tests/19-10-04_genuin
 

Genuin Audio pearl

04.10.2019 // Dirk Sommer

Die einprozentigen Kondensatoren in der RIAA-Entzerrung würden vor dem Einbau nach absolutem Wert selektiert und dann paarweise für die beiden Kanäle gematcht. Dabei sei die Abweichung geringer als 0,5 Prozent. Der Frequenzgang und der Pegelgleichlauf würden nach dem Zusammenbau im Betrieb zusätzlich auf höchste Linearität abgeglichen. So könne der Frequenzgang mit einer Abweichung von maximal ±0,3 Dezibel von der idealen Kennlinie spezifiziert werden. Typischerweise bewege er sich nach diesem Abgleich im Bereich von unter ±0,1 Dezibel. Die Genauigkeit des Audio-Precision-Messsystems komme dabei an ihre Messgrenze, die bei dieser Messung bei ±0,05 Dezibel liege. Das alles hat sich zumindest für mich nicht nach Selbstverständlichkeiten angehört.

Einen eher unkonventionellen Weg beschreitet Walter Fuchs bei den Kondensatoren und Widerständen, auf die MM- respektive MC-Tonabnehmer arbeiten: Die vier Schalter des jeweiligen Mäuseklaviers sollen nicht einzeln oder in beliebigen Kombinationen, sondern nach und nach betätigt werden: Steht der erste auf „on“, arbeitet ein MC-System auf 1000 Ohm, aktiviert man zusätzlich den zweiten, sind es 500 Ohm, bei dreien ergeben sich 250 Ohm. Kommt auch noch der letzte Schalter hinzu, sinkt der Abschlusswiderstand auf 125 Ohm. Niedrigere Werte sind nicht möglich. Die hält der Entwickler selbst bei sehr niederohmigen Tonabnehmern auch nicht für nötig. Aber wer unbedingt der Faustformel – Innenwiderstand mal zehn bis zwanzig – folgen wolle, könne seine Wunsch ja am besten schon bei der Bestellung äußern, damit die pearl entsprechend angepasst werde. Laut Walter Fuchs hat die Faustformel übrigens ihren Namen daher, dass sie gegen alle, die an ihr zweifeln, mit dem namensgebenden Körperteil verteidigt wird.

Welche der Ein- und Ausgänge welchem Kanal zugeordnet sind, erkennt man nur beim Blick unter das Gehäuse
Welche der Ein- und Ausgänge welchem Kanal zugeordnet sind, erkennt man nur beim Blick unter das Gehäuse

Für den MM-Eingang schaltet jeder der vier Schalter einen 47-Picofarad-Kondensator zu. Stehen alle Schiebeschalter des Mäuseklaviers auf „off“, beträgt die Eingangskapazität der Phonostufe ebenfalls 47 Picofarad. Da sich im meinem Tonabnehmer-Fundus kein MM-System befindet, werde ich den entsprechenden Eingang im Folgenden nicht berücksichtigen können. Aber nun von der Unterseite des Entzerrers zu seiner Front: Hier gibt es einen Schalter, den man wegen des darunter aufgebrachten Symbols für einen Netz- oder zumindest Stand-By-Schalter halten könnte. Es ist jedoch ein Mute-Schalter. Die Phonostufe bleibt also betriebswarm, bis man sie am Netzteil ausschaltet. Neben dem Mute-Schalter befindet sich einer, mit dem man zwischen MM- und MC-Betrieb wählen kann. Natürlich sollte er nur bei gedrücker Mute-Taste oder heruntergedrehter Lautstärke der Vorstufe betätigt werden. Der dritte Schalter aktiviert ein Subsonic-Filter das bei 16 Hertz mit einer Flankensteilheit von 18 Dezibel pro Oktave einsetzt.

Die Gain-Einstellung für MM-Systeme definiert den Wert, auf dem die zusätzliche MC-Verstärkung aufbaut. So wie im Bild sollten die Lastwiderstände für MCs nicht geschaltet werden. Man beginnt mit Schalter eins und arbeitet sich dann nach rechts weiter hoch
Die Gain-Einstellung für MM-Systeme definiert den Wert, auf dem die zusätzliche MC-Verstärkung aufbaut. So wie im Bild sollten die Lastwiderstände für MCs nicht geschaltet werden. Man beginnt mit Schalter eins und arbeitet sich dann nach rechts weiter hoch


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