Die Grande Messe des Mortes von Hector Berlioz kommt immer dann zum Einsatz, wenn es auszuloten gilt, wieviel Übersicht erhalten bleibt, wenn es richtig heftig wird. Unmengen an Schlagwerk und hunderte von Sänger/innen werden hier durch die Partitur gefordert. Einen ganz besonderen Wettstreit zwischen den Chören und den Orchestermusikern entfacht „Dies Irae“, wobei die Übersetzung „Tage des Zorns“ den Geist der Komposition präzise offenbart. Auch bei dieser Urgewalt behält der Ultimate die Kontenance. Die Sprachverständlichkeit der unzähligen Stimmen bleibt erhalten, zudem werden die verschiedenen Sängergruppen stabil aufgestellt. Der aus tiefgestimmten Pauken gewebte Klangteppich erzeugt die gewünschte Bedrohlichkeit. Die Leistungsfähigkeit des Verstärkers sorgt hier ebenfalls maßgeblich für die nötige Ruhe in der Darbietung.
Ein Jahrhundertwerk des Jazz ist zweifellos The Köln Concert von Keith Jarrett. Im Vorfeld zu diesem Konzert ist einiges schief gegangen, aber vielleicht waren es genau diese Unpässlichkeiten, die das Geniale hervorbrachten. Ganz und gar nicht unpässlich die Performance. Der Flügel steht körperhaft im Raum und es tönen nicht nur die Saiten sondern auch der Resonanzraum des Instrument. Zudem wird das perfekte Timing der Tonsetzung zelebriert. Überhaupt der Rhythmus. Der Ultimate ist einer dieser wunderbaren Mit-Wipp-Animateure: Probieren Sie es aus!
Nach einem weiteren wunderbar vorgetragenen Klassiker des Jazz, „You look good to me“ von Oscar Peterson, folgte ein Highlight des Hördurchganges: „Liberty“ von der norwegischen Künstlerin Anette Askvik. Hier ein kleiner Hinweis: Das empfehlenswerte gleichnamige Album kann mittlerweile auf ihrer Webseite zu einem moderaten Preis bezogen werden. Traumhaft schön reproduziert der Struss den Gesang. Die imaginäre nicht unendliche tiefe Bühne lässt die Lautsprecher beinah verschwinden, abermals wird das Instrumentarium natürlich inszeniert. Es sind die Stimmen und die akustischen Instrumente die dieser Verstärker feiert. Ja, Herr Hrynkiewicz-Struss beherrscht die Technik der passiven Vorstufe ebenso wie die Konstruktion einer leistungsstarken Endstufe. Nun heißt es, das Tablet aus der Hand zu legen und das Plattenregal zu erobern.
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