Zwar sind die vier Festplatten des HFAS1-XS20U recht gut gefüllt – allerdings fast ausschließlich mit Alben von Sängerinnen: Not my cup of tea. Aber zur klanglichen Beurteilung reicht es ja allemal, eine gutes Dutzend meiner Testscheiben zu überspielen. Das geht, wenn man der auch in Deutsch beiliegenden Kurzanleitung folgt, absolut problemlos. Eine ausführliche Anleitung gibt es allerdings nur in Englisch und per Download. Dort ist dann beschrieben, wie man mit einem per USB angeschlossenen CD/DVD/BD-Laufwerk CDs direkt auf die Platten des Fidata rippen kann. Nachdem ich einen Apple Super Drive angeschlossen und eine CD eingeschoben habe, bietet mir die Fidata-App FLAC verschiedener Qualität und wav als Zielformate an. Ich entscheide mich für letzteres. Ohne weiteres Zutun meinerseits werden die Metadaten und das Cover von Gracenote heruntergeladen und die ausgelesenen Daten von AccurateRip überprüft. Ravi Shankars Album Tana Mara aus dem Jahr 1987 – nicht unbedingt Mainstream – wird sofort gefunden. Der Vergleich mit mehreren anderen Rips im Netz bestätigt das fehlerfreie Auslesen.
Zuerst habe ich jedoch die wohlbekannte Datei des Test-Stücks „West Eats Meat“ gehört, von der ich nicht mehr mit hundertprozentiger Sicherheit sagen kann, mit welchen Laufwerk und welcher Software ich sie auf dem iMac erstellte habe. Sehr wahrscheinlich waren es der anerkannt gute PlexWriter Premium 2 und dBpoweramp. Diese Version überzeugt auch ohne Vergleich klanglich sofort. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, sorgt der Fidata für einen Hauch mehr Fülle im unteren Grundtonbereich und lässt auch in Sachen Detailfreudigkeit und Raum nicht das mindeste vermissen. Der erste – noch zu verifizierende – Eindruck: Der HFAS1-XS20U spielt eine Spur vollmundiger und runder als der Melco: ein Genuss, auch bei technisch weniger überzeugenden Aufnahmen! An dieser Einschätzung ändert auch die mit dem Fidata gerippte Version von „West Eats Meat“ nichts: Tonal unterschiedet sie sich nicht von der mit dem Plextor gemachten. Die tiefe, große Pauke besitzt hier sogar noch einen Hauch mehr Fülle, dafür klingt sie in der vertrauten Datei ein ganz klein wenig knackiger – was aber nur in einer Kette mit hoher Auflösung hörbar werden dürfte. Es geht also um marginale Geschmacksfragen. In Verbindung mit einem guten Laufwerk wie dem Super Drive erstellt der Fidata fast ohne Zutun seines Besitzers sehr gut klingende Dateien von CDs.
Ein Querschnitt durch meine Test-Dateien bestätigte den ersten Eindruck: Der Fidata nimmt den Hörer mit einem sehr energiereichen, nie nervösen und tonal einschmeichelnden Klangbild für sich ein. Da ist stundenlanger Musikgenuss garantiert. Beim Köln Concert strotzen die Anschläge in den heftigeren Passagen nur so von Kraft, kippen aber nie ins Aufdringliche, Unangenehme. Keith Jarretts Standards faszinieren mit ihrem Groove, egal ob vom Album Vol. 1 oder Live. Wirklich schade, dass ich bisher so wenige meiner Alben auf den Fidata übertragen habe. Trotz all seiner klanglichen Meriten wird auch der Fidata mich nicht zum Fan weiblicher Stimmen machen… Vielleicht hat es ja auch sein Gutes, dass die Auswahl meiner Alben so beschränkt ist. So fällt es leichter, das schwelgerische Hören zu beenden und den Fidata mit dem Melco zu vergleichen: In Sachen Groove, Durchhörbarkeit und Detailfreudigkeit nehmen sie sich wenig. Der Melco suggeriert etwas größere Räume und lässt imaginäre Bühnen minimal tiefer wirken. Dafür bietet der Fidata mehr Nähe zum musikalischen Geschehen und lässt Instrumente dadurch etwas größer erscheinen. Aber das sind für mich eher Randnotizen. Mich begeistern vor allem die satten, eher ein wenig dunkleren Klangfarben und die energiegeladene Spielweise des HFAS1-XS20U. Bei diesem Tief- und unteren Grundtonbereich wird Musikhören – den entsprechenden Pegel vorausgesetzt – beinahe ein wohlige, körperliche Erfahrung.
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