Wie die vier für Fidata verantwortlichen Entwickler auf der Homepage schildern, reichte es aber nicht aus, sich mit Speichermedien und Netzwerktechnik auszukennen, um ein gut klingendes NAS zu entwickeln. In vielen Teilaspekten kamen sie nur durch Trial And Error und Hörversuche zu überzeugenden Ergebnissen. Da wundert es nicht, dass der erste Prototyp erst in der zweiten Hälfte 2014 präsentiert wurde. Bis zur Vollendung der Serienversion vergingen weitere zwölf Monate mit (Fein-)Tuning. Vor zwei Jahren feierte Fidata dann Premiere auf der High End. Zu der Zeit war der HFAS1-S10U das einzige Modell. Inzwischen wurde der noch aufwändigere und preislich höher angesiedelte HFAS1-XS20U vorgestellt, und diesen brachte Werner Obst, dessen Firma WOD Fidata in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreibt, nach Gröbenzell.
Die beiden Modelle unterscheiden sich unter anderem durch ihr Gehäuse: Beim HFAS1-XS20U geriet es noch schwerer und solider. Zudem besitzt er mehr Speicherkapazität: Vier statt zwei SSDs bieten Platz für zwei Terabyte Musik-Daten. Die vier SSDs bilden hier eine X-Cluster-SSD-Einheit, die Fidata speziell für Audio-Anwendungen entwickelte. Wenn für die Platten die Betriebsart RAID 0 gewählt wird, findet keine Datensicherung statt. Die Platten arbeiten als sogennannter „Stripe-Set-Datenträger“. Das bedeutet, dass Teile oder „stripes“ einer Datei reihum auf alle vier Festplatten geschrieben werden: Jede der Platten wird im Vergleich zu einer des HFAS1-S10U, die zuerst vollgeschrieben wird, bevor die zweite zum Einsatz kommt, nur zu 25 Prozent gefordert, und das sollte dem Klang zugute kommen. Falls Ihnen dieses Verfahren irgendwie bekannt vorkommt, dürfte das an den Tuning-Tipps für Melcos liegen, in denen empfohlen wird, die beiden Festplatten als Stripe-Set-Datenträger zu konfigurieren. Der Nachteil hier wie da: Wenn nur eine Platte einen Defekt hat, sind alle Daten verloren. Werden die Platten nacheinander beschrieben, sind bei einem Defekt nur diejenigen Daten betroffen, die sich auf der defekten Platte befinden und nicht alle. Daher ist nach jeder Änderung der Musikbibliothek ein Backup dringend empfohlen, wenn die Platten in der klanglich überlegenen Betriebsart RAID 0 verwendet werden.
Hörversuche bei der Entwicklung ergaben auch, dass getrennte Netzteile für den System Block und die Datenspeicher für eine Verbesserung des Klanges sorgten. Aber damit nicht genug: Auch die räumliche Abgrenzung der Steuerung und Stromversorgung der Platten und der übrigen Schaltung wirkte sich positiv aus. Natürlich war auch die Qualität der Elektrolyt-Kondensatoren von Bedeutung: Neben den üblichen Nichicons kommen nun auch die hochwertigen MUSE-Typen desselben Herstellers zum Einsatz. Obwohl die X-Cluster-Speicher-Technologie das 50-Watt-Schaltnetzeil für die SSDs dank gleichmäßigerer Stromanforderung weniger belastet als zwei unabhängig voneinander arbeitende Platten, spendierten die Entwickler dem HFAS1-XS20U zwei analoge Spannungsstabilisierungen, eine für je zwei SSDs. Hifistatement-Leser werden wissen, wie entscheidend, die Stromversorgung für den Klang sein kann. Selbst die Positionen von Schrauben und Abstandshaltern, die die Platinen im Gehäuse befestigen, habe man optimiert, verrät Akiya Miyamoto, der für die Entwicklung der Hardware verantwortlich zeichnet. Ja sogar die Dicke des Gehäusedeckels habe man variiert und die verschiedenen Exemplare gehört. Eine Dicke von vier Millimetern sei für die mittleren und hohen Frequenzen optimal gewesen und es habe sich damit eine stimmige tonale Balance zu den Tieftönen eingestellt.
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