tests/21-07-13_transrotor
 

Transrotor Merlo Reference

13.07.2021 // Carsten Bussler

Die Abtastnadel des Transrotor-Tonabnehmers erscheint wie ein feinmechanisches Kunstwerk
Die Abtastnadel des Transrotor-Tonabnehmers erscheint wie ein feinmechanisches Kunstwerk

Nun liegt es also vor mir auf dem Tisch, dieses kleine, schwarze Ding namens Merlo Reference. Wie gut und passend, dass Transrotor mir kürzlich zusammen mit dem MC-Tonabnehmer auch gleich die MC-fähige Phonostufe Phono III mitgeliefert hat! Für die gerätetechnische Voraussetzung zum Test dieser kleinen Pretiose war also gesorgt, jetzt fehlte nur noch die Montage an meinen Tonarm. Und das ist eine dieser Aufgaben, die ich förmlich hasse. Ja, ich muss es mir einfach mal von der Seele reden: Ich hasse die Montage von Tonabnehmern. Letztes Jahr habe ich durch eine Unachtsamkeit mein eigenes Clearaudio Charisma V2 MM-System zerstört. Kein ganz billiges Vergnügen und verbunden mit einem Systemtausch, Justage, Hörtest, erneuter Justage, nachmessen, wieder Justage, Hörtest, nochmal Justage mit vor Stress schweißigen Fingern, ständig verbunden mit der Angst, diese kleine, empfindliche Mistnadel doch wieder irgendwie zu berühren und zu beschädigen… Nee, liebe Leute, das ist einfach nicht mein Ding und ich war froh, als diese Tortur nach einigen Stunden vorüber war. Jetzt also wieder das Gleiche, wohl wissend, nach dem Test mein eigenes System erneut anbringen zu müssen. Lieber Dirk, ich glaube, wir müssen uns demnächst mal über eine Art Schmerzensgeld unterhalten oder über einen beigestellten Experten, der mir die Testsysteme montiert und ausrichtet.

Genug rumgeheult! Irgendwann also war es unfallfrei vollbracht und die Hörsessions konnten starten. Na ja, jedenfalls fast: Schnell musste ich noch Transrotors Entzerrer Phono III an das Merlo Reference anpassen und an einen Hochpegeleingang meines Vorverstärkers Audio Note M2 Phono stöpseln, aber das war flugs erledigt. Letztgenannter verfügt zwar über einen eigenen Phonoeingang, aber eben nur für MM-Tonabnehmer. Und natürlich wollte ich das Transrotor Merlo Reference über einen Mitspieler aus dem eigenen Stall laufen lassen, wo es sich doch gerade so schön anbot.

Der Diamant verfügt über einen Harmonic-Schliff
Der Diamant verfügt über einen Harmonic-Schliff

Was mir auf Anhieb gefallen hat, war der außerordentlich feinsinnige Charakter des Merlo Reference. Frei von jeder Härte oder Analytik löste es insbesondere im oberen Frequenzbereich extrem detailliert und plastisch auf. Seidig-transparent trifft es wohl am besten: Ich konnte kleinsten Details folgen, wenn ich wollte, Perkussion-Instrumente zum Beispiel schwangen extrem lange aus und hatten einfach viel Raum zur freien Entfaltung um sich herum. Das war eine Idee besser als es zum Beispiel mein Clearaudio Charisma V2 kann. Das Hochton-Farbspektrum des Merlo Reference würde ich dabei dennoch eher als golden denn als silbrig beschreiben, eher angesiedelt auf der diesseitigen, angenehmen Seite zwischen analytischer Härte und güldener Wärme, eben dort, wo es nicht weh tut. Sehr schön, genau mein Ding! Ich bin ja schließlich Musikgenießer und kein Toningenieur.


  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025
  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025
  • Lumin T3X

    Der neue Lumin T3X Netzwerkplayer ist das Nachfolgemodell des hochgelobten Lumin T3 Netzwerkplayers und wartet mit einem neuen linearen Netzteil mit Ringkerntransformator und der Möglichkeit einer optischen Netzwerkverbindung auf. Der LUMIN T3X High-End-Netzwerkstreamer besitzt ein massives Aluminiumgehäuse, das die internen Komponenten vor mechanischen Vibrationen und elektromagnetischen Störungen schützt. Das neu entwickelte lineare Netzteil beinhaltet einen speziell gewickelten, großzügig dimensionierten Ringkerntransfo. Das Netzteil ist durch ein extra Metallgehäuse von den übrigen elektronischen Komponenten getrennt, hierdurch sollen…
    28.03.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.