Der Aufbau des Antipodes EX ist enorm aufwändig. Deshalb wiegt das Gerät für seine Größe auch ganz ordentlich. Im EX arbeitet ein Linux-basierter Computer mit einem Celeron Quad-Core, dessen Rechnerprozesse auf die klanglich bestmögliche Funktion als Musik-Server eingeschränkt und optimiert sind. Das ist leicht gesagt, bedarf aber zielführender Sorgfalt im Detail nicht nur bei der Software. Mindestens ebenso bedeutend ist der technische Aufbau, angefangen beim Netzteil bis zum Gehäuse. Die fünfzehn Millimeter dicke Frontplatte des Antipodes EX bietet zur Bedienung einzig einen Ein-Aus-Schalter, der den Musikserver aus dem Standby-Modus holt oder ihn auch wieder dahin versetzt. Der große, runde Taster ist im Standby mit einem rot-orangen Ring illuminiert und wechselt im Spielbetrieb auf Grün. Solange der EX startet oder heruntergefahren wird, blinkt die Anzeige. Wie bei allen hochwertigen Audio-Komponenten sollte man auch den EX mittels des rückseitigen harten Netzschalters komplett ausschalten, sobald Geräte-Anschlüsse getätigt oder verändert werden.
Da bietet der Antipodes EX sinnvolle Optionen. Auffällig sind die beiden USB 2.0-Ausgänge, die den EX mit einem externen DA-Wandler verbinden können. Zu der Standard-USB-Variante findet sich hier noch eine zweite, und zwar ohne die üblichen fünf Volt Stromspeisung. Jedoch gibt es nicht viele DACs, die ohne die fünf-Volt-Spannung angesprochen werden können. Aber immerhin ist diese puristische Option, die ohne die möglicherweise beeinflussende parallele Stromführung ausgelegt ist, vorhanden: Wer weiß, was die Zukunft bringt. Unter den USB-Buchsen befinden sich zwei HDMI-Ports. Diese geben Infos für Techniker zur Wartung aus. Sie dienen nicht der Weitergabe von Bildern oder Filmen, die der Antipodes EX auch wiedergeben kann. Fotos und Videos, die auf dem EX abgelegt sind, werden von dem Plex Server, der auf dem EX installiert ist auf allen Endgeräten ausgegeben, für die es einen Plex Player gibt. Das sind iOS Geräte wie iPhone, iPad und AppleTV, Android Handys, Tablets und TVs, Amazon FireTV, Spielekonsolen wie X-Box oder Play Station und andere mehr. Die zwei blauen USB-Anschlüsse erlauben die Verbindung mit externen Festplatten, USB-Sticks oder einem Laufwerk zum Rippen von CDs auf die interne Festplatte.
Die erste der zwei RJ45 Ethernet-Buchsen nimmt das Lan-Kabel vom Router auf. Mit Wlan arbeitet der Antipodes aus Qualitätsgründen nicht. Will man dies dennoch, hilft ein Ethernet-Wlan-Empfänger wie der TP-Link Nano-Router, der das Wlan-Signal empfängt, es per Ethernet-Kabel an den Antipodes EX weitergibt und so weit genug entfernt agiert. An der zweiten RJ45 Buchse steht für ein eventuell vorhandenes, weiteres Netzwerkgerät oder auch einen Streaming-DA-Wandler ein im Antipode EX bereinigtes, sehr rauschfreies Netzwerk-Signal zur Verfügung. Auch die optionale Erweiterung des Antipodes EX um den Antipodes CX benutzt die erste RJ45 Verkabelung. In so einer aufwändigen Konfiguration wäre der CX der Daten-Lieferant und beherbergt die Festplatten. Der EX agiert dann ausschließlich als Renderer und Player und würde den internen DA-Wandler oder einen beliebigen externen DA-Wandler ansprechen. Die beiden Cinch-Buchsen auf der Rückseite des EX geben das analoge Musiksignal an einen Verstärker oder Aktiv-Lautsprecher aus. Im Hause Antipodes-Audio ist man ebenso anspruchsvoll wie ehrlich und bescheiden: Der interne Wandler des EX wird nicht als bestmögliche Option beschrieben. Vielmehr wird zur Steigerung der Klangqualität ein externer Wandler durchaus empfohlen. Das senkte bei mir die Erwartungshaltung bezüglich des musikalischen Vermögens der internen Lösung – und ich erlebte eine Überraschung.
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