Der Haben-Wollen-Reflex – kennen Sie den und müssen Sie auch manchmal dagegen ankämpfen? Mir ging es jedenfalls so, nachdem ich auf der letztjährigen High End Bekanntschaft mit dem brandneuen Bakoon AMP-13R gemachte hatte.
Als So In Chae von Bakoon den AMP-13R mit sichtlichem Stolz vor mir auf den Tisch stellte, glaubte ich im ersten Moment, es ginge um einen neuen Kopfhörerverstärker. Das Gerät misst gerade einmal 23 mal 23 mal 5,5 Zentimeter (Breite mal Höhe mal Tiefe) und wiegt bescheidene vier Kilogramm. Ja, meinte So In Chae, der AMP-13R sei für nahezu alle Arten von Kopfhörern ein perfekter Spielpartner, aber genauso sei er ein „ausgewachsener“ Verstärker, der in der firmeninternen Hierarchie leistungsmäßig unter den beiden großen Brüdern AMP-51R und AMP-41 angesiedelt ist. Die Ausgangsleistung beträgt zweimal 25 Watt an acht Ohm und hat sich im Vergleich zum AMP-41 auf die Hälfte und im Vergleich zum AMP-51R sogar auf ein Viertel verringert.
Ich hatte den Bakoon AMP-41 noch in allerbester Erinnerung und war von diesem in jeder Hinsicht schwer beeindruckt. Der AMP-13R erschien mir wie eine perfekte Mini-Ausgabe des AMP-41. Und als mir dann So In Chae noch die technischen Highlights erklärte, war klar, das Teil musste her. Das hat dann aber noch geraume Zeit gedauert und als er Anfang dieses Jahres endlich bei mir war, musste er auch gleich wieder weg zu den Norddeutschen HiFi-Tagen, von wo ihn unser Chefredakteur dann persönlich mitnahm.
Der AMP-13R ist mit ziemlicher Sicherheit der kleinste Verstärker, der mir bisher begegnet ist. Der Gegensatz zu vielen High End Geräten, die ganz offensichtlich dem Motto „größer-schwerer-teurer“ folgen, kann deutlicher gar nicht sein. Doch warum soll Spitzenleistung eigentlich nur in großen Kisten mit hunderten von Watt möglich sein?
Der Formfaktor ist bestechend: quadratisches Gehäuse aus massivem Aluminium, super slim mit gerade einmal 2,7 Zentimeter Höhe ohne Füße; keine sichtbaren Kühlkörper, da das gesamte Gehäuse zur Kühlung verwendet wird. Das Ganze ruht optisch auf fünf runden „Pucks“, wobei drei davon einige Millimeter höher als die anderen beiden sind und die Gehäusefüße bilden. Alle Füße sind zusätzliche Kühlkörper und dienen gleichzeitig der Resonanzkontrolle. Der größte Fuß ist eine Gehäuseerweiterung nach unten und beherbergt einen Teil des Ringkerntransformators.
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