Das grundlegende Design des Gehäuses mit der schrägen Frontkante, die die wesentlichen Bedienelemente beherbergt, erinnert durchaus an die äußere Erscheinung der großen Vollverstärker-Geschwister Jinro, Tomei und Ongaku. Die Assoziation ist womöglich sogar gewollt. Der Cobra baut natürlich längst nicht so tief, da Übertrager und Netztrafo bedeutend kleiner ausfallen können und auch keine Gleichrichterröhre auf dem Chassis untergebracht werden muss. Dafür kostet das Gerät mit knapp 4.000 Euro auch nur circa ein Fünftel des „kleinsten ganz Großen“, dem Jinro, schließlich sind wir hier auf dem Level 1 der Audio Note Hierarchie unterwegs, wohingegen Jinro (Level 3), Tomei (Level 4) und Ongaku (Level 5) dann doch in einer anderen Liga spielen.
Die EL34 kommt zwar wie so oft in Push-Pull-Anordnung daher, hier jedoch scheinbar in konservativerer Class-A-Auslegung mit lediglich 27 Watt Ausgangsleistung an acht Ohm und liegt damit unterhalb der obligatorischen 30er-Marke. Was mich tatsächlich erstaunt ist, dass die EL34 nicht im optional umschaltbaren Triodenmodus betrieben wird. Hochinteressant dagegen sind die Eingangs- und Treiberstufen, die alles andere als üblich sind: Die kleine Pentode JAN-6AU6WC von General Electric kam respektive kommt eigentlich in Vintage-Hammond-Orgeln oder Röhrenmikrofonen zum Einsatz. Die 6AU6WC in der JAN-Version (Joint Army/Navy) ist eine für extreme Situationen entwickelte Röhre, die starke Vibrationen oder extreme Hitze locker wegsteckt und damit in dieser Hinsicht schon Mal beste Voraussetzungen für Audioanwendungen mitbringt.
Bemerkenswerterweise gibt es diese offenbar noch nicht „abgegraste“ Röhre sogar bei seriösen Händlern als NOS von GE für vergleichsweise günstige 15 bis 20 Euro pro Stück. Die kleine Doppeltriode JAN-5670W ist sogar noch etwas günstiger zu bekommen, so dass man sich schon jetzt vorsorglich – das eigene Budget schonend – mit einigen Wechselsätzen auszurüsten könnte, für den sicheren Fall, dass irgendwann einmal ein Austausch notwendig werden sollte. Die 5670W fungiert als Phasensplitterstufe, die Pentode 6AU6WC wird in Quasi-Triodenschaltung (sic!) betrieben.
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