Nur einmal hatte ich den Daumen dann doch wieder direkt auf der Mute-Taste: Maximilan Merk war zu Besuch, um sich über den aktuellen Stand der Einstellungen zu informieren und hatte dazu Peter Gabriels Album Up mitgebracht. Auf „Sky Blue“ sind tiefste elektronische Sounds zu hören – zum Testen bestens geeignet, ansonsten aber eher nichts für mich. Der Thiele TA01 und das Etna meisterten die enormen Anforderungen völlig unbeeindruckt und auch die Veloynes und Aeon Fines gaben sich keine Blöße: Da wummerte nichts, die Klänge kamen sehr differenziert und sauber rüber. Man konnte alle Vorteile genießen, die eine nahezu unbegrenzte Tieftonwiedergabe mit sich bringt, ohne dass der Sound auch nur ansatzweise aufgedickt gewirkt hätte. Die Mute-Taste brauchte ich übrigens auch hier nicht zu betätigen. Nach soviel elektronischen Sounds hatten wir uns dann etwas Besonderes verdient: Wolfgang Puschnigs „Peace“ vom Album Chants, aber nicht von der Festplatte, sondern vom Band. Quinton Records überließ mir vor Jahren eine Kopie des Mixdowns, also der ersten Zweikanal-Version der Aufnahme, frei von jeglicher Kompression oder finalen Mastering-Eingriffen. Den Titel verwende ich gerne, um zu zeigen, welches klangliche Potential in solch scheinbar antiquierter Technik wie Tonbandmaschinen steckt. So gut wie mit dem beiden Velodynes habe ich das Stück noch nie zuvor gehört. Ein Traum!
Bleibt noch die Frage, wie der klangliche Zugewinn durch die beiden Subwoofer einzuordnen ist. Für mich sind die Unterschiede zwischen der Wiedergabe mit und ohne deutlicher als beispielsweise die klanglichen Differenzen zwischen Lan-Switches wie dem Telegärtner M12 Switch Gold und dem SOtM sNH-10G i plus sCLK-OCX10 oder dem SOtM-Duo und dem Ansuz Acoustics PowerSwitch D-TC Supreme. Der Preisunterschied zwischen den Switches nähert sich im ersten Falle der für den Erwerb eines DD+ 10 nötigen Investition, im zweiten Fall ist er größer als die für zwei Velodynes zu entrichtende Summe. Auch wenn man bei Kabeln und anderem High-End-Zubehör die Kosten zu den damit möglichen Klangverbesserungen ins Verhältnis setzt, spricht vieles für den Erwerb der Subwoofer, zumal die optimale Lösung mit zwei von ihnen schrittweise erreicht werden kann. Muss man da noch lange überlegen?
Übrigens: Während des Verfassens dieses Artikels habe ich unter anderem das Album Travel Guide der drei Gitarristen Ralph Towner, Wolfgang Muthspiel und Slava Grigoryan gehört und dabei immer mal wieder die Velodynes ein- und ausgeschaltet. Und auch wenn Gitarrenklänge sich nicht in Frequenzbereiche tummeln, in denen die DD+ 10 aktiv sind, machte die ECM-Produktion mit Subwoofern einfach mehr Spaß.
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity II, Einstein The Tonearme 12“, Thiele TA01 |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Olympos SL und Etna |
Phonostufe | Einstein The Turntable's Choice (sym) |
Tonbandmaschine | Studer A80 |
NAS | Melco N1Z/2EX-H60, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd oder Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8 |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorstufe | Audio Exklusive P7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Subwoofer | Velodyne Digital Drive Plus 10 (2x) |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und Dragon Bi-Wiring, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods, 10Gtec Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter |
Herstellerangaben
Velodyne DD-10+
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Treiber | 10" vorwärts abstahlend |
Verstärker Class D | 3000W dynamisch, 1250W RMS |
Frequenzgang allgemein | 10,5 - 300Hz |
Frequengang ± 3 dB | 18,7 - 120Hz |
Harmonische Verzerrungen | <1% (typisch) |
Hochpass-Frequenzweiche | 80 oder 100Hz bei 6dB/Oktave |
Tiefpass-Frequenzweichen | 4Hz bis 199Hz (Variab.in 1Hz.Schritten), wählbare Flankensteilheit, Voreinstellung 80Hz bei 24dB/Oktave |
Phase | 0 bis 180 Grad, einstellbar in Schritten von 15 Grad |
Polarität | einstellbar (+/-) |
Magnetkörper | 15,9kg |
Schwingspule | sechsschichtig, 65mm |
Membrane | Laminat aus Fiberglas und Rohacell |
LFE-Eingang (Mono) | Line-Pegel (Cinch) Nennimpedanz 47KOhm |
Line-Eingänge (L+R) | unsymmetrisch (Cinch), symmetrisch (XLR) |
Mikrofoneingang | symmetrisch (Mini-XLR, Mini-XLKabel im Lieferumfang) Lautsprechereingang blanker Draht, Bananenstecker, Gabeln |
Ausgänge Durchgang (L+R) | Line-Pegel (Cinch & XLR) |
Ausgänge Hochpass (L&R) | Line-Pegel (Cinch & XLR) |
Mitgeliefertes Zubehör | vollwertige Fernbedienung, DD+ Zubehör-Kit und Videokabel |
Ausführung | Ebenholz schwarz gänzend, Kirsche oder Walnuss Satin |
Abmessungen (H/B/T) | 361/330/419mm inkl. Füße und Stecker |
Versandgewicht | 34kg |
Preis | 4.600 Euro |
Vertrieb
Audio Reference GmbH
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Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
Telefon | +49 40 53320359 |
Fax | +49 40 53320459 |
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