tests/19-06-14_transrotor
 

Transrotor Alto - mit drei Motoren

14.06.2019 // Wolfgang Kemper

Ja, es ist nicht zu überhören, dass der dreimotorige Alto eine viel größere Bühne zeichnet. Beeindruckend ist die faszinierende Loslösung von einer fiktiven räumlichen Grundlinie, an die der einmotorige gebunden zu sein scheint. Beim dreimotorigen Alto ist die Musik einfach da. Eine imaginäre Bühne zeichnet sich weiträumig strukturiert ab. Die Instrumente haben zudem eine Spur mehr Prägnanz und Greifbarkeit. Dies erlebt man bereits sehr klar nachvollziehbar beim Jazz Trio Jimmy Giuffre 3 von 1961 (ECM) mit Jimmy Giuffre an der Klarinette, Paul Bley am Piano und Steve Swallow am Kontrabass. Jedes Instrument steht beim dreifach angetriebenen Alto klar umrissen im deutlich vergrößerten Raum; vor allem der Kontrabass gewinnt leicht an Dimension. Legt man ein orchestrales Werk wie die Orgel-Symphony von Camille Saint-Saëns mit Charles Munch und dem Boston Symphony Orchestra auf den Plattenteller, bleiben keine Zweifel: Transparenz, Tiefenschärfe und die Größe des Orchesters legen bei drei Motoren mächtig zu und fächern das Orchester großartig auf. Diese Steigerung der Transparenz und Feinzeichnung lässt durchaus den Eindruck zu, als würde sich das Klangbild tonal ganz leicht ins Hellere, weil Offenere, verschieben. Das erklärt sich aus dem Mehrwert an Präzision und Räumlichkeit. Tonal ist es gleichermaßen authentisch. Die von Kyung Wha Chung zauberhaft feinfühlig und energisch gespielte Violine in Tschaikvskys Violinkonzert D-dur, Op.35 mit dem London Symphony Orchestra unter Leitung von André Previn, erschienen bei Decca, dürfte auch den allerletzten Zweifler überzeugen. Denn die Geige der Virtuosin klingt freier und eigenständig. Das Orchester ertönt viel differenzierter. Erst mit drei Motoren erlebt man die Vision einer großen Bühne mit dem breit geordneten Orchester und der davor musizierenden Solistin. Der dreimotorige Alto steigert hier noch einmal ganz erheblich den Genuss dieser wunderschönen Musik.

Mit den drei im gleichseitigen Dreieck aufgestellten Motoren erhält man deutlich verbesserte Antriebs-Kräfte
Mit den drei im gleichseitigen Dreieck aufgestellten Motoren erhält man deutlich verbesserte Antriebs-Kräfte

Somit lässt sich die Frage nach dem Sinn der Investition in die drei Motoren-Variante des Alto nachvollziehbar beantworten. Wer nie den dreimotorigen Alto gehört hat, kann mit der einmotorigen Version wohl gut leben und seine Musik mit Freude genießen. Das wird schwierig, hat man den Dreifach-Antrieb des Alto kennengelernt und erlebt. Denn die Unterschiede in Räumlichkeit und Transparenz sind nicht nur kleine Nuancen, sondern überzeugende Unterschiede. Nicht zuletzt ist der Alto mit drei Motoren ein richtiger Hingucker, der auch, wenn er nicht musiziert, seinen materiellen Wert ausstrahlt.

STATEMENT

Drei Motoren können es besser als einer. Das ist nicht zu überhören. Denn räumliche Darstellung und Feinzeichnung gewinnen beachtlich und steigern die Freude an der Musik. Der Ausbau ist bei begrenztem Budget in Schritten möglich.
Gehört mit
Phono-Vorstufe Plinius Koru
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Mudra Akustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Hurricane Source und NRG-X2 Netzkabel, Swisscables Reference Plus Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik, Levin Design Vinyl-Bürste, Räke Jumbo Pucks
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben (vom Autor ergänzt)
Transrotor Alto
Chassis aus massivem Aluminium
Plattenteller Aluminium 60 mm, ca. 9 kg
Lager hydrodynamisches Plattentellerlager mit Magnetkopplung (TMD)
Netzteil Konstant FMD
Ausbaustufen auf bis zu drei Tonarmarme aufrüstbar, Tonarmbasen stufenlos verstellbar, auf Betrieb mit drei Motoren aufrüstbar
Zubehör Auflagegewicht aus poliertem Aluminium im Lieferumfang
Preise Alto mit Konstant FMD Netzteil für bis zu drei Motoren und einem Tonarm-Ausleger: 6200 Euro
Aufpreis für drei Motoren: 2 x 520 Euro
Tonarm TR-1200 S: 1000 Euro (Einzelpreis 1250 Euro)
Tonabnehmer Transrotor Figaro: 2000 Euro (Einzelpreis 2500 Euro)
Plattengewicht-Ablage: 250 Euro
Zusätzlicher Tonarm-Ausleger mit Höhenverstellung: 1100 Euro

Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
Anschrift Irlenfelder Weg 43
51467 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2202 31046
E-Mail transrotorhifi@t-online.de
Web www.transrotor.de


  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025
  • Lumin T3X

    Der neue Lumin T3X Netzwerkplayer ist das Nachfolgemodell des hochgelobten Lumin T3 Netzwerkplayers und wartet mit einem neuen linearen Netzteil mit Ringkerntransformator und der Möglichkeit einer optischen Netzwerkverbindung auf. Der LUMIN T3X High-End-Netzwerkstreamer besitzt ein massives Aluminiumgehäuse, das die internen Komponenten vor mechanischen Vibrationen und elektromagnetischen Störungen schützt. Das neu entwickelte lineare Netzteil beinhaltet einen speziell gewickelten, großzügig dimensionierten Ringkerntransfo. Das Netzteil ist durch ein extra Metallgehäuse von den übrigen elektronischen Komponenten getrennt, hierdurch sollen…
    28.03.2025
  • iFi iDSD Valkyrie

    iFi hat sich bei mir einen Ruf als Hersteller überdurchschnittlich vielseitiger, durchentwickelter Produkte zu überaus fairen Preisen erarbeitet. Mit dem iDSD Valkyrie bespielt iFi die recht neue Sparte von semi-portablem HiFi, das auch stationär anderen Schreibtisch-Lösungen in nichts nachstehen soll. Mythologische Beinamen wurden mit dem xDSD Gryphon in iFis Produktlinie eingeführt. Der iDSD Valkyrie setzt diese Tradition fort und trägt dabei einen Namen aus der nordischen Mythologie. Das Design des iDSD Valkyrie ist von Flügeln…
    25.03.2025
  • Silversmith Audium Fidelium RCA

    Nach der uneingeschränkt positiven Erfahrung mit dem Silversmith Audio Fidelium Lautsprecherkabel vor einigen Monaten konnte ich nicht anders, als das Testkabel zu erwerben. Die Investition habe ich keine Sekunde bereut. Schon damals wurden auf der Silversmith Audio Website weitere Kabel angekündigt. Auf die war ich selbstverständlich extrem neugierig. Überraschend schnell bot mir vor einigen Wochen Davide Della Casa als Importeur Hifi4music einen frisch eingetroffen Satz Cinch-Kabel zum Test, dem ersten in Europa. Zwar hätte ich…
    21.03.2025
  • Andante Largo Silent Mount SM-7FX und Super Trans Music Device

    Kürzlich berichtete ich an dieser Stelle über den Besuch von Suzuki san, dem Kopf von Andante Largo, in Gröbenzell, konnte aber nur die kurzen Erfahrungen mit dem fantastischen Rack beschreiben. Jetzt steht im Hörraum eine Box mit Spikes, so dass ich die Spikes-Teller und zudem die Kontaktflüssigkeit von Andante Largo ausprobieren kann. In der Andante-Largo-Terminologie heißen die Untersetzer für Spikes „Silent Mounts“. Es werden fünf Versionen angeboten, und zwar mit Durchmessern von 35, 50 und…
    14.03.2025
  • Canor Virtus I2 Premium Line

    Über den slowakischen Audio-Spezialisten Canor las und hörte ich bislang nur Gutes. Der Vollverstärker Virtus I2, ein Class-A-Röhrenvollverstärker ist das erste Gerät von Canor in meinem Hörraum. In mehrerlei Hinsicht hebt er sich ab von dem, was ich kenne. Das gilt nicht nur für seine Optik oder sein Innenleben, sondern besonders für seinen Klang. Armin Kern, der in Norddeutschland als Repräsentant für anspruchsvolle HiFi-Marken unterwegs und in der Branche als erfahrener Audio-Spezialist gern gesehen ist,…
    11.03.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.