Mitgeliefert wird übrigens ein hochanständiges semi-symmetrisches Phonokabel, das bei Pro-Ject unter der Bezeichnung „Connect it Phono RCA-E“ läuft, mit welchem ich den Pro-Ject Debut PRO auch getestet habe. Schließlich ist eine Staubschutzhaube obligatorisch, die ich für die Hör-Sessions aber stets abgenommen habe. Nicht im regulären Lieferumfang enthalten hingegen ist der Plattenpuck „PRO“, den es für 50 Euro extra zu erwerben gibt und den ich jedem Debut PRO Hörer wärmstens ans Herz legen möchte, da bei dessen Verwendung Ruhe und Substanz im Klangbild noch einmal eine lohnende Spur zulegen.
Aber wie klingt dieses elegante „PRO-Setup“ den nun konkret? Immer wieder gerne lege ich zum Beispiel das 2015er-Album Beneath The Skin von Of Monsters and Men auf, da es für mich inzwischen zu einer Art Teststandard geworden ist. Nanna Bryndis Hilmarsdottirs facettenreiche Stimme ist nämlich für jedes Gerät ein echter Prüfstein. Selbst feinste Nuancen ihrer Stimme wie dahingehauchte Töne werden sehr detailliert und extrem realistisch wiedergegeben, wie es scheint, ist der Pro-Ject ein echter Feingeist! Oder wie wäre es mit dem erdigen Klassiker „Thunderstruck“ der Jungs von AC/DC? Das Stück, das bei mir potenziell die Luftgitarre immer griffbereit hält, rockt, fetzt und marschiert genauso, wie es der Rocker in mir liebt. Schnelle, spritzige und brettharte Gitarrenriffs gewinnen durch ein hohes Auflösungsvermögen, welches aber nie in analytische Härte abdriftet. Mit Wucht und Kraft werden Bassläufe und Drums in meinen Hörraum geschleudert. Auch das atmosphärisch dichte Klassikeralbum The Joshua Tree von U2 nahm mich für sich ein wie selten zuvor.
Das für mich relevanteste Merkmal dieses Drehers von Pro-Ject ist eins, das sich mir erst im Laufe längerer Hör-Sessions erschloss: Er macht einfach keine Fehler. Es gibt einfach keine Disziplin, in der der Debut PRO schwächelt, und das macht ihn so gut. Müsste ich besondere Stärken hervorheben, wären dies sein Druck und sein Durchzug im Tiefton, das erinnert mich fast an alte Reibradspieler à la Garrard. Dabei offenbart er eine ganz feine Diktion und ein tolles Rhythmusgefühl. Bärenstark! Jedenfalls erfüllt dieser neue Pro-Ject Debut PRO alte HiFi-Kriterien wie Auflösungsvermögen, Verfärbungsfreiheit und Räumlichkeit mit Bravur, aber darüber hinaus bietet er eben dieses besondere Etwas, diesen emotionalen Kick, der aus HiFi eben High End macht. Mich hätte ehrlich gesagt auch kein doppelt so hoher Preis an diesem Gerät überrascht. Ungeachtet dessen ist dieser Plattenspieler im Zusammenspiel mit dem tollen Tonabnehmer sowie dem fast obligatorischen Puck eine Komponente, die mich total begeistert hat.
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