tests/21-08-20_weiss
 

Weiss DAC502 – Teil 2

20.08.2021 // Dirk Sommer

Der Weiss DAC502 begeisterte bisher mit seiner opulenten Ausstattung und dem Klang der getesteten DSP Plugins auf Studio-Niveau. Für alle, die auch nur zwei oder drei der Werkzeuge zur Klanggestaltung einsetzen werden, ist er praktisch alternativlos. Im Folgenden geht es um seine Fähigkeiten als reiner Wandler, Streaming-Bridge und Kopfhörerverstärker.

Bisher habe ich den DAC502 nur über seinen Ethernet- oder UPnP-Eingang gehört, wie er beim Weiss genannt wird. Per LAN-Kabel gelangten die Files vom Melco über das Ansuz PowerSwitch zum Renderer des Weiss: Er agierte also nicht nur als Wandler, sondern auch als Streaming-Bridge. Diesen Job erledigt in meiner etatmäßigen Digitalkette der Auralic Aries G2.1. Damit der 502 dieselben Voraussetzungen hat wie der Aries, verbinde ich beide über ein Ansuz Digitalz D-TC Supreme mit dem Switch, das jetzt über ein Göbel Lacorde Statement Ethernet mit dem ADOT-Medienkonverter in Verbindung steht. Der im DAC502 integrierte Renderer und der G2.1 lassen sich so recht bequem vergleichen. Da die UPnP-App mconnect HD die Wiedergabe jedoch unterbricht, sobald am DAC501 ein anderer als der Ethernet-Eingang gewählt wird, und mit einem anderen Song startet, sobald besagter Eingang wieder aktiviert wird, ist es nicht möglich, zwischen laufenden Songs von beiden Renderern hin- und herzuschalten.

Auf der Geräterückseite befinden sich wie üblich die Eingänge für die digitalen Quellen und die Analog-Ausgänge sowie – wirklich ungewöhnlich – der symmetrische Kopfhörer-Ausgang
Auf der Geräterückseite befinden sich wie üblich die Eingänge für die digitalen Quellen und die Analog-Ausgänge sowie – wirklich ungewöhnlich – der symmetrische Kopfhörer-Ausgang

Aber auch mit den ein wenig längeren Umschaltpausen werden die Unterschiede zwischen den beiden Streaming-Bridges schnell deutlich: Wenn er sein Signal vom Aries G2.1 erhält, ist der Weiss in der Lage, noch größere Räume und tiefere imaginäre Bühnen zu suggerieren. Allerdings ist der Tieftonbereich noch etwas voluminöser, wenn der im DAC502 integrierte Renderer die Daten vom Melco holt und für die Wandler-Sektion aufbereitet. Wird er von dieser Arbeit entlastet und diese dem Aries übertragen, gibt es nicht nur einen Hauch aussagekräftigere Rauminformationen zu hören, sondern auch das eine oder andere zusätzliche Detail. Da hängt es vom Rest der Kette oder dem eigenen Geschmack ab, ob man ein wenig mehr Fülle oder mehr Präzision im Bassbereich – letztere in Verbindung mit einer etwas besseren Durchzeichnung – vorzieht. Der Wandler des Weiss lässt einen jedenfalls beides genießen. Es dürfte nicht verwundern, dass ich mich im weiteren für eine weitläufigere Raumabbildung und damit für den Einsatz des Aries G2.1 und somit für die Verteilung der einzelnen Aufgaben der Wiedergabe auf mehr Geräte entscheide. Es hat sich ja schon häufiger gezeigt, dass in digitalen Wiedergabeketten mehr Auflösung erreicht wird, wenn mehrere und deshalb weniger beanspruchte Prozessoren die anfallende Arbeit übernehmen.

Die 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse für den Kopfhörer findet man ganz klassisch auf der Frontseite
Die 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse für den Kopfhörer findet man ganz klassisch auf der Frontseite


  • Silversmith Audio Fidelium

    Im kommenden Januar wird Silversmith Audio 25 Jahre alt. Wer ist dieser bei uns recht unbekannte amerikanische Hersteller und was fertigt man dort? Es handelt sich um Lautsprecherkabel ganz besonderer Art, nämlich sehr flach und sehr breit. Bei Flachkabeln denke ich bislang zuerst an die hochwertigen Produkte von Nordost, ebenfalls aus den USA kommend. Die konstruktiven Unterschiede zu den Kabeln von Silversmith Audio sind jedoch fundamental, denn diese bestehen aus einem einzigen Leiter pro Kabel…
    15.11.2024
  • Ferrum WANDLA HP / GoldenSound Edition

    Während der Messe in Warschau stellte Ferrum seinen WANDLA – nomen est omen – in einer Version mit integriertem Kopfhörerverstärker vor. Ein Exemplar konnte ich nach der Show gleich mitnehmen. Eine Chance, die ich mir natürlich nicht entgehen ließ, vor allem, da mir der Kollege Finn Corvin Gallowsky beim Test des reinen Wandlers zuvorgekommen war. Bisher haben wir Ihnen teils allein, teils in Kooperation miteinander fast alle Ferrum-Komponenten vorgestellt: Es begann mit dem Hybridnetzteil HYPSOS,…
    12.11.2024
  • MSB Technology Cascade DAC

    Around four years ago, I reviewes the great Reference DAC, which could be equipped with various input and output modules. Shortly afterwards, MSB added the Digital Director to its converters, a concept that Jonathan and Daniel Gullman explained to Roland Dietl. The culmination of the various new approaches is now the Cascade DAC. For example while the modules for the digital inputs of the Reference DAC, which can be used to configure the converter according…
    08.11.2024
  • Western Electric 91E

    Unter Röhrenfreaks gibt es wohl kaum eine bekanntere Marke als Western Electric. Die Erfinder der Triode 300B, der wohl berühmtesten Audioröhre, haben mit dem 91E eine moderne Inkarnation des Urahns 91A, dem 1936 entwickelten Verstärker für Kinosysteme, kreiert. Selten stellte sich bei mir so viel Vorfreude auf einen Test ein! So schwer es mir auch fällt: Ich muss mich zwingen, zunächst die langweiligen Formalitäten abzuhandeln. Es gibt zu diesem Gerät doch so Einiges zu erzählen,…
    05.11.2024
  • AIM UA3

    Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren. Der Grund ist ganz einfach. Vor einiger Zeit habe ich mich an dieser Stelle mit den LAN-Kabeln von AIM beschäftigt, die mich mit ihrem konstruktiven Aufbau und natürlich mit ihren klanglichen Qualitäten sehr überzeugt haben. Bei meinen damaligen Recherchen zum…
    25.10.2024
  • Phonar Veritas p4.2 Next

    Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert. Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt…
    22.10.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.