eine physische Trennung und Isolierung verschiedener Baugruppen aus Kostengründen nicht möglich war, sollen neue Lösungen dennoch eine Trennung, Reinheit und makellose Perfektion garantieren, die denen in der Dream-Serie sehr nahe kommen. Die Entwickler der Playback-Designs-Komponenten gehen davon aus, dass die D/A-Wandlerschaltung und die zugehörige analoge Ausgangsstufe zu den empfindlichsten Gliedern in der digitalen Wiedergabekette zählen. Sie seien anfällig für negativen Einflüsse von getakteten Schaltungen, Netzteilen, externen Stromversorgungen und externen Quellen, die über Kabel mit ihnen verbunden sind. Schon die kleinste Modulation des digitalen Taktgebers führe zu Jitter und könne zu dem beitragen, was Audiophile als "digitalen Klang" beschrieben. Oft seien diese subtilen Störungen, vor allem im Zusammenhang mit Jitter nur sehr schwer oder gar nicht zu messen. Hier helfen nur Erfahrung und langwierige Hörtests mit Prototyp-Schaltungen, um die allgemeine Architektur zu optimieren. Jedes kritische Bauteil müsse vor schädlichen Einflüssen geschützt werden, damit es seine volle Leistung erbringen könne. Um Übersprechen und Intermodulationseffekte zwischen den Stereo-Ausgangskanälen zu kontrollieren, seien der Kern-D/A- und die zugehörigen analogen Ausgangsschaltungen der Edelweiss-Serie sorgfältig von der digitalen Seite getrennt.

So soll es sein: Die Fernbedienung besteht aus Metall, und nach dem ersten Kontakt leuchten die Tasten
So soll es sein: Die Fernbedienung besteht aus Metall, und nach dem ersten Kontakt leuchten die Tasten

Ein digitales Frontend, digitale Eingänge und ein Display auf der Frontplatte sind rein digitale Schaltungen, die einen erheblichen negativen Einfluss auf die Gesamtleistung eines DAC haben können, wenn sie nicht sorgfältig in das Produkt integriert sind. Playback Designs hat die Erfahrung gemacht, dass es am besten ist, alle digitalen Schaltkreise physisch zu isolieren und über ein separates Netzteil zu versorgen. Bei der Edelweiss-Serie geht man sogar noch einen Schritt weiter als bei den bisherigen Komponenten und speist das Display aus einer eigenen Stromversorgung, da es ein wichtiger Faktor in Sachen Stromverbrauch sei. Darüber hinaus gibt es eine mechanische Abschirmung zwischen den Stromversorgungen und den analogen und digitalen Schaltungen: Das neu entwickelte Oktal-Netzteil ist in einem Metallkäfig untergebracht, der die analogen Schaltkreise gegen elektrische Felder abschirmt.

Die meisten verfügbaren Displays werden von einfachen eingebauten Taktgeneratoren betrieben, die mit Frequenzen arbeiten, die nicht mit einer Audio-Abtastrate verbunden oder gekoppelt sind. Zwei unabhängige Taktgeneratoren innerhalb desselben Produkts, die in keiner Weise synchronisiert sind, arbeiten aber gegeneinander und erzeugen Intermodulationsverzerrungen. Daher ist es eine strikte Design-Regel von Playback Designs, nur einen einzigen Taktgenerator im kritischsten Element, dem DAC, zu verwenden. Dies schränkt jedoch die Auswahl an Displays drastisch ein: Alle Playback-Designs-Produkte verwenden etwas einfachere Displays, die mit einem externen Taktgeber angesteuert werden können, den man mit der Audio-Samplerate synchronisieren kann. Bei den Edelweiss-Produkten wird eine einzige Taktquelle verwendet, um alle Schaltkreise zu steuern, von der Steuerung über den Signalprozessor bis hin zum digitalen Eingang und zum Display.

