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Audio Note Vindicator Silver und M2 Phono

25.08.2020 // Carsten Bussler

Natürlich bietet Audio Note seinerseits auch passende Endstufen an, wie zum Beispiel die hier vorgestellte Vindicator Silver mit der Leistungstriode 2A3. Wir bewegen uns jetzt übrigens auf Audio Notes „Level 3“. Das „Silver“ im Gerätenamen indiziert übrigens nicht die Gehäusefarbe, sondern weist das Gerät als die mittlere Variante der drei Stereoendstufen Vindicator, Vindicator Silver und Vindicator Silver Signature aus. Die hier getestete Silver-Version verfügt gegenüber der Einstiegsvariante über besondere Tantalum-Widerstände, Kupferfolienkondensatoren sowie IHiB-C-Kern-Ausgangsübertrager – IHiB steht für improved high permeability grain oriented electrical steel – alle selbstredend aus Audio Notes eigener Produktion, wie die britische Manufaktur überhaupt über eine außerordentlich hohe Fertigungstiefe verfügt und dabei verständlicherweise wenig Detaileinblicke darin gewährt, was hier technisch denn so geköchelt wird.

Die Seitenansicht der Vindicator Silver offenbart die große Tiefe des Chassis. Der Kupferdeckel wird laut Vertrieb übrigens zukünftig ausschließlich Level 5-Geräten dem ONGAKU und dem GAKU-ON vorbehalten sein.
Die Seitenansicht der Vindicator Silver offenbart die große Tiefe des Chassis. Der Kupferdeckel wird laut Vertrieb übrigens zukünftig ausschließlich Level 5-Geräten dem ONGAKU und dem GAKU-ON vorbehalten sein.

Übrigens wollte ich zuerst eigentlich die 45er-Endstufe Paladin zum Test bestellen, die aber mit ihren knapp zwei Watt Ausgangsleistung schon ein sehr spezieller Vertreter ihrer Zunft ist und deren Einsatz die Verwendung von Lautsprechern mit einem Wirkungsgrad ab circa 96 Dezibel pro Watt und Meter bedingt. Stefan Wörmer hat mich daher überredet, doch die Vindicator Silver mit der 2A3 zu testen. Nach ungefähr eineinhalb Jahrzehnten persönlicher Erfahrung mit 2A3-Verstärkern kann ich Ihnen zudem versichern, dass man mit diesen dreieinhalb Watt dagegen schon ab einem Wirkungsgrad von circa 92 Dezibel pro Watt und Meter aufwärts auch bei Rockmusik und sehr gehobenen Zimmerlautstärken glücklich werden kann – in meinem Fall in einem knapp 50 Quadratmeter großen Hörraum –, womit sich ein deutlich weiteres Spektrum an möglichen Lautsprechern erschließt.

Das Herzstück des Verstärkers bilden die beiden 2A3 Trioden (hier noch von Sovtek). Mittlerweile liefert Audio Note den Vindicator mit 2A3 Nachbauten von Psvane aus.
Das Herzstück des Verstärkers bilden die beiden 2A3 Trioden (hier noch von Sovtek). Mittlerweile liefert Audio Note den Vindicator mit 2A3 Nachbauten von Psvane aus.

Vor vielen Jahren war die „normale“ Vindicator übrigens für die Dauer einiger Wochen leihweise als Gast bei mir zu Hause und sie ist damit für mich also keine gänzlich Unbekannte. Grundsätzlich sollte sich der zukünftige Besitzer vorab einige Gedanken über die Aufstellung der Endstufe machen. Das Ding ist mit circa 45 Zentimetern Tiefe womöglich schon eine Herausforderung für das eine oder andere Rack, auf dem es seinen Platz finden soll. Für die Audio Note Vindicator Silver sind derzeit 5100 Euro über die Ladentheke zu schieben und wie bei der M2 Phono brauchen wir uns über die Fertigungs- und Bauteilequalität nicht weiter unterhalten, hier stimmt einfach alles. Punkt. Rein schaltungstechnisch haben wir es hier mit einem sehr minimalistischen zweistufigen Design zu tun: Die Eingangs- beziehungsweise Treiberstufe wird von einer einzigen Doppeltriode vom Typ 6SL7 gebildet, immerhin eine anständige NOS Type, wobei jedes der beiden Triodensysteme in diesem kleinen Kolben für einen Kanal zuständig ist. Sie tritt auch schon der 2A3 von Sovtek ins Kreuz, einem späten russischen Nachbau, den es auch heute noch günstig an jeder Ecke zu kaufen gibt.


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