Mit erschwinglichen Hifi-Komponenten beschäftige ich mich sehr viel lieber als mit Luxus-Artikeln. Da sind die Standlautsprecher Verus III Grand Tower von AperionAudio genau das Richtige. Schon der Name verspricht Einiges und, was meine Kollegen zuvor über kleinere Modelle schrieben, stimmte mich ebenfalls erwartungsvoll.
In diesen Tagen, da uns dieses verdammte Corona Virus weitestgehend ans Haus fesselt, hat manch Einer reichlich Zeit zum Musikhören, ein erfreulicher Aspekt in dieser Lage. Da passen die AperionAudio Lautsprecher gut, weil sie nicht über den Fachhandel, sondern direkt vom Importeur HifiPilot auf dem Versandwege verkauft werden. Auch der Hersteller AperionAudio aus Wilsonville in Oregon selbst vermarktet die Lautsprecher auf dem amerikanischen Kontinent direkt an den Musikliebhaber. Es besteht die Möglichkeit des entspannten Ausprobierens isn der heimischen Umgebung. Vor Jahren hatte ich das Vergnügen, XTZ-Lautsprecher zu testen, die bei uns ebenfalls unter der Flagge HifiPilot angeboten werden. Die haben mich seinerzeit in Bezug auf ihr Preis/Klang-Verhältnis sehr beeindruckt. So war denn auch meine Neugier auf die Verus III Grand Tower entsprechend hoch. Das lateinische Wort Verus bedeutet wahr oder echt. Für Hifi-Lautsprecher allgemein und erst recht in dieser Preisklasse ist das ein hoher Anspruch. Als ich mit Berthold Daubner, einem der beiden HifiPilot-Geschäftsführer, am Telefon über die für unsere Fotos interessante Gehäuseausführung sprach, sagte er mir zur Marke AperionAudio: Sie kämen zwar aus Amerika, seien jedoch klanglich nicht amerikanisch abgestimmt. Gut, das ist Geschmackssache, kommt meinen Hörgewohnheiten aber sehr entgegen, weil ich üppig voluminöse Abstimmungen eher nicht mag.
Als dann die beiden Kartons mit zusammen knapp siebzig Kilogramm bei mir angeliefert wurden, war darauf zu lesen: „Designed and Engineered by AperionAudio in the USA“ und „Manufactured in China“. Voller Zuversicht, dass sich in den Kisten ausschließlich Lautsprecher (nur Verus, kein Virus) und ihr Zubehör befinden, öffnete ich sie. Nicht oft habe ich eine derart solide Verpackung gesehen mit doppeltem Karton, Verstärkungs-Leisten in den Ecken und pro Box vier Hartschaum-Ringen mit Endschalen zur sicheren Zentrierung des perfekt lackierten Holzgehäuses. Die Verus III Grand Tower waren in einem samtenen, blauen Beutel mit goldfarbener Kordel und zusätzlich in einer Plastikhülle bestens verpackt. Beachtlich für einen Stückpreis von 1249 Euro, wenn man dann auch noch nach dem Enthüllen die einwandfreie und makellose Verarbeitung bewundern darf. Für den Test hatte ich die Ausführung Kirsche bestellt, die nun hochglänzend lackiert mit einem knappen Meter Abstand zur Rückwand und etwas mehr Distanz zu den Seitenwänden im Hörraum steht. Blickt man zusätzlich auf den Materialaufwand der Verus III, kann es kaum anders sein, als dass diese Lautsprecher in China gefertigt werden. In einem der Hartschaum-Endstücke jeder Verpackung befinden sich neben einer Auspackanweisung (!) und weißen Handschuhen auch eine Kartonbox mit Garantieunterlagen, Bedienungsanleitung, einem Putztuch und dem wichtigen Zubehör für die Aufstellung. Das sind zwei Traversen aus Aluminium zur Verbreiterung der Standfläche, vier Spikes und vier gummierte Metallfüße sowie der passende Inbus-Schlüssel. Im Boden des Standlautsprechers sind vier Gewindebuchsen eingelassen, um die zweiteiligen, grau gefärbten Ausleger zu verschrauben. Diese wiederum nehmen ihrerseits wahlweise die Spikes oder die mit Hartgummi belegten Standfüße auf. Beide Varianten sind justierbar, und so lässt sich die Grand Tower standfest ausrichten. Ich habe wegen des Parkett-Bodens die gummierten Metallfüße gewählt. Als Besitzer eines Paares Triangle Grand Concert-Lautsprecher empfinde ich die Bezeichnung Grand Tower eher amüsant, da die Verus III nicht einmal halb so hoch sind wie meine Triangle – wohl eher zur Freude eines kaufwilligen Betrachters. Die Proportionen und das Erscheinungsbild der Aperion dürften, auch wegen des abgerundeten Holzkorpus, Vielen gefallen. Die alternative Hochglanz-schwarze Ausführung des Korpus stelle ich mir optisch dezenter vor.
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