Ein hochpreisiges SACD-Laufwerk im Zeitalter von vergleichsweise preisgünstigen Möglichkeiten hochkarätiger Wiedergabe von gerippten CDs oder Highres-Musik? PS Audio stellt mit dem PerfectWave SACD Transport ein Laufwerk vor, das einem hohen Anspruch gerecht werden soll.
Keine einfache Angelegenheit, ein derartiges hochkarätiges SACD/CD-Laufwerk ohne D/A-Wandler zu beurteilen, da es sich nach meiner Meinung nicht nur in seiner Gerätekategorie behaupten muss, sondern auch im Vergleich zur Wiedergabe gerippter CDs vom Computer oder Netzwerkspieler, einer meist kostengünstigeren Tonquelle. Ein solcher Vergleich erscheint mir angemessen und fair – einen hochwertigen, separaten D/A-Wandler vorausgesetzt. Im Jahr 2007 erwarb ich gleich zwei SACD-Spieler: einen mit Röhren bestückten, wunderschönen T+A D10 und meinen jetzt noch genutzten Primare DVD-30, einen Alleskönner, mit dem ich auch DVD-Audio und Musik-Video-DVDs wiedergebe, wie zum Beispiel die gelungenen Einspielungen sämtlicher Mahler-Sinfonien der Wiener Philharmoniker unter dem Dirigat von Leonard Bernstein. Bei Mahlers Instrumentierung konnte ich so erleben, wie der Hammerschlag im vierten Satz der sechsten Sinfonie entsteht, oder auch die Wandlungen von Leonard Bernstein über den Zeitraum der Aufnahmen, damit meine ich seine bärtige Phase. Als dann wenige Jahre später mein erster hochwertiger D/A-Wandler, ein Antelope Zodiac plus, eigentlich für Computer-Hifi per USB angeschafft wurde, stellte sich schnell heraus, dass der Primare mit dem Antelope, über AES/EBU angeschlossen, den T+A klanglich übertraf. Dies galt jedoch nur für CDs, da das DSD-Signal einer SACD nicht an S/PDIF, AES/EBU oder Toslink zur Verfügung steht. Bekanntlich enthalten SACDs auch einen mehrfachen Kopierschutz, der das Konvertieren in eine vom Computer lesbare Audiodatei verhindert. Da ich nur eine reine SACD und maximal dreißig Hybrid-SACDs mein Eigen nenne, war dieses Manko zu verschmerzen, und seitdem ist SACD bei mir kein Thema mehr. Da fällt mir ein, dass ich damals zwei Hybrid-SACDs mit klassischer Musik (Haydn, Chopin) besaß, wo einer der beiden Layer seitenverkehrt war. Als ich dies beim Versand-Händler reklamierte, verstand man nicht, wovon ich überhaupt sprach, nahm die Ware aber anstandslos zurück. Das nur nebenbei. Mit dem Primare DVD-30 habe ich niemals wieder SACDs gehört, da meine externen Wandler musikalisch dem integrierten überlegen waren, auch wenn sie nur mit CD-Qualität gefüttert wurden. Dies gilt heute erst recht für meinen PS Audio DirectStream-DAC, womit wir mitten im Thema wären.
Der PerfectWave SACD Transport ist wohl in erster Linie für die Besitzer dieses DACs zu sehen und nicht der erste seiner Art von PS Audio. Er unterscheidet sich in seinen Anwendungsmöglichkeiten von seinem Vorgänger, dem DirectStream Memory Player, der gleich teuer war. Dieses betrifft, wie man sofort erkennt, die Darstellung der Informationen. Der Neue verzichtet auf ein Touch-Display, das beim Vorgänger bei Internet-Zugang auch die Cover der Alben anzeigte, wenn sie denn aus der Internet-Datenbank zur Verfügung standen. Der neue PerfectWave kommuniziert in seiner Anzeige ausschließlich die üblichen Informationen eines Disc-Laufwerks, die man im Menü programmieren kann. Das wäre beispielsweise die verstrichene Abspielzeit alternativ zur Restzeit. Mit Hilfe dieser kontrastreichen, in zehn Stufen dimmbaren Anzeige werden alle Einstellungen vorgenommen, wie etwa die Einrichtung einer WLAN-Verbindung für Upgrades. Vieles macht das Gerät automatisch. So erkennt es einen angeschlossenen USB-Stick und liest ihn ein. Vom Stick lässt sich jeder Titel nur per Skip auf dem Multifunktionsrad ansteuern. Somit empfehlen sich hier keine umfangreichen Musiksammlungen, da auch Ordner nicht unterstützt werden, also die Musiktitel auf der ersten Ebene liegen müssen. Legt man eine Hybrid-SACD ein, spielt er automatisch die SACD-Schicht, wenn man dies nicht zuvor im Menü ausgeschlossen hat. Alle Laufwerksteuerungen inklusive des Öffnen und Schließens der soliden und leisen Laufwerk-Lade lassen sich auch über die mitgelieferte IR-Fernbedienung steuern. Diese blieb bei mir in der Verpackung, da ich die identische meines D/A-Wandlers verwendete. Richtet man diese Fernbedienung aus geringer Distanz direkt auf DAC oder Transport, lassen sich die Geräte auch separat dimmen oder ein- und ausschalten. Ansonsten vollzieht man diese Funktionen bei beiden gleichzeitig.
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