Immer aufnahmebereit ist der PAW 1 dank seines Mono-Kondensatormikrofons. So wie der PAW Gold Touch und der S1 über ATE- und PMEQ-Klangpresets für die Wiedergabe verfügen, so bietet der PAW 1 auch Presets für die Aufnahme an. Für das integrierte Mono-Mikro ist „Memo“ fest voreingestellt, bei der Verwendung des externen Mikrofons LM-180A kann zwischen „Meeting“, „Interview“, „Live“, „Pro“ und „Class“ gewählt werden, wobei letzteres nicht für „Classic“, sondern für die Aufnahme in einem Klassenraum steht, wie eine der bunten Grafiken in der Lotoo-Remote-App klarmacht. Ich gebe gerne zu, dass ich nicht in allen dort aufgeführten Aufnahmesituationen Aufzeichnungen gemacht habe. Aber wenn die Presets genauso subtil in den Klang eingreifen wie die für die Wiedergabe bei den genannten DAPs, dürften sie durchaus hilfreich sein.
Die Lotoo-Remote-App auf iPhone respektive iPad verbindet sich per Bluetooth mit dem PAW 1 und bietet einem dann nicht nur die Möglichkeit, eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) für die Aufnahme sowie eine automatische Aussteuerung (AGC) ein- und auszuschalten. Bei letzterer kann man darüber hinaus den gewünschten Aufnahmepegel in recht kleinen Schritten zwischen -5,5 und -24 Dezibel einstellen. So hat man – hoffentlich – genügend Headroom für Pegelspitzen, da die AGC kein harter Limiter ist. Zudem lassen sich die Ansprech- oder Start- und die Freigabe- oder Release-Zeit wählen: Mit solchen Ausstattungsmerkmalen richtet sich der Lotoo eindeutig an eine professionelle Klientel. Die wird auch zu schätzen wissen, dass der Aufnahmewinkel der LM-180A Mikrofone im PAW 1 elektronisch auf 70, 100 oder 140 Grad eingeschränkt werden kann. Bei Aufnahmen liegt die maximale Abtastrate bei 96 Kilohertz und die Wortbreite bei 24 Bit. Es sind allerdings auch MP3-Aufnahmen mit Datenraten von 320 bis hinunter auf 32 Kilobit pro Sekunde möglich, die ich nicht einmal für Memos verwenden würde – auch wenn das Testmodell nur mit einem Speicher von 64 Gigabyte statt der wahlweise auch verfügbaren 256 Gigabyte ausgestattet ist. Die Möglichkeit, (Micro-)SD-Cards zu verwenden, bietet der Lotoo leider nicht.
Die erwähnten Einstellungen können natürlich auch mit Hilfe des kleinen schwarz-weißen Displays des PAW 1 in Menüs und Untermenüs vorgenommen werden. Was komfortabler ist, vermag ich nur schwer zu entscheiden: Der Lotoo ist ja erfreulich klein, was damit aber auch für Tasten und Display gilt. Dafür ist hier Englisch als Sprache wählbar. In der – für mein Empfinden – etwas „buntig“ illustrierten App hingegen sind die englischen Begriffe in Vergleich mit den Chinesischen Schriftzeichen klar in der Minderheit. Da hilft dann nur noch Trial And Error. Doch hat man sich aber erst einmal von Eindruck erholt, hier als Analphabet zu agieren, kann man die App schon schätzen lernen: Sie macht das Abspielen der im Speicher des PAW 1 abgelegten Musik-Files recht übersichtlich und erlaubt es auch, Aufnahmen zu machen ohne direkten Zugang zum Lotoo zu haben. So wäre es etwa denkbar, den PAW 1 bei einem Konzert an einem akustisch günstigen, aber schlecht zugänglichen Ort aufzubauen und bequem aus der Ferne zu bedienen.
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