Doch zuerst einmal musste ich die Dragon-Bi-Wiring-Kabel, die seit über zwei Wochen Betriebsstunden in meiner Kette sammeln durften, gegen die FireBirds tauschen. Auch wenn dieser einmalige Wechsel nicht für die endgültige Einschätzung ausreicht, habe ich zwei Teststücke mit den Dragon gehört und erst dann die FireBirds angeschlossen: Die Topmodelle verwöhnen mit einer noch etwas weiter ausgedehnten Raumdarstellung und wirken im Hochtonbereich – trotz oder wegen des höheren Silberanteils? – noch eine Spur geschmeidiger und entspannter. Aber dazu später mehr.
Die nun zumindest wieder mit ein paar Songs zum Leben erwachten FireBird ZERO und BASS lassen ohne direkten Vergleich jedenfalls keine Wünsche offen. Preislich unterscheiden sie sich gerade mal um etwas mehr als zwei Prozent von einem Dragon ZERO inklusive einem Satz Jupiter Jumper. Wie von Audioquest im Pricebook empfohlen, verbinde ich den Plus-Leiter mit dem Plus-Terminal der Tieftöner und den Minus-Leiter mit dem entsprechenden Terminal für den Mittel-Hochtöner – oder in diesem Falle dem Biegewellenwandler – und verwende für die übrigen Verbindungen die gerade erwähnten Jumper. Das Dragon bildet einen Hauch größer ab und wirkt einen kleinen Hauch heller timbriert. Bei diesem ersten Vergleich gefällt mir die FireBird-ZERO-BASS-Kombination mit ihrem etwas solideren Tieftonfundament und dem etwas schwärzeren Hintergrund ein klein wenig besser.
Weiter ging's dann mit Arild Andersons „If You Look“ vom Album I You Look Far Enough: Das dichte metallische Perkussionsgeflecht löst die FireBird-Kombination noch einen Hauch besser auf als das einzelne Dragon. Auch in Sachen Impulse haben die FireBirds einen leichten Vorteil, da das Quäntchen mehr Tieftonenergie die Wiedergabe kein bisschen langsamer, sondern ausschließlich druckvoller erscheinen lässt. Der Einsatz der Ground-Noise-Dissipation-Technologie macht sich auch hier ausgesprochen positiv bemerkbar. Wer großen Wert auf eine eher helle, spritzigere – oder ganz nach persönlichem Empfinden: minimal nervösere – Spielweise Wert legt, mag das anders sehen: In Kombination mit meinen Lautsprechern und meiner Endstufe möchte ich nicht auf die Vorteile der beim BASS zur Anwendung kommenden Technik verzichten. Gerechterweise sollte ich noch anmerken, dass das Pärchen Dragon ZERO und die Jupiter-Jumper deutlich weniger Einspielzeit genossen haben als die FireBird- und Dragon-Bi-Wiring-Kombinationen. Da die Kabel aber, wie schon in einem der vorhergehenden Artikel über die Mythical Creatures erwähnt, bereits nach der Fertigstellung in Roosendaal für 37 Stunden eingebrannt wurden, kann ich nicht beurteilen, wie nötig sie weiterer Einspielzeit bedürfen.
Ich werde jetzt noch ein, zwei aussagekräftige Songs hören und dann wieder von den Firebird zu den Dragon wechseln, die mir während der letzten beiden Woche viel Spaß gemacht haben, vor allem mir Eberhard Webers letzten ECM-Alben Resume und Encore, den Bass-Soli verschiedener Live-Konzerte zugrunde liegen, die als Ausgangsmaterial neuer Songs dienten. Eberhard Webers spezieller E-Kontrabass und tiefe Synthesizer-Sounds singen und blubbern hier einschmeichelnd um die Wette – hin und wieder um ein wenig Perkussion und Saxophon-Klänge ergänzt: für Freunde tief schwingender Saiten ein Hochgenuss!
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