Auch wenn der ERCO lediglich einen Cinch-Eingang bietet, erfolgt fast die gesamte Signalverarbeitung symmetrisch: Zum einen wird das ankommende Analog-Signal nach den Eingangsbuchsen symmetriert, zum anderen liefert der bewährte ESS-Sabre-ES9028PRO-DAC-Chip ein symmetrisches Signal. Da HEM allerbeste Erfahrungen mit dem ES9028Pro gemacht hat, sah man keine Veranlassung, zur aktuellen Baureihe von ESS-Sabre zu wechseln. Der ES9028Pro verarbeitet PCM mit bis zu 32 bit und 384 Kilohertz sowie DSD256. Ein Drehschalter auf der Rückseite des Gerätes erlaubt es, den Bypass-Mode zu aktivieren. Dies ist nur mittels eines Schraubendrehers möglich, um eine unbeabsichtigte Aktivierung auszuschließen, denn im Bypass-Mode liegt unter Umgehung des blauen ALPS-Vierkanal-Potentiometers die volle Ausgangsspannung an den Cinch- und XLR-Ausgängen an. Die Kopfhörerausgänge werden vom Bypass-Mode nicht beeinflusst. So lässt sich auch in einer Kette mit Vorstufe sowohl der Wandler als auch Kopfhörerverstärker ohne Umschalten oder Umstecken von Kabeln bequem nutzen.
Wie die des OOR so ist auch die interne Stromversorgung des ERCO mit ihren rauscharmen Schaltreglern, der aufwendigen Filterung und den linearen Low-Drop-Spannungsreglern (LDO) mit schnellem Einschwingverhalten das technologische Erbe vom HYPSOS. Selbstverständlich verfügt auch der ERCO über zwei Gleichstrom-Eingänge: einen klassischen 2,5/5,5-Millimeter-DC-Klinkenstecker und einen vierpoligen WEIPU-Stecker, den gleichen wie beim HYPSOS. Für die zweite Option liegt dem ERCO ein spezielles Power-Link-Kabel mit vierpoligen WEIPU-Steckern auf beiden Seiten bei. Wenn ein normales Kabel verwendet wird, misst die „4-Terminal-Sensing Design“-Funktion (4TSD) im HYPSOS die Spannung direkt am Kabelausgang, mit dem FPL-Kabel jedoch die Spannung auf der Hauptplatine des ERCO. Dadurch kann das HYPSOS die Spannung für den Wandler/Kophörerverstärker noch präziser regeln.
Aber erst einmal muss der ERCO ohne zusätzliches Netzteil auskommen und jede Menge Betriebsstunden sammeln. Wie sich gezeigt hat, verbessern ein paar Stunden Einspielzeit selbst bei einen Medienkonverter wie dem ADOT die klanglichen Leistungen, und bei einen Digital/Analog-Wandler ist dieser Effekt meiner Erfahrung nach besonders stark ausgeprägt. Um den ERCO einige Tage ununterbrochen laufen lassen zu können, ohne die Anlagen im Arbeits- oder Wohnzimmer dadurch zu blockieren, muss sich der ERCO anfangs mit einer recht einfachen Umgebung begnügen, die aber dennoch einen eher typischen Anwendungsfall für ihn darstellen dürfte: Er bezieht seine Daten von einem MacBook Pro über das ihm beigepackte USB-A-auf-C-Kabel. Das Laptop holt die Musik-Dateien von einer externen USB-Festplatte – eine klanglich eher fragwürdige Lösung – und bereitet sie mit Audirvana Studio für den Wandler auf. Über die Klinkenbuchse ist der SendyAudio Peacock – nach dem Stealth von Dan Clark Audio, der längst wieder zurück beim Vertrieb ist, mein momentaner Lieblingskopfhörer – angeschlossen.
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