Gregory Porters Interpretation von „Skylark“ gefiel mir mit dem Bergmann so gut, dass ich erst einmal die ganze Plattenseite genoss, um mich dann auf den direkten Vergleich zu besinnen. Die kräftigen Klangfarben von Gesang und Instrumentierung imponierten auch dank ihres musikalischen Zusammenhalts. Zwar lassen sich Details wie die einsetzende Snare und die folgenden Becken klar nachvollziehen, aber es drängt sich nichts auf. Werner Obst hat schon recht: Hier fließt die Musik. Der Wechsel zur digitalen Alternative war dann auch ernüchternd. Das Klangbild war etwas schlanker, die Stimme von Gregory Porter weniger kräftig und substantiell, alles nicht schlecht, aber nicht ganz so packend. Nun wollte ich dann doch wissen, was mein Bardo und Co. aus dieser Musik machen. Das Ergebnis lag klanglich irgendwo dazwischen, tonal etwas dichter am digitalen Setup. Aber so hatte ich seinerzeit meine Anlage auch abgestimmt. Digital und Analog sollten sich zumindest tonal nicht unterscheiden und ich mag es auch nicht allzu bassstark. Es ist also schwierig, den Bergmann Audio mit Tonabnehmer und Kabel, auf diese Weise qualitativ einzuordnen. Alle drei Varianten hatten mal ihre Vorzüge, abhängig von der Musik, wie sich bei weiteren Musikstücken herausstellte. Deshalb schließe ich hier dieses Vergleichs-Kapitel und widme mich lieber dem Genuss, den Modi, Thor, Takumi und Expression mir bereiten.
Ich lege also noch Seite drei und vier von Water auf und freue mich über den Wohlklang, der nichts vermissen lässt. Was hier überzeugt, ist die Ruhe, die dieser Plattenspieler der Musik zugrunde legt. Auch an der Transparenz, Exaktheit und räumlichen Abbildung dürfte die reibungslose Arbeit von Modi und Thor ihren beträchtlichen Anteil haben. Es fällt mit diesem Analog-Set enorm leicht, sich auf jede Art von Musik einzulassen und Freude daran zu haben. Ich wechsele das Genre und lege Vivaldis Vier Jahreszeiten in der Interpretation von Karl Münchinger mit dem Stuttgarter Kammerorchester auf (Stereo Laboratory, London Classics Vol.28). Hier habe ich beinahe das Gefühl, Vivaldi habe sein Meisterwerk für diesen Plattenspieler geschrieben. Homogen, gleichzeitig farbenprächtig gezeichnet gehen die Jahreszeiten leicht ins Ohr und die tiefen Streicher beeindrucken durch ungekannte Intensität. Hier ist das sehr, sehr schön. Bei Peter Greens anschließendem In The Skies erlebe ich aber für mein Empfinden ein wenig zu viel Volumen in den untersten Tonlagen. Begeisternd klang Eva Cassidy auf Nightbird dann wieder mit glaubwürdigen Klangfarben, die Ihre Stimme körperhaft und authentisch erscheinen ließen. Das gilt gleichsam für ihr Gitarrenspiel und die Begleit-Instrumentierung. Die in der Aufnahme eingefangene räumliche Atmosphäre des Blues Alley Clubs vermittelt das Gefühl, dabei zu sein.
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