Auch wenn es unter den hifistatement-Autoren zwei ausgewiesene Röhrenspezialisten gibt, landen die VTLs in meinem Hörraum, denn keiner der beiden wüsste, wo er mit den 150 Watt der Endstufe hin sollte. Auch die voll ausgestattete, programmierbare Vorstufe ist nichts für Puristen. Ich hingegen freue mich besonders über den Phonozweig mit sechs Röhren.
Die amerikanischen Röhrenspezialisten von Vakuum Tube Logic waren in den letzten Jahren faktisch so gut wie nicht auf dem deutschen Markt präsent. Firmenchef Luke Manley und sein neuer Vertriebspartner Mansour Mamaghani respektive Audio Reference sind gerade dabei, das gründlich zu ändern. So steht nach langer Zeit mal wieder eine VTL-Vor/Endstufen-Kombination in meinem Hörraum. Audio-Reference-Mitarbeiter Maximilian Merk hatte eine TL5.5-Series-II-Signature-Vorverstufe und eine ST-150-Stereoendstufe aus dem Allgäu nach Gröbenzell gebracht. Die Endstufe soll, wie der Name erahnen lässt, eine Leistung von 150 Watt an den Terminals bereitstellen. Ungewöhnlicherweise gibt es bei der VTL pro Kanal nur zwei Anschlüsse und nicht wie sonst meist üblich getrennte Plus-Klemmen für Lautsprecher mit einer Impedanz von vier und acht Ohm.
Luke Manley erläuterte in einem Gespräch per Zoom, dass seine Endstufen auf einen Wert von fünf Ohm optimiert seien. Wenn man beim VTL-eigenen Ausgangstransformator auf der Sekundärseite auf verschiedene Anzapfung verzichte, sei die Kopplung der Lautsprecher an die Endstufe besser. Der Verstärker komme mit moderaten zwölf bis 14 Dezibel globalen Feedbacks aus. Er sei zuletzt vor drei Jahren überarbeitet worden: Da habe man die gemeinsame Masse der beiden Kanäle getrennt und so den Fremdspannungsabstand noch einmal ein gutes Stück verbessern können. Je vier 6550-Endstufenröhren pro Kanal könnten auf die über 200 Joule Energie zurückgreifen, die das Netzteil bereitstelle. So seien im Tetroden-Betrieb zweimal 150 Watt verfügbar und 70 Watt, wenn die Röhren im Trioden-Modus arbeiteten. Im Signalweg verwende er Film- und Folienkondensatoren audiophiler Qualität. Da die Schaltung der ST-150 unsymmetrisch ausgelegt sei, gebe es auch ausschließlich Cinch-Eingänge. Die Ausstattung der Endstufe geriet also ziemlich puristisch: Ihr Besitzer hat lediglich die Wahl zwischen Tetroden- oder Trioden-Betrieb.
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