Für den Audio-Sample-Takt verwendet Playback Designs einen proprietären Generator, um Jitter zu eliminieren. Dies sei laut white paper eine der wichtigsten Technologien in einem DAC und Playback Designs entwickele ständig neue Algorithmen auf der Grundlage des bereits vor 20 Jahren verwendeten Grundkonzepts. Besondere Aufmerksamkeit werde der analogen Schaltung für den Taktgenerator gewidmet, die mit den rauschärmsten Linearreglern ausgestattet sei, die heute auf dem Markt erhältlich sind. Das Ergebnis sei der sauberste Taktgenerator, den Playback Designs je entwickelt habe, und dessen Leistung mit dem Design der Mitbewerber nicht erreicht werde.


  • AIM UA3

    Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren. Der Grund ist ganz einfach. Vor einiger Zeit habe ich mich an dieser Stelle mit den LAN-Kabeln von AIM beschäftigt, die mich mit ihrem konstruktiven Aufbau und natürlich mit ihren klanglichen Qualitäten sehr überzeugt haben. Bei meinen damaligen Recherchen zum…
    25.10.2024
  • Phonar Veritas p4.2 Next

    Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert. Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt…
    22.10.2024
  • Rega Nd7

    Die Analog-Spezies von Rega haben jüngst eine brandneue MM-Tonabnehmerserie vorgestellt, aus der wir uns das vielversprechende Spitzensystem Nd7 für einen Test ausgewählt haben. Die derzeit aus drei Systemen bestehende Nd-Reihe wurde zum Patent angemeldet und wird als Weltneuheit angepriesen, was zusätzliche Erwartungen weckt. Rega macht vieles anders als andere Plattenspielerhersteller und ist durchaus bekannt für die Konsequenz, mit der ein einmal für richtig befundener technischer Weg verfolgt und auf die Spitze getrieben wird. Ich erinnere…
    18.10.2024
  • Revival Audio Atalante 3

    Die Atalante 3 ist mit einem 18-Zentimeter-Tiefmitteltöner und einem 28 Millimeter Hochtöner der kleinste Lautsprecher der Atalante-Serie. Optisch ist sie genauso ein Schmuckstück wie ihre großen Geschwister. Ob sie wie ihr mythologisches Vorbild der Sprint-Serie davonläuft wird sich im Test zeigen. Den ersten Kontakt mit Revival Audio hatte ich beim Test der Sprint 3. Wenn Sie etwas mehr über Revival Audio erfahren möchten, lesen Sie dort gerne noch einmal nach. Zum Abschluss des Artikels hatte…
    15.10.2024
  • HiBy FD5 SE

    Auf der World of Headphones präsentierte Carsten Hicking den HiBy FD5 SE. Die Gestaltung des stationären DAC/Kopfhörerverstärkers – firmenintern Cyberpunk-ID Design genannt – fand ich so ansprechend, dass ich ein Exemplar zum Test bestellte. Doch dann wurde mir klar, dass ich in Sachen Desktop- und Mobil-Hifi ein wenig den Anschluss verloren hatte. Im meinem Kabel-Fundus befand sich keine einzige Strippe mit einem Pentaconn-Stecker. Für meine Lieblingskopfhörer habe ich jeweils ein Anschlusskabel mit einem Klinken- und…
    11.10.2024
  • MK Analogue MM-PH-AMP und SUT-1L

    Für Markus Wierl, der sein Unternehmen – oder sich? – Audio Freak nennt und sich seit vielen Jahren mit audiophiler Wiedergabe beschäftigt, steht die Beratung seiner Kunden vor dem Verkauf im Vordergrund, wie auch seine Website und sein Youtube-Channel zeigen. Darüber hinaus ist er in Sachen High End viel weltoffener als der Autor. Er schreckt nämlich auch vor Kinosystemen mit bis zu sieben Kanälen und vier Subwoofern nicht zurück und setzt als bekennender Analog-Liebhaber dennoch…
    08.10.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.