Aus dem wachsenden Angebot hochwertiger Switches für Audio-Zwecke sticht das Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 für meinen Geschmack durch seine Größe positiv heraus. Das aufwändige, großvolumige Gehäuse hat seinen Sinn. Es besteht aus einem speziellen Material-Verbund mit einem hohen inneren Dämpfungsgrad um das Metall-Chassis. Dieses Kabinett soll ein ideales Resonanzverhalten mit sich bringen und zur Vermeidung von Störeinflüssen besser geeignet sein als jedes Metallgehäuse. Dank seiner Größe und seines Gewichtes widersteht es auch der Zugkraft der massiven Ethernet- und Strom-Kabel und sorgt für Stabilität. Das mir zur Verfügung stehende Digitalz A2 ist ein Ethernetkabel, das noch nicht, wie seine kostspieligeren Geschwister, über die Ansuz-Technologie des von Wechselstrom aus dem Switch beeinflussten Dielektrikums verfügt. Auf diese Weise sollen die Übertragungseigenschaften verbessert werden. Mehr dazu können Sie im Ansuz-Test von Dirk Sommer lesen.
Das A2 Switch besitzt aber auf der Rückseite bereits zehn dieser Anschlüsse und intern auch die dazugehörige Stromversorgung. Welcher LAN-Port für welche Verbindung genutzt werden soll oder kann ist unerheblich. Hier herrschen, anders als beim Melco S100 überall gleiche Bedingungen. Zu diesen Buchsen gehören die bei Datenfluss im Netzwerk blinkenden, grünen und orangen LEDs sowie eine grüne Power-LED. Weil frontal keinerlei Anzeigen existieren, bleibt der A2 optisch unauffällig. Abschaltbar ist weder die Illumination noch das Gerät selber. Das hat es mit seinen kostspieligen Geschwistern gemeinsam. Ebenso sind die Gehäuse der zur Zeit vier angebotenen PowerSwitches identisch. Schaut man in diese hinein, zeigt sich, dass beim großen und sündhaft teuren D-TC Supreme der Innenraum komplett mit Bauteilen gefüllt ist. Im kleinsten Ansuz-Switch, dem X-TC, bleibt sehr viel Platz, unser A2 ist da schon üppiger bestückt. Erfreulich für mich ist das integrierte Netzteil, das die meisten Switches anderer Hersteller nicht besitzen, da sie mit einer externen Stromversorgung arbeiten, und wo in vielen Fällen auch Optimierungspotential durch ein Sbooster- oder Keces-Netzteil gegeben ist. Bei Ansuz weiß ich, dass das integrierte Netzteil optimal auf die Funktion und Bedürfnisse des Switches abgestimmt ist. Das spezielle Resonanz-Mode-Netzteil liefert stabilen Strom und besitzt, so Ansuz, einen deutlich besseren Wirkungsgrad als aufwändige Linearnetzteile der gleichen Leistungsklasse. Ich freue mich jedenfalls, kein weiteres externes Netzteil in meinem ohnehin überfrachteten Gerätepark unterbringen zu müssen. Im englischen Wort Switch steckt das Wort Witch. Aber es ist kein Hexenwerk: In solch einem für Audio optimierten Switch arbeiten Filter gegen Störungen und es erfolgt eine Pufferung der Datenpakete zur Verteilung an die Ports. Im A2 sorgen neunzig quadratische, aktive Tesla-Spulen für ein sauberes Signal. Sie dienen der Rauschunterdrückung. Zwei Dither-Schaltkreise arbeiten zur Unterdrückung des Quantisierungsrauschens. Zwei Active-Cable-Tesla-Coils wirken direkt auf die Netzleitungen. Bei Ansuz kann man dazu folgendes lesen: „Diese aktiven Kabel-Teslaspulen sind rauscheliminierende Elemente, die auf der Unterdrückung von Netzspitzenrauschen beruhen. Ihre Funktionsweise besteht darin, dass eine doppelte, invertierte Spule mit den Stromleitern verbunden ist. Wenn die doppelte Spule auf eine Spannungsspitze stößt, wird im gegengewickelten Abschnitt der Spule eine Gegenspitze erzeugt. Da Rauschspitzen reine Spannung sind und praktisch keine Ladung tragen, ist die Auslöschung recht gut, aber nicht 100%. Durch Hinzufügen weiterer parallelen Spulen erhöht sich die Leistung. Und damit verbessert sich die wahrgenommene Schwärze in der Musik erheblich.“
Wirkt sich das Switch und das dazugehörige Ethernetkabel im Signalweg hörbar aus? Ja, sie machen einen klar wahrnehmbaren Unterschied. Ist dieser vielleicht beim Cécile Verny Quartet-Song „There is No Way Back“ vom Album Of Moons and Dreams noch nicht unbedingt überwältigend, weil vornehmlich der Bass intensiver wird und auch die räumliche Ordnung in der Tiefe aufgefächerter erklingt, ändert sich dies beim neuen, aus unterschiedlichen Genres komponierten Album von Lisa Batiashvili und Nikoloz Rachveli City Lights evident. Nach dem Anhören des „Furioso Galopp“ von Johann Strauss dem Ersten gibt es schwerlich einen Weg zurück: Die jetzt noch überzeugendere Räumlichkeit und Ortbarkeit sind deutlich stärker ausgeprägt. Aber auch die Auflösung gerät auf ein anderes Niveau. Ohne das Ansuz-Switch klingen die Streicher relativ kompakt, wenig strukturiert, ich möchte sagen, sogar etwas eingequetscht. Mit dem A2 überzeugt die Musik durch mehr Leichtigkeit und Transparenz. Der Qualitätssprung liegt in einer ähnlichen Größenordnung wie zuvor beim Tausch der Kabel.