Runde zwei: die Pro-Ject Phono Box DS3 B. Vor Beginn meiner Hörtests hatte ich ob des ebenfalls diskreten Aufbaus den Verdacht, es könne sich bei der DS3 B um eine Art aufgebohrte S2 Ultra handeln, nur eben erweitert um größeren Bedienkomfort und mehr Anschlussmöglichkeiten. Weit gefehlt! Bereits mit Steckernetzteil lieferte die Phono Box DS3 B im Zusammenspiel mit meinem Debut PRO eine Performance ab, die so ziemlich auf dem Niveau meiner S2 Ultra im Verbund mit der Accu Box S2 lag: Ungemein quirlig, griffig und lebendig löst sich das Klanggeschehen von den Lautsprechern. Die Musiker befanden sich dreidimensional im Raum statt zweidimensional an den Chassis zu kleben. Feinste, subtile Ausschwinggeräusche wurden präzise und genau wiedergegeben, alles verbunden mit dieser typischen, stets spürbaren Spielfreude. Typisch deshalb, weil dies meiner Erfahrung nach ein häufig anzutreffendes Merkmal diskreter Schaltungen im Vergleich zu oft einfach „flacher“ wirkenden Operationsverstärkern ist. Das Klangfarbenspektrum war dabei eher silbrig denn golden, allerdings ohne jeden Anflug kühler analytischer Härte.
Als ich schließlich das mitgelieferte Steckernetzteil durch meine Accu Box S2 ersetzte, staunte ich nicht schlecht: Die Phono Box DS3 B enteilte meiner S2 Ultra nun nachvollziehbar, denn in Sachen Tieftondruck und präziserer Raumabbildung hatte meine S2 Ultra ein wenig das Nachsehen. Das waren zwar keine Welten, aber dieser Quervergleich zeigte, dass sich für die Phono Box DS3 B selbst im unsymmetrischen Betrieb die Anschaffung der Accu Box S2 lohnt.
Runde drei: Pro-Ject X2 B mit Ortofon MC Quintet Red, Phono Box DS3 B und Connect it Phono DS XLR/Mini-XLR. Jetzt also mussten die drei vorgestellten Geräte im Zusammenspiel ran und ich war gespannt, ob und wie sich der symmetrische Betrieb auswirkte. Ich bin ein Freund von Redewendungen und diejenige, die mir nach kurzer Zeit in den Sinn kam, war: Dieses Setup weiß, wo Barthel den Most holt! Zum Warmspielen einer Kette lege ich häufig zunächst Platten auf, die sich gut nebenbei hören lassen, während ich noch andere Dinge erledige. Eins dieser gerne genommenen Alben ist Acoustic Hits von The Cure (Fiction/Polydor, 2017). Robert Smith ist bislang gewiss nicht dadurch aufgefallen, ein begnadeter Sänger zu sein. Aber bei „Just Like Heaven“ in der Akustikversion musste ich mich direkt hinsetzen und seinem stets leicht nuschelig-nöligen Gesang lauschen. Diese gewisse Leichtigkeit und die tolle Feindynamik der akustischen Instrumente fesselten mich auf dem Hörplatz. Und wieder diese unbändige Spielfreude!
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