Ebenfalls einstellbar sind im Device Manager Farbe und Helligkeit des beleuchteten Mytek Logos. Weitere Einstellungen können entweder hier oder auf der Rückseite des Verstärkers mittels mehrerer Kippschalter, in meiner Branche gerne Mäuseklavier genannt, vorgenommen werden. Je nachdem, wie man den Amp mittels des ersten Kippschalters konfiguriert, ist dies ausschließlich am Amp selbst oder in der Software möglich. Man ist also nicht auf einen Computer angewiesen und kann wie mit jedem anderen Amp sofort loslegen. Zu den Einstellmöglichkeiten gehören der Betriebsmodus (Stereo, Bridged oder Bi-Amp), Gain (0 Dezibel, +6 Dezibel) und die Aktivierung des automatischen Einschaltens, wenn der Amp über den 12-Volt-Triggereingang mit einem Wandler oder Vorverstärker verbunden ist. Außer jeweils einem Cinch-, XLR-und Lautsprecheranschluss beidseitig neben der mittig positionierten Kaltgerätebuche, gibt es auf der Rückseite nicht viel zu sehen. Massive Kaltgerätesteckergehäuse mit einem Durchmesser von mehr als 4 Zentimetern wie sie bei High-End-Kabeln oft vertreten sind, passen aufgrund der kompakten Abmessungen des Verstärkers übrigens nicht zwischen die beiden Lautsprecheranschlüsse, die unmittelbar neben der Kaltgerätebuchse angeordnet sind.
Wie dem auch sei, die schlichte Kaltgerätestrippe, die neben einer Bedienungsanleitung in Englisch das einzige ist, was zum Lieferumfang gehört, passt jedenfalls. Obwohl die Endstufe per XLR symmetrisch mit Signal versorgt werden kann, nutze ich eine unsymmetrische Verbindung. Ich möchte den Brooklyn AMP nämlich gegen meine NAD C 275BEE Endstufe antreten lassen, da diese lediglich über Cinch-Eingänge verfügt, sollen die Bedingungen die gleichen sein bleiben. Der Brooklyn AMP sammelt bereits heimlich den ersten Pluspunkt.
In der Hörtest-Sektion habe ich Freude daran, immer mal wieder frische oder nicht unbedingt als audiophil geltende Stücke einzustreuen. Ich versuche konstant, meinen musikalischen Horizont in verschiedenste Richtungen zu erweitern, hoffe dies macht Ihnen genauso Spaß und sie konnten eventuell auch schon den ein oder anderen unbekannten Song auf Ihrer heimischen Anlage genießen. In meinem letzten Artikel habe ich Ihnen ja bereits von Demons & Wizards vorgeschwärmt, deren Live-Konzert auf dem Wacken Open Air tatsächlich eine viel gefeierte Sensation war. Und genau dort habe ich auch die Neuentdeckung gemacht, die ich Ihnen heute präsentieren möchte. Noch bevor die Haupteröffnung, im wahrsten Sinne des Worts, über die Bühne gegangen war, spielte eine Band, die stilistisch wahrlich nicht auf ein Metal-Festival zu passen scheint. Dennoch wurde das ungewöhnliche Trio Violons Barbares gebührend gefeiert. Kein Wunder, bei derartig viel Spielfreude und Virtuosität. Gleich zwei Instrumente, die ich noch nie vorher in natura gesehen hatte, kamen zum Einsatz. Der Bulgare Dimitar Gougov spielt die sogenannte Gadulka, eine Geige mit nur drei tatsächlich gestrichenen Saiten, die übrigen zehn Saiten schwingen mit und machen so den charakteristischen Klang des Instruments aus. Der Mongole Dandarvaanchig Enkhjargal hingegen ist ein ausgewiesener Experte der Morin Khuur, zu Deutsch Pferdekopfgeige, die man durchaus als Nationalinstrument der Mongolei bezeichnen könnte, und singt darüber hinaus Obertongesang. Zusammengehalten wird dieses ungewöhnliche Instrumentarium vom französischen Perkussionisten Fabien Guyot, dessen Schlagzeug eher aussah wie Diverses aus der Abstellkammer. Bis auf eine Art Rassel am linken Fuß, spielt er sein Set ausschließlich mit den Händen, sogar die Bass-Drum wird händisch bedient. Ein wildes, groovendes Gemisch aus Balkan, nahem Osten und der Mongolei ist das Ergebnis, das aus der vereinten Kreativität der drei Musiker entsteht. Wer die Chance hat, dieses Trio einmal live zu erleben, sollte nicht zögern. Ein neues klangliches Erlebnis.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.