Bleiben wir gleich beim Strom und zwar bei dem, der von der Netzbuchse zum Resonant-Mode-Netzteil fließt, einer recht kostspieligen Schaltnetzteil-Variante, die hier mit einem Sinus statt des üblichen Rechtecks arbeitet und dadurch bedingt weniger und leichter herauszufilternde Störgeräusche produziert. In den Zuleitungen zum Netzteil sitzt jeweils ein sogenanntes „Active Cable Tesla Coil“, eine Schaltung, die Spikes oder Spannungsspitzen aus dem Netz erkennt, einen invertierten Impuls generiert und so den Spike fast zur Gänze eliminiert. Dank dieser Schaltung sollen die Ansuz Acoustics PowerBoxes und PowerSwitches sogar dann einen positiven Effekt auf den Klang einer Anlage habe, wenn ihre Spannung respektive ihre Funktion als LAN-Switch nicht genutzt werden.
Doch damit nicht genug: Am Ende der Kabel zum Netzteil sitzen zwei „Anti-Arial & Resonance Coils“, die verhindern sollen, dass diese als Antennen wirken. Dies wird dadurch erreicht, dass die Enden des Kabels zu einer Spule gewickelt werden und zwar erst in eine Richtung und dann in die andere, wobei die einzelnen Wicklungen miteinander verdrillt sind. Dank dieser bifilaren Wicklungen können sich keine stehenden Wellen ausbilden und die Kabel nicht als Hochfrequenz-Antennen wirken. Am auffälligsten sind die 60 „Active Tesla Coils“ auf der Haupt- und einer Huckepack-Platine, die aktiv Rauschen entgegenwirken sollen. Noch weit größer ist die Zahl der „Active Square Tesla Coils“: 138 quadratische Spulen aus Leiterbahnen ober- und unterhalb der Platinen filtern Hochfrequenz-Einstrahlungen heraus, und einige dienen als eine Art Sensor für die aktiven Rauschunterdrückungs-Schaltungen. Auch wenn Michael Børresen seine Techniken zur Rauschverminderung nicht bis in letzte Detail offenlegt, dürfte klar geworden sein, dass Ansuz Acoustics beim PowerSwitch auf sehr eigenständige und teils auch aufwändige Lösungen setzt.
Was dem Melco-Switch recht war, sollte auch dem Ansuz-Switch billig sein: eine angemessene Einspielzeit. Bevor ich das PowerSwitch D-TC Supreme im Vergleich mit meiner persönlichen Referenz, dem SOtM sNH-10G in Kombination mit der 10-Megahertz-Clock sCLK-OCX10 zur Taktung des Switch hörte, hatte es über drei, nur durch den Aufenthalt im Fotostudio unterbrochene Wochen Zeit, Betriebsstunden zu sammeln. Die Verbindung zu Router, Melco und Auralic Aries stellen wie üblich die bewährten Göbel Lacorde Statement Ethernet her. Das PowerSwitch ist über ein Audioquest Tornado mit dem Niagara 1000 verbunden, aus dem alle Digitalkomponenten gespeist werden. Die Aufstellung habe ich zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht optimiert. Über den Einfluss von Ansuz' Darkz-Füßen werde ich in nicht allzu ferner Zukunft berichten. Momentan steht das PowerSwitch mit den serienmäßigen, nicht wirklich hochwertig wirkenden Kunststofffüßen auf dem Melco, wo sonst das SOtM-Switch seien Platz im meist komplett belegten Artesania-Audio-Rack hat.
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