Michael Plessmann hat sich auch bei der Robin wieder die Mühe gemacht, die Technik seines Lautsprechers ausführlich zu beschreiben, worauf ich mich im Folgenden gern beziehe: Auch beim Einstiegsmodell kommt ein speziell entwickelter AMT aus deutscher Herstellung zum Einsatz. Er verfügt über eine Membranfläche von fast 10.000 Quadratmillimetern. Daher kann er hohe Schalldruckpegel mit extrem niedrigen Verzerrungen wiedergeben, was zu einer glaubwürdigen, kompressionsfreien Wiedergabe hoher Frequenzen führen soll. Der Hochtöner setzt bereits unterhalb des Präsenzbandes ein und teilt sich über weite Strecken die Arbeit mit dem Mitteltöner. Als einziges Bauteil ist dem Hochtöner ein kaskadierter Kondensator vorgeschaltet. Ein im Pegel anpassbarer hinterer Bändchen-Hochtöner kann für zusätzliche Luftigkeit in den Frequenzen oberhalb von 5000 Hertz sorgen.
Das entscheidende Chassis bei allen Soundspace-Systems-Schallwandlern ist der Mitteltöner, der in der aktuellen Version des Pirol – anders als noch bei unserem Testmodell – in seinem Frequenzgang sanft nach oben begrenzt wird, beim Robin jedoch völlig frei agiert. Der 7-Zoll-Treiber basiert auf der gleichen Technologie wie alle Mitteltöner der Boxen der Berliner Manufaktur und besteht aus einer exponentiell geformten Membran aus feinsten Zellulosefasern mit einer Seidenaufhängung. Die bewegte Masse des Treibers beträgt nur 3,9 Gramm. Er hat eine effektive Membranfläche von 165 Quadratzentimetern. Um seine Geschwindigkeit nicht zu beeinträchtigen hat Michael Plessmann – wie erwähnt – vollständig auf eine Frequenzweiche verzichtet. Die Anbindung an den Hochtöner respektive die Basschassis erfolgt durch den Einbau des Mitteltöners in eine gefaltete offene Schallwand und die Auslegung der Vorkammer, die auch an der Sicke entstehende Verzerrungen minimieren soll. Der Mitteltöner deckt den Frequenzbereich von 80 bis 8.000 Hertz ab: fast ein Breitbänder.
Wie bei den beiden anderen Soundspace-System-Modellen kompensiert Michael Plessmann auch beim Robin die Wirkungsgradunterschiede zwischen den Tieftönern und dem Hoch- und Mitteltonbereich durch einen aktiven Bass mit vorgeschaltetem DSP. Der Digitale-Signal-Prozessor ermöglicht auch im Bassbereich eine Frequenzweiche erster Ordnung. Der Einsatzpunkt des Tiefpasses liegt bei unter 30 Hertz. Je nach Hörgewohnheiten oder Raumsituation kann die Bassintensität fein geregelt werden. Leider gibt es nur eine einzige Rastposition in der Mittelstellung des Potentiometers. Eine deutlich feinere Rastung wäre hilfreich, um beide Module leicht auf den gleichen Wert justieren zu können. Pro Lautsprecher kommen zwei 10-Zoll-Carbonfaser-Treiber in einem geschlossenen Gehäuse mit Impulskompensation zum Einsatz. Die beiden Tieftöner bieten, wie der Entwickler schreibt, ein Verdrängungsvolumen von 350 Kubikzentimetern, ihre Eigenresonanzfrequenz bewege sich bei 20 Hertz. Erfreulicherweise benötigt man zum Betrieb der Robin keinen zweiten Vorstufenausgang, der ein Signal für das Bass-Modul bereitstellt. Das wird vom Lautsprechersignal abgezapft, so dass die Charakteristik der verwendeten Endstufe auch im Bassbereich hörbar werden kann. Damit die Digital-Elektronik des Bass-Moduls das Lautsprechersignal nicht mit hochfrequenten Störungen verschmutzt, ist das Modul über einen Übertrager mit den Lautsprecherklemmen verbunden. Dass dies überaus sinnvoll ist, hat ja der Test der Sub-Isolator von MSB Technology gezeigt. Michael Plessmann hat auch die Details im Blick.
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