tests/22-09-13_danclark
 

Dan Clark Audio Expanse

13.09.2022 // Dirk Sommer

Nach dem Test zu Beginn des Jahres stand für mich fest, was mein aktueller Traum-Kopfhörer ist: Der Dan Clark Audio Stealth ist nicht nur der bestklingende Magnetostat, den ich je gehört habe, sondern dank seiner geschlossenen Bauform auch noch universell einsetzbar. Jetzt kommt eine offene Variante.

Bisher habe ich unter anderem beim Audeze LCD-X(C) die Erfahrung gemacht, dass geschlossene Kopfhörer nicht ganz das klangliche Niveau ihres offenen Gegenstücks erreichen. Kein Wunder, dass ich nachhaltig beeindruckt war, als mir dann ein geschlossenes Modell begegnete, das alles bisher Gehörte in den Schatten stellte. Da gibt es schlicht keine Notwendigkeit mehr, in einen offenen Kopfhörer mit bestem Klang und einen weiteren geschlossenen beispielsweise für eigene Aufnahmen in recht lauter Umgebung zu investieren. Spontan habe ich erwogen, meine beiden Audezes zu veräußern und einen Stealth zu erwerben – wozu ich mich dann aber doch nicht durchringen konnte.

Diese Gitterstruktur schließt die Ohrmuschel nach hinten ab
Diese Gitterstruktur schließt die Ohrmuschel nach hinten ab

Dan Clark gelang es, den Stealth so ausgewogen, offen und luftig klingen zu lassen, indem er ihn mit dem neu entwickelten und inzwischen zum Patent angemeldeten Acoustic-Metamaterial-Tuning-System – oder kurz AMTS – ausstattete. Das befindet sich zwischen der Membran und dem Ohr und vereint Wellenleiter, Diffusionskontrolle, Viertelwellen- und Helmholtz-Resonatoren in einer kompakten Struktur: Die Resonatoren fungieren sowohl als Präzisions- als auch als Breitbandfilter, die den Frequenzgang glätten und formen, indem sie die Amplitude der Frequenzgangspitzen und -senken vom Mitteltonbereich bis zu den höchsten Frequenzen verringern. Die Diffusionselemente sollen die Ausbildung stehender Wellen verhindern. Das AMTS sorgt also vorrangig dafür, dass mittlere bis hohe Frequenzen linear, präzise und detailliert wiedergegeben werden. Natürlich kommt das AMT-System auch beim neuen Expanse, der offenen Variante des Stealth, zur Anwendung. Das gilt genauso für den von Dan Clark für den Stealth entwickelten magnetostatischen Treiber, der eine um 20 Prozent größere Fläche besitzt als derjenige, der im Ether2 zum Einsatz kommt. Beim Stealth/Expanse-Treiber wird die Membran mit einem neuen System befestigt, das für eine gleichmäßigere Spannung und somit für geringere Verzerrungen sorgt. Darüber hinaus soll Dan Clarks bewährte und patentierte V-Planar-Technologie den Klirrfaktor reduzieren und die Tieftonwiedergabe verbessern.

Da wir die Ohrmuscheln des Expanse aus leicht nachvollziehbaren Gründen nicht öffnen wollten, müssen wir auch hier ausnahmsweise auf das Herstellerfoto zurückgreifen, das das Acoustic-Metamaterial-Tuning-System zeigt
Da wir die Ohrmuscheln des Expanse aus leicht nachvollziehbaren Gründen nicht öffnen wollten, müssen wir auch hier ausnahmsweise auf das Herstellerfoto zurückgreifen, das das Acoustic-Metamaterial-Tuning-System zeigt


  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025
  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025
  • Lumin T3X

    Der neue Lumin T3X Netzwerkplayer ist das Nachfolgemodell des hochgelobten Lumin T3 Netzwerkplayers und wartet mit einem neuen linearen Netzteil mit Ringkerntransformator und der Möglichkeit einer optischen Netzwerkverbindung auf. Der LUMIN T3X High-End-Netzwerkstreamer besitzt ein massives Aluminiumgehäuse, das die internen Komponenten vor mechanischen Vibrationen und elektromagnetischen Störungen schützt. Das neu entwickelte lineare Netzteil beinhaltet einen speziell gewickelten, großzügig dimensionierten Ringkerntransfo. Das Netzteil ist durch ein extra Metallgehäuse von den übrigen elektronischen Komponenten getrennt, hierdurch sollen…
    28.03.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.