Vom Test des Boulder 508 ist im SME V noch das Lyra Etna monitiert, das ich an Einsteins The Turntable's Choice mit 85 Ohm abschließe. Also sollte es mit den 125 Ohm der pearl auch harmonieren. Und das tut es: Jonas Hellborgs Bass auf Elegant Punk kommt mit richtig viel Energie in den untersten Oktaven rüber, der imaginäre Raum wirkt groß und luftig. Auch bei den heftigtsten Impulsen beleibt das Klangbild fein durchhörbar. Auch wenn die Fülle an Klangereignissen irgendwie aufgeräumter erscheint, als ich das gewöhnt bin, sprüht der Bassist nur so vor Spielfreude. Der Genuin Audio verbindet akribische Durchzeichnung und mitreißende Lebendigkeit auf verblüffende Art und Weise.
Bei Oregons Out Of The Woods als Discovery-Reissue höre ich entgegen meiner Gewohnheit nicht nur „Waterwheel“, sondern beginne mit der ersten Seite. Paul McCandless' Oboe kommt ganz ohne Schärfe rüber, dennoch mangelt es dem Hochtonbereich nicht im mindesten an Energie, wie die enorm farbigen und dynamisch variantenreichen Becken beweisen. Glen Moores Bass grummelt tief und sonor. Später begeistert dann „Waterwheel“ mit jeder Menge Drive. Dabei erklingen auch die schnellen und dichten Passagen sehr durchsichtig. Ralph Towners Pianospiel in „Witchi-Tai-To“ groovt intensiv. Auch bei dieser Scheibe fasziniert die pearl wieder mit der perfekten Mischung aus Feinzeichnung, Klangfarben und Emotionalität. Genug der Schwelgerei in lange nicht gehörten, aber noch immer begeisternden Scheiben.
Mit einer der üblichen Test-LPs befolge ich Walter Fuchs' Tipp, es auch mal mit höheren Abschlussimpedanzen als üblich zu probieren. Egal, ob mit 125 oder 250 Ohm: Ich bin ungeheuer positiv überrascht, wie sehr mich ein Hifi-Klassiker wie Bang, Baaroom And Harp immer noch mitreißen kann. Die pearl versetzt einen in eine der ersten Reihen einer großen Halle, und auf der breiten und tiefen Bühne geht eine Vielzahl von Perkussionisten unterstützt von ein paar weiteren Musikern vehement und voller Spielfreude zur Sache: ein Hochgenuss! Dank der höheren Abschlussimpedanz erscheint der Raum noch organischer und stimmiger, und Becken und Triangeln erstrahlen in hellerem Glanz. Wenn das Etna auf 125 Ohm arbeitet, wirkt das Bassfundament noch einen Hauch solider und die Klangfarben eine Spur wärmer. Da fällt mir die Wahl schwer. Letztlich dürfte sie vom Rest der Kette abhängen. Wenn die Göbel Epoque Aeon Fine Strom in Schall wandeln, tendiere ich zu 125 Ohm, mit den Kawero! Classic dürften wohl eher die 250 Ohm harmonieren.
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