Wichtiger scheint mir, dass der RAD-0 in einem stabilen Case ganz im Stil der bekannten Pelican-Cases geliefert wird. Darin befindet sich üblicherweise ein textilummanteltes Kabel mit 3,5-Milimeter-Klinkenstecken für die beiden Ohrmuscheln und die Programmquelle sowie ein 3,5-auf-6,3-Millimeter-Klinkenadapter. Erfreulicherweise hat mir der Vertrieb auch noch ein Kabel mit einem vierpoligen XLR-Stecker zur Verwendung mit symmetrischen Kopfhörerverstärkern beigelegt. Ich muss zugeben, dass mir die verriegelbare Steckverbindung am Audeze LCD-X besser gefällt als die kleinen Klinkenstecker. Viel wichtiger ist allerdings, dass Kabel und Stecker des RAD-0 völlig frei von jeglichen Mikrofonie-Effekten sind, währen die Audeze-Verbindungen ein kleines bisschen anfälliger dafür sind.
Dank des Lightning-Anschlusses des iPhones komme ich gar nicht erst in Versuchung, den Nobel-Kopfhörer direkt damit zu verbinden. Den Lightning-Klinkenbuchsen-Adapter habe ich schon nach den ersten Experimenten mit dieser Anschlussvariante irgendwo verräumt. Meine Minimal-Konfiguration besteht daher aus dem 11er, einem Lightning-USB-Adapter und dem Audioquest Dragonfly Cobalt. Der treibt den RAD-0 völlig problemlos. Gerade mit der Musikauswahl für unterwegs – etwas mehr Rock und Blues als sonst in meiner Jazz-lastigen Sammlung – macht die genannte Kombination jede Menge Spaß. Van Morrisons Alben Down The Road und Too Long In Exile reißen einen sofort mit: ein rundes, warmes Klangbild ohne jeglichen Anflug von Rauigkeit und voller rhythmischer Spannung. Da fällt es schwer, die Füße still zu halten. Und das geht nicht nur mir so. Meine Gattin wollte auch mal kurz reinhören und äußerte sich anschließend anerkennend über die Tieftonwiedergabe des RAD-0. Bei einem kurzen Höreindruck blieb es allerdings nicht.
Als ich des Testobjektes dann wieder habhaft wurde, probierte ich es mit etwas härterem Stoff: Tribute To Lester vom Art Ensemble Of Chicago. Die Kombination aus Perkussion und Bass auf „Sagaredi“ scheint wie für diesen Kopfhörer gemacht. Hier kann er aufs feinste seine hervorragende Impulswiedergabe, sein sattes Tieftonfundament und seine beeindruckende Durchzeichnung demonstrieren. Selbst das überdrehte Saxophon-Solo auf „As Clear As The Sun“ war dank der satten, eher zum Dunklen tendierenden Farben des RAD-0 zwar nicht unbedingt Nerven-Balsam, aber locker bis zu Ende zu hören, ohne gestresst zu werden. Toll, auf welch hohem Niveau der Rosson selbst mit einer so preisgünstigen Wandler/Verstärker-Kombination wie dem Cobalt agiert!
